- Was plant die Behörde?
- Welche Alternativen wurden geprüft?
- Was sagt die Schulleitung?
- Was halten die Eltern von der Planung?
Die von Beirat, Lehrern und Eltern seit Langem als untragbar kritisierte Hallen- und Raumsituation an der Grundschule Freiligrathstraße hält an. Erste Arbeiten für die neue Turnhalle sollen zwar in den Herbstferien in Angriff genommen werden – allerdings geht es dabei noch nicht um den Hallenbau, sondern um den Beginn des Rückbaus der alten baufälligen Halle. Drei bis sechs Monate hat die Behörde dafür insgesamt veranschlagt.
Was plant die Behörde?
Mit der Einweihung der neuen Schulturnhalle rechnet die Behörde nicht vor 2027/28. Da in der alten Halle gebundene Schadstoffe gefunden worden seien, könne sie nicht einfach abgerissen werden, sondern müsse zuvor von innen zurückgebaut werden, berichtete Jan Erik Penning von Immobilien Bremen (IB) jetzt im Bildungsausschuss des Beirats. Nach dem Abriss rechnet die Behörde mit einem bis eineinhalb Jahren Leerlauf, bevor mit dem Neubau begonnen werden kann. Für diese Zeit können man über Möglichkeiten der Zwischennutzung für die Schule nachdenken.
Welche Alternativen wurden geprüft?
Infolge der Sitzung des Bildungsausschusses im März hat sich ein Runder Tisch aus Vertretern von Immobilien Bremen, der Schulleitung und der Elternschaft gegründet, um gemeinsam nach möglichen Lösungen für die Hallenmisere zu suchen. Aktuell haben die Kinder der ersten Klasse Turnunterricht in der gefliesten Schulaula. Die Schüler der Klassen zwei bis vier werden einmal pro Woche mit einem Shuttle zum Verein 1860 am Baumschulenweg zum Sportunterricht gefahren, der angesichts des Fahraufwands entsprechend kurz ausfällt.
Als Alternative wurde laut Penning unter anderem eine Kooperation mit dem Tennis-Verein von 1896 an der Scharnhorststraße am Runden Tisch ins Auge gefasst. Nach einer gemeinsamen Begehung sei man aber übereingekommen, dass die Tennishallen nicht geeignet für den Sportunterricht seien. Perspektivisch bleibe somit alles beim Alten, weshalb mit dem Verein 1860 ein Mietvertrag bis 2030 abgeschlossen worden sei, der allerdings jährlich kündbar sei, berichtete Penning.
Was sagt die Schulleitung?
Die aktuelle Raumsituation der Schule bringt das Lehrerkollegium an seine Grenzen, berichtete Schulleiterin Sandra Fecht. Allein die Organisation des Sportunterrichts außer Haus bündele extrem viele personelle Kapazitäten, da im Vorfeld die Bewegungslandschaft in der Halle von 1860 aufgebaut werden müsse, um den Kindern möglichst viel Zeit für reine Bewegung zu erhalten. Zudem verursachten die Fahrten zum Baumschulenweg bei Schülern mit Förderbedarf mitunter erheblichen Stress, was perspektivisch dazu führen werde, dass einige von ihnen nicht regelmäßig am Turnunterricht teilnehmen könnten. Problematisch sei darüber hinaus aber auch die räumliche Enge in der Schule. Das Lehrerzimmer beispielsweise sei für 15 Personen ausgelegt. „Tatsächlich sind wir aber mehr als 60 Kollegen“, betonte Fecht.
Was halten die Eltern von der Planung?
Wenngleich mehrere Elternvertreter bestätigten, dass es einen konstruktiven Austausch am Runden Tisch gab, war ihr Fazit relativ ernüchternd. Im Grunde sei nichts dabei herausgekommen – alles bleibe wie gehabt, kritisierten sie. Dabei gelte es jetzt dringend, Tempo in den Ausbau zu bekommen, da der unhaltbare Zustand schon viel zu lange andauere. Auf Nachfrage eines Vaters, ob die Behörde die Planungen für Schulausbau und Halle gemeinsam betrachte, erntete Sven Troegel aus dem Bildungsressort irritierte Blicke, als er erklärte, dass dies nicht der Fall sei, da es sich um zwei verschiedene Projekte handele, die nichts miteinander zu tun hätten.
