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Mobilität im Bremer Norden Abstellflächen für Bre-Bikes: Nur für Leihräder

Bre-Bikes können mittlerweile nicht mehr nur in den sogenannten Flexzonen abgestellt werden, sondern auch auf speziellen Parkplätzen. Und die Zahl derer könnte im Bremer Norden perspektivisch steigen.
23.07.2025, 17:45 Uhr
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Abstellflächen für Bre-Bikes: Nur für Leihräder
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Seit gut vier Monaten stehen sie an vielen Straßenecken im Bremer Norden: die rot-silbernen Bre-Bikes. Sichtbar wird das Fahrradverleihsystem mittlerweile aber auch durch spezielle Parkplätze, die eigens für die Flotte eingerichtet werden. Und davon könnte es in Zukunft noch mehr geben.

Nach den Worten von Yannoh Mügge gibt es aktuell neun Stationen in Vegesack, Blumenthal und Burglesum. "Vier davon sind bereits physisch umgesetzt – mit Produktbügeln und Bodenmarkierungen", sagt der Sprecher von Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal (SPD). "Die übrigen fünf Standorte bestehen derzeit nur virtuell." Zwei dieser Stationen sollen aber in den nächsten Wochen mit Bügeln und Bodenmarkierungen ausgestattet werden. "Die Stationen konzentrieren sich derzeit vor allem auf die Regionalbahnhöfe in Bremen-Nord", so Mügge. Darüber hinaus gibt es eine Station im Vegesacker Zentrum – vor dem Gustav-Heinemann-Bürgerhaus.

Weitere Stationen in der Prüfung

Bei diesen neun Standorten soll es allerdings nicht bleiben. "Derzeit befindet sich eine hohe Anzahl potenzieller Standorte in der finalen Prüfungsphase", so der Ressortvertreter. "Letzte Abstimmungen mit dem Anbieter sind für das vierte Quartal 2025 vorgesehen." Wo die Parkplätze entstehen, werde datenbasiert entschieden. Bevorzugt ausgewählt würden dabei Orte, an denen die Räder besonders häufig ausgeliehen oder zurückgegeben werden. "Grundsätzlich ist das Bre-Bike-System als lernendes System konzipiert: Neue Stationen werden schrittweise dort eingerichtet, wo sie den Nutzerinnen- und Nutzerkomfort verbessern und zugleich zur Ordnung im öffentlichen Raum beitragen", sagt er.

Die Entscheidung, wo Stationen eingerichtet werden, liegt bei Betreiber Nextbike. Ebenfalls involviert sind unter anderem der Senator für Inneres und Sport, die Wirtschaftsförderung, die Gewoba sowie private Grundstückseigentümer. Genehmigt werden die Parkplätze vom Amt für Straßen und Verkehr.

Auch wenn die Stationen eigentlich für Bre-Bikes gedacht sind, werden sie hin und wieder auch als Abstellflächen für E-Roller genutzt. Ein Problem sei das aber nur, wenn die Fahrzeuge von den Anbietern selbst dort abgestellt werden. Denn das sei ihnen ausdrücklich untersagt. Deshalb würden die Stationen auch in den Apps nicht als Abstellflächen ausgewiesen. "Wenn Nutzende ihren E-Scooter nach Ende der Fahrt dennoch auf den Bikesharing-Stationen abstellen, wird dies nicht geahndet, da die E-Scooter dort barrierefrei und nach den Auflagen der Sondernutzung abgestellt werden", erklärt er.

Aus Sicht der Behörde haben Bike-Sharing-Parkplätze verschiedene Vorteile. Zum Beispiel, dass der Betreiber dort regelmäßig Fahrräder abstellt – und sie abholt, wenn die Parkplätze überfüllt sind. "Mit den Bikesharing-Stationen möchten wir an zentralen Umsteigepunkten und Zielorten ein Angebot an Fahrrädern für die Nutzenden vorhalten, sodass beispielsweise ein Umstieg am Bahnhof Lesum vom Zug auf das Bre-Bike möglich ist", sagt Mügge. "Dies wird auch durch die Reservierungsfunktion unterstützt, mit der kann ich über die App vom Zug aus 15 Minuten ein Fahrrad reservieren und nach dem Ausstieg aus dem Zug direkt auf das reservierte Bre-Bike umsteigen."

Anbindung von Wohnstraßen

Darüber hinaus brauche es aber auch die sogenannten Flexzonen. Denn durch die könnten Wohnstraßen erschlossen werden. "Die Flexzonen ermöglichen es den Bre-Bike-Nutzenden, bis vor die Haustür zu fahren – auch wenn dies gegebenenfalls einen Aufpreis kostet", so der Sprecher. "Dies ist mit einem rein stationären Bike-Sharing-System nicht möglich."

Wie die Bre-Bikes im Bremer Norden genutzt werden, kann Yannoh Mügge nicht sagen. Dafür aber, wie die Resonanz stadtweit ist. "Das Bre-Bike-System wurde in den ersten drei Monaten von April bis Juni erfreulich gut angenommen, sodass durchschnittlich 33.250 Fahrten pro Monat registriert wurden", so der Behördensprecher. "Im Durchschnitt wird damit jedes der 1100 Bre-Bikes einmal pro Tag genutzt." Bisher hätten sich rund 18.000 Personen für das Angebot angemeldet. Für welche Wegstrecken sie die Fahrräder nutzen, werde aus Datenschutzgründen nicht erhoben. Registriert würde lediglich, wo sie abgestellt werden. Im Bremer Norden endeten die Fahrten besonders häufig an den Bahnhöfen Blumenthal, Vegesack, Lesum und Burg, auf dem Campus der Constructor University sowie rund um die Fußgängerzone in Vegesack.

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