- Wie warm wird es aktuell in Schwachhausen?
- Welche Temperaturen werden im Jahr 2050 herrschen?
- Wo in Schwachhausen ist es am heißesten?
- Wo ist es am kühlsten?
- Wie groß ist der Anteil besonders gefährdeter Personen im Stadtteil?
- Welche Bedeutung hat die Horner Spitze für das Klima in Schwachhausen?
- Was umfasst der Hitzeaktionsplan?
Aktuell steht Schwachhausen in puncto Hitzeentwicklung noch einigermaßen gut da. Zumindest besser als beispielsweise das benachbarte Steintor. Damit das so bleibt, muss der Anteil an Bäumen im Stadtteil perspektivisch stabil bleiben. Einen großen Anteil daran, dass die gefühlte Temperatur in Schwachhausen vergleichsweise moderat ist, haben in erster Linie der Bürgerpark und die hohe Anzahl an Straßenbäumen, berichtete Vincent Möller jetzt dem Stadtteilbeirat. Als Mitarbeiter des Umweltressorts ist er mitverantwortlich für den Bremer Hitzeaktionsplan.
Wie warm wird es aktuell in Schwachhausen?
Laut Hitzeaktionsplan pendelt sich die durchschnittliche Temperatur im Sommer derzeit bei Werten zwischen 21 und 39 Grad ein. Dabei handelt es sich allerdings um die gefühlte Temperatur, die auch Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Wind berücksichtigt, betonte Möller. Nachts sinke die Temperatur auf 14,5 bis 18,5 Grad – „dabei lässt es sich noch ganz gut schlafen."
Welche Temperaturen werden im Jahr 2050 herrschen?
Auch wenn fortan aktiver Klimaschutz betrieben wird, erwarten die Experten für Schwachhausen in den kommenden 25 Jahren einen Temperaturanstieg auf gefühlte 25 bis 45 Grad, wenn der derzeitige Baumbestand beibehalten werde. Man könne sich zwar auch dann noch draußen bewegen, aber der Anstieg sei auf jeden Fall spürbar, so Möller. Nachts werde die Temperatur bei 14,5 bis 20,5 Grad liegen.
Wo in Schwachhausen ist es am heißesten?
Die Bereiche rund um die Buchen-, Uhland-, Weißenburger- und Wätjenstraße gehören aktuell und auch künftig zu den Spitzenreitern bei Hitzebelastungen im Stadtteil. Für einige Verwunderung im Beirat sorgte die gelb-orangefarbene Darstellung der Kleingartengebiete auf der Übersichtskarte. Dort sei zwar grundsätzlich viel Grün, erläuterte Möller, was hier aber überwiegend aus Stauden, Rasen und Gemüsepflanzen bestehe. Eine spürbare Abkühlung werde aber nur durch Bäume und hohe Gehölze erreicht, betonte er.
Wo ist es am kühlsten?
Neben dem Bürgerpark bietet insbesondere auch der Riensberger Friedhof Abkühlung im Sommer. Daneben gibt es diverse baumflankierte Straßen im Stadtteil, die merklich kühler sind als andere: allen voran der Schwachhauser Ring, aber auch die Kurfürstenallee, die Schwachhauser Heerstraße, die Friedrich-Mißler-Straße sowie der südliche Abschnitt der Kirchbachstraße zählen dazu.

Auch an der Kurfürstenallee stehen zahlreiche Straßenbäume.
Wie groß ist der Anteil besonders gefährdeter Personen im Stadtteil?
Zu den gefährdeten Personenkreisen bei Hitzeanstiegen zählen vor allem Senioren und Kleinkinder. Gemeinsam mit der Ärztekammer und Pflegeverbänden hat das Umweltressort deshalb auch diesen Faktor für die einzelnen Stadtteile genauer beleuchtet. Beide Gruppen leben laut Möller in Schwachhausen allerdings vergleichsweise selten in Quartieren mit erhöhter Wärmebelastung.
Welche Bedeutung hat die Horner Spitze für das Klima in Schwachhausen?
Beiratssprecherin Gudrun Eickelberg (Grüne) erkundigte sich angesichts der umstrittenen geplanten Erweiterung des Technologieparks auf der Horner Spitze nach den zu erwartenden klimatischen Folgen für den Stadtteil. Mehreren Naturschutzverbänden zufolge dient die Horner Spitze wie berichtet als wichtige Kaltluftschneise, weshalb im Fall einer Bebauung mit erheblichem Schaden für das Stadtklima zu rechnen sei. Laut Vincent Möller lässt sich diese Frage allerdings nicht beantworten, solange nicht klar ist, wie genau die dortige Bebauung aussehen wird. „Es ist ganz entscheidend, was genau da gemacht wird“, sagte er. Eine lockere Bebauung, die gut durchgrünt ist, sei unproblematisch, während beispielsweise eine Bebauung wie im Gewerbegebiet Hansalinie sehr problematisch wäre.
Was umfasst der Hitzeaktionsplan?
Da die Planungen nicht nur den Bereich Klima, sondern unter anderem auch Gesundheit und Soziales betreffen, sitzen entsprechend alle zuständigen Ressorts an einem Tisch. Das mache die Angelegenheit nicht unbedingt einfacher, weshalb nun zunächst eine Koordinierungsstelle gebildet werde, berichtete Möller. Ein wichtiges Ziel des Hitzeaktionsplans sei die Risikokommunikation. „Es muss uns bewusster werden, dass Hitze – auch in Norddeutschland – ein Risiko ist“, sagte Möller. Der Stadtraum werde sich für den Klimawandel nicht schnell genug umgestalten lassen, weshalb diese Erkenntnis von großer Wichtigkeit sei. Darüber hinaus soll der Hitzeaktionsplan festlegen, wie Hitzewarnungen schnell in die Bevölkerung gelangen und welche Maßnahmen dann zu ergreifen sind.