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Verein Kinder- und Jugendwelt Bremer Jugendprojekt verzögert sich wegen Bürokratie und Finanzen

Verzögerung bei Bremer Jugendprojekt: Das Engagement des Vereins Kinder- und Jugendwelt am Unisee ist vorübergehend ausgebremst worden. Grund sind bürokratische Hürden und Finanzierungsprobleme.
25.11.2024, 05:29 Uhr
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Von Maren Brandstätter
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Es hätte eigentlich alles viel schneller gehen sollen. Statt wie geplant Anfang nächsten Jahres seine neuen Räume einzuweihen, ist der Verein Kinder- und Jugendwelt am Unisee jetzt erst an dem Punkt, an dem er schon vor einem dreiviertel Jahr sein wollte. Aktuell laufen noch die Vergabeverfahren für die Tiny-House-Modulbauten, die das baufällige Vereinsheim auf dem alten Campingplatz am Unisee künftig ersetzen sollen, berichteten die Vereinsvorsitzenden jetzt dem Horn-Leher Beirat.

Was ist der Grund für die Verzögerung?

Die 1,5 Millionen Euro, die von der Stadt Bremen für den Abriss und den Neubau zur Verfügung gestellt worden waren, stammen aus dem Bremen-Fonds. Laut eines Urteils des Verwaltungsgerichts durfte aber eben dieses Geld nicht auf das Folgejahr übertragen werden. Dadurch verzögerte sich das Projekt um rund neun Monate, in denen der Verein die Gelder erneut beantragen musste, die nun mittlerweile freigegeben wurden, berichtete Benjamin Krohne, Vorsitzender des Vereins.

Wie hat der Verein die Wartezeit überbrückt?

In erster Linie hat sich der Verein darum gekümmert, Kooperationspartner für die Kinder- und Jugendwelt am Unisee zu finden, um den Mehrwert für die künftigen Nutzer so breit wie möglich zu fächern. Außerdem hat der Verein die Hängepartie genutzt, um Ausschreibungen auf den Weg zu bringen, nachdem sich im Anschluss an das Urteil abzeichnete, dass das Projekt nach wie vor gewollt war, berichtete Krohne.

Welche Kooperationen gibt es?

Im Zuge der Berichterstattungen über das Projekt am Unisee sind verschiedene Institutionen auf den Verein Kinder- und Jugendwelt am Unisee zugekommen, um ihre Unterstützung und Kooperation anzubieten, erzählte die stellvertretende Vorsitzende Melanie Küttner. Insbesondere mit der Handwerkskammer, der Universität und der Bildhauerwerkstatt der JVA Bremen „Mauern öffnen“ bestehe inzwischen eine enge Zusammenarbeit. Darüber hinaus kooperiere der Verein aber auch mit Schulen und Vereinen und sei immer offen für weitere Zusammenschlüsse.

Was soll aus den Kooperationen erwachsen?

Die Unterstützung durch die Handwerkskammer zeigte sich gleich in mehrfacher Weise. Einmal in Gestalt dreier überdachter Holzbänke, die von Zimmermann-Azubis des Kompetenzzentrums gebaut und auf dem Gelände am Unisee aufgestellt wurden. Darüber hinaus gab es von der Handwerkskammer eine Finanzspende und das Angebot, künftig praktische Projekte zur Berufsorientierung im Rahmen der jährlichen Freizeiten vor Ort anzubieten. Außerdem soll die Mauer im Einfahrtsbereich des Geländes laut Küttner demnächst von der JVA-Bildhauerwerkstatt mit neuen Sitzgelegenheiten gestaltet werden – nach einer Vorlage, die von Kindern und Jugendlichen vorab in einem Modell aus Knete entworfen wurde.

Warum werden bald fünf weitere neue Tiny-Houses am Unisee stehen?

Die Kooperation zwischen dem Verein und der Bremer Universität fällt besonders umfassend aus. Laut Martin Heinlein vom Forschungszentrum für Energiesysteme ist geplant, fünf Tiny Houses auf dem Gelände der Kinder- und Jugendwelt aufzustellen, in denen Themen wie Nachhaltigkeit, Energienetze oder Versorgung und Entsorgung altersgerecht vermittelt werden sollen. „Wir wollen gemeinsam mit den Jugendlichen arbeiten, forschen und ihnen haptisch erklären, worum es bei den unterschiedlichen Themenschwerpunkten geht“, erläuterte Heinlein. Die Finanzierung der kleinen Häuser sei bereits gesichert, nun gehe es noch um die personelle Ausstattung. Da das Einsatzgebiet der Tiny-Houses nicht allein auf das Areal am Unisee beschränkt werden soll, werden zwei von ihnen als mobile Häuser konzipiert, um die vielfältigen Themen auch Jugendlichen jenseits der Stadtteilgrenze vorstellen zu können, sagte Heinlein.

Wie sehen die nächsten Schritte für die Kinder- und Jugendwelt am Unisee aus?

Aktuell ist der Verein noch mit letzten Angebotsauswertungen und Vergaben beschäftigt. Anfang kommenden Jahres soll dann der erste Teil des Abrisses beginnen, der zweite im Sommer folgen. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die neuen Gebäude laut Krohne im Oktober 2025 stehen.

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