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Parkhaus Bremen-Mitte Wettbewerb soll Ende 2024 abgeschlossen sein

Lange Jahre wurde hartnäckig um die Zukunft des Parkhauses Mitte gerungen. Nun wurden im Stadtentwicklungs-Ausschuss erste Details vorgestellt, wie das Areal nach dem Abriss künftig genutzt werden soll.
01.02.2024, 05:00 Uhr
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Wettbewerb soll Ende 2024 abgeschlossen sein
Von Sigrid Schuer
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Jahrelang wurde um die Zukunft des Parkhauses Mitte gerungen, bis nach den gescheiterten Plänen des Bauunternehmers Kurt Zech feststand, dass die Brebau es nun richten soll. Die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft soll das zentrale Filetstück in der Bremer City von der bisherigen Eigentümerin Brepark erwerben. Senatsbaudirektorin Iris Reuther und die Projekt-Entwicklerin der Brebau stellten jetzt im Rahmen des Stadtentwicklungs-Ausschusses des Beirats Mitte erste Details aus der Machbarkeitsstudie und zum geplanten Architektur-Wettbewerb zum ehemaligen Parkhaus Mitte vor. 

Wie sieht der künftige Zeitplan aus?

Der Abriss des Parkhauses soll nicht vor 2026 erfolgen. Damit verliert das jetzige Opti-Möbelhaus seine Zuwegung zum Parkdeck des Parkhauses. Es sei laut Projekt-Entwicklerin geprüft worden, ob eine Umnutzung bei einer Teil-Erhaltung des Parkhauses möglich sei, Stichwort "graue Energie". Doch das habe laut Brebau die Statik nicht zugelassen. Die einzige verbleibende Möglichkeit: der Abriss des Gebäudes. Laut Senatsbaudirektorin liegt die zulässige Hochhausgrenze im Hinblick auf die umgebenden, historischen Bauten bei 22 Metern. Der Neubau könne aber diese Höhe noch einmal überschreiten. 

Was ist für das Gebäude geplant?

Vorgesehen ist eine multifunktionale Nutzung des mehrstöckigen Gebäudes mit flexiblen Gewerbegrundrissen, die wirtschaftlich tragbar umgesetzt werden soll. So wird im Erdgeschoss mit Gastronomie und Einzelhandel geplant, in den Stockwerken darüber sollen unter anderem Wohnungen entstehen. Das Dach ist für eine soziale Nutzung vorgesehen. Die Erlebnisfläche soll zudem begrünt und energetisch aktiviert werden. Zur Verteilung der Flächen: Zwei Drittel der rund 18.000 Quadratmeter großen Bruttogeschossfläche soll für Gewerbe, Gastronomie, Einzelhandel, aber auch für Büroflächen sowie eine multifunktionale Veranstaltungsfläche genutzt werden. Auf einem Drittel der Fläche soll junges Wohnen mit Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohneinheiten entstehen. Die Brebau wird laut Senatsbaudirektorin Reuther die Vorgaben für die Nutzung noch präzisieren.

Das Ziel laut Innenstadtkoordinator Carl Zillich: die Wiedergewinnung von Stadträumen. Das geplante Gebäude solle sich seinem direkten Umfeld öffnen. Die öffentlichen Räume, Wegeverbindungen und Rundläufe sollen in Verbindung mit einem zukunftsfähigen Nutzungsprogramm städtebaulich weiterentwickelt werden. So könnten idealerweise neue Wege-Achsen zwischen den Handelslagen Knochenhauer-/Söge-/Papen- und Obernstraße sowie neue Aufenthaltsbereiche entstehen.  

Was ist mit den umliegenden Geschäften in der Bauphase?

Laut Zillich muss der betroffene Einzelhandel die angestammten Geschäfte in der Bauphase verlassen. Diese Geschäfte sollen in leer stehende Gebäude in der City ziehen. Voraussetzung ist aber laut Zillich, dass leer stehende Ladenräume von den Gebäude-Inhabern nicht noch steuerlich abgesetzt werden können und das Winkelspiel um die Innenstadtmieten ein Ende hätten. Es könne nicht angehen, dass Leerstand auch noch subventioniert werde. 

Wo bleibt der Lieferverkehr?

Das angrenzende Kaufhaus Karstadt und das Möbelhaus Opti soll von Fahrzeugen beliefert werden, die im Untergeschoss Platz finden. Das Untergeschoss soll in dieser Form erhalten bleiben. Die Anlieferverkehre sollen über die Kleine Hundestraße erfolgen.

Wie sieht der Zeitplan für den Wettbewerb aus?

Den Angaben des Projektbüros Innenstadt Bremen zufolge wurde der hochbauliche Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem und freiraumplanerischen Ideenteil Ende Dezember 2023 europaweit ausgeschrieben. Ausgelobt wurde der Wettbewerb durch das Projektbüro Innenstadt in Kooperation mit der Brebau. Vorgesehen sind zwei Wettbewerbsphasen: Die erste Phase beginnt Ende Februar und dient der Analyse von Stadtraum und Städtebau. Daraus soll ein erster architektonischer und freiraumplanerischer Ansatz entstehen. Ein besonderer Knackpunkt dürfte die Lloydpassage sein, deren Glasdach auch zurückgebaut werden könne, so Reuther. Es werden bis zu einem Dutzend Arbeitsgemeinschaften für den Wettbewerb zugelassen.

Im Sommer wählt das Preisgericht, in dem auch Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki Mitglied ist, bis zu sechs Entwürfe aus, die in der zweiten Phase anhand individueller Hinweise des Preisgerichtes weiterentwickelt werden sollen. Auch der "Bürgerrat Stadtraum Centrum Bremen" soll im Vorfeld eingebunden werden. Das Gremium soll die Entwürfe sichten und Empfehlungen aussprechen, die dem Preisgericht vorgestellt werden. Die zweite Phase des Wettbewerbs soll im Herbst abgeschlossen sein. Im Dezember 2024 soll das Vergabeverfahren beendet sein.

Wo gibt es weitere Informationen?

Für Freitag, 9. Februar, wird von 17 bis 18.30 Uhr, im Olbers-Saal des Hauses der Wissenschaft, eine öffentliche Informationsveranstaltung angeboten. Der Eintritt ist frei. Die Anmeldung bis einschließlich 8. Februar ist per E-Mail an anmeldung@bpw-stadtplanung.de erforderlich.

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