- Wann richtet Bremen ein Hitzeportal ein?
- Wie wird noch über das Thema Hitze informiert?
- Wann kommt die Karte mit kühlen Orten?
- Wie steht es um neue Trinkwasserbrunnen?
- Was wurde bei der Stadtentwicklung umgesetzt?
- Welche Projekte sollen folgen?
- Was gehört noch zu diesem Bereich?
Bremen ist besser auf Hitzewellen eingestellt als in den Vorjahren. Dieser Ansicht sind die Umwelt- und die Gesundheitsbehörde, die maßgeblich an der Umsetzung des Hitzeaktionsplans mitwirken. Zur Erinnerung: Im vergangenen September hatte der Bremer Senat nach längerer Verzögerung einen Plan beschlossen, mit dem das Land auf zunehmend häufigere Hitzeperioden und steigende Temperaturen reagieren will. Die CDU kritisierte den Plan und bezweifelte, dass konkrete Maßnahmen zeitnah umgesetzt würden. Mit Blick auf den nahenden Sommer geht der WESER-KURIER der Umsetzungsfrage nach.
Wann richtet Bremen ein Hitzeportal ein?
Ein wichtiger Bestandteil des Hitzeaktionsplans ist eine verbesserte Risikokommunikation. Dafür soll zum Beispiel ein Hitzeportal entwickelt werden – eine Webseite, auf der die Behörden unter anderem Verhaltenstipps und gesundheitliche Ratschläge geben. Mit der Umsetzung wolle man im laufenden Jahr beginnen, heißt es aus dem Gesundheitsressort.
Wie wird noch über das Thema Hitze informiert?
Die Behörden planen nach eigenen Angaben eine stadtweite Kampagne, um für das Thema zu sensibilisieren. Ein "ressortübergreifender Steuerungskreis" soll demnach Ende Mai zusammenkommen. Unabhängig davon sei geplant, mit dem bundesweiten Hitzeaktionstag am 4. Juni eine Informationskampagne zu starten. Verweisen wollen die Fachressorts unter anderem auf den Hitzeknigge – eine Broschüre, die neben allgemeinen Tipps auch konkrete Anlaufstellen in Bremen und Bremerhaven enthält. Der Hitzeknigge ist unter www.klimaanpassung.bremen.de im Unterbereich Hitze abrufbar.
Wann kommt die Karte mit kühlen Orten?
Kühle Orte sind bei hohen Temperaturen vor allem für hitzeanfällige Menschen wichtig. Anlaufstellen können neben beschatteten Parks auch klimatisierte Gebäude wie Kirchen, Gemeindezentren und Bibliotheken sein. Wo genau man in Bremen der Hitze entfliehen kann, soll laut Plan auf einer Karte festgehalten werden. Das Angebot soll idealerweise mehrsprachig sein und digital sowie analog verbreitet werden. Einer Sprecherin des Gesundheitsressorts zufolge laufen die Vorarbeiten – mit einer Veröffentlichung der Karte sei 2026 zu rechnen.
Wie steht es um neue Trinkwasserbrunnen?
17 öffentliche Trinkwasserbrunnen gibt es derzeit in der Stadt Bremen, 14 davon werden vom Umweltressort betrieben. Bis zum Ende der Legislaturperiode will die Behörde pro Jahr fünf weitere Wasserspender errichten. "Die Standorte wurden von den Beiräten vorgeschlagen und werden entsprechend der Priorisierung der Ortsämter abgearbeitet", erklärt eine Sprecherin. Derzeit würden Standorte auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Bekannt ist, dass zum Beispiel der neu geplante Quartiersplatz in Marßel einen Trinkwasserbrunnen bekommen soll.
Was wurde bei der Stadtentwicklung umgesetzt?
"In städtisch geprägten Räumen sind die Auswirkungen von Hitzeereignissen besonders spürbar", heißt es im Hitzeaktionsplan. Die klimaangepasste Stadtentwicklung spielt deshalb in der Strategie eine wichtige Rolle. Umweltbehörde und Bauressort verweisen auf längere Vorlaufzeiten bei städtebaulichen Projekten, nennen aber auch einige kleinere Anpassungen, die bereits umgesetzt worden seien – vor allem in benachteiligten Quartieren und besonders hitzebelasteten Bereichen. Für Gröpelingen werden zum Beispiel "Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen" auf 900 Quadratmetern sowie eine temporäre Begrünung des Bürgermeister-Ehlers-Platzes genannt.
Welche Projekte sollen folgen?
Ein Pilotprojekt ist die Dechanatstraße, die zur ersten Klimastraße in der Bremer Innenstadt umgestaltet wird. Wie berichtet, ist mehr Raum für Fuß- und Radverkehr geplant, Flächen sollen entsiegelt und begrünt werden, wodurch die Planer die Aufenthaltsqualität stärken wollen. Rund 1,4 Millionen Euro soll das kosten, knapp die Hälfte davon muss Bremen zahlen – mehr als ursprünglich geplant, was die CDU kritisiert. Nach Behördenangaben startet der Umbau im August und soll Anfang 2026 abgeschlossen sein. Für den Ortsteil Kattenturm haben die Behörden im März ein Handlungskonzept veröffentlicht. Darin werden Ideen vorgestellt, wie Flächen vor Ort klima- und hitzeangepasst umgewandelt werden können. Konkrete Beschlüsse ergeben sich daraus aber noch nicht.
Was gehört noch zu diesem Bereich?
Ein großer Teil der Flächen in Bremen und Bremerhaven sei im privaten Besitz, erklären das Bau- und das Umweltressort. Dementsprechend verweisen sie zum Beispiel auf das Förderprogramm Schwammstadt, das Unterstützung für die Klimaanpassung auf privaten Grundstücken bietet.