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Fahrradverkehr in Bremen-Nord Projekt des Mobilitätsressorts: Platz für Fahrräder

In den nächsten Monaten werden in allen Nordbremer Stadtteilen überdimensionierte Fahrräder aufgestellt. Welche Standorte dafür infrage kommen und welchen Nutzen die Anlagen haben.
31.03.2024, 11:27 Uhr
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Projekt des Mobilitätsressorts: Platz für Fahrräder
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Sie sehen aus wie ein Fahrrad und bieten Nutzern dieses Verkehrsmittels eine Abstellmöglichkeit: die sogenannten Bike-Ports. Bisher gibt es davon zwei Stück in Bremen. Die Prototypen sind allerdings noch mit einem stilisierten Auto versehen – dienen aber trotzdem als Parkfläche für Zweiräder. Im Bremer Norden werden jedoch die neuen Modelle aufgestellt.

Nach den Worten von René Möller handelt es sich bei einem Bike-Port um eine besonders gestaltete Fahrradabstellanlage, die ergänzend zu Pkws auf Parkplätzen installiert werden kann. "Die Fahrräder stehen dadurch sichtbar und geschützt und es stellt einen optischen Blickfang mit der Silhouette eines Fahrrads dar", sagt der Sprecher von Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal (SPD).

Um eine gleichmäßige Verteilung im Bremer Stadtgebiet zu ermöglichen, findet eine entsprechende Beteiligung der Beiräte statt.
René Möller, Mobilitätsressort

Dass die Anlagen nun installiert werden, liege daran, dass es in einigen Quartieren den Wunsch nach weiteren Abstellflächen für Fahrräder gebe. "Um eine gleichmäßige Verteilung im Bremer Stadtgebiet zu ermöglichen, findet eine entsprechende Beteiligung der Beiräte statt", so Möller. Die Stadtteilparlamente seien es auch, die letztlich den Standort festlegen würden.

In Blumenthal gibt es bereits erste Ideen, wo im Stadtteil ein Bike-Port Sinn machen könnte. Laut Beiratssprecher Marcus Pfeiff (SPD) sind der Bereich vor dem Rathaus, der Blumenthaler Marktplatz sowie die Fläche vor der ehemaligen Post, gegenüber des Rathauses, im Gespräch. "Ich könnte mir vorstellen, dass es erst mal auf den letzten Vorschlag hinausgeht", so Pfeiff. "Nach drei Monaten dürfen wir noch mal ohne Kostenbeteiligung umsetzen lassen." Sollte sich der Standort dann noch immer nicht als geeignet erweisen, müsse der Beirat einen weiteren Wechsel aus seinem Stadtteilbudget bezahlen. "Wenn das Blumenthaler Zentrum nicht frequentiert wird, wären Fähranleger oder Umsteigepunkte wie etwa der Blumenthaler Bahnhof weitere Optionen", sagt der Beiratssprecher.

Das Problem in Burglesum ist, dass an sämtlichen Stellen, wo ein Bike-Port prominent aufgestellt werden könnte, bereits Fahrradständer sind.
Maren Wolter, Beiratssprecherin in Burglesum

Erste Vorschläge für einen möglichen Standort gibt es auch in Burglesum. "Eine Idee ist zum Beispiel im Bereich von Knoops Park, an der Bushaltestelle", sagt Beiratssprecherin Maren Wolter (SPD). "So wären die Menschen dazu eingeladen, ihr Fahrrad dort abzustellen und dann zu Fuß weiterzugehen." Viel mehr Vorschläge hat das Gremium allerdings nicht. "Das Problem in Burglesum ist, dass an sämtlichen Stellen, wo ein Bike-Port prominent aufgestellt werden könnte, bereits Fahrradständer sind", sagt sie. Die Anlage verstehe sich als Werbung fürs Fahrrad. Und die funktioniere natürlich nicht an Orten, an denen es bereits Abstellmöglichkeiten gibt.

In Vegesack ist man noch nicht ganz so weit wie in Burglesum und Blumenthal. Dort werden noch bis zum 8. April Vorschläge gesammelt, sagt Beiratssprecherin Heike Sprehe. Die Sozialdemokratin bedauert aber schon jetzt, dass jeder Stadtteil nur einen Bike-Port bekommen wird.

Von Behördenseite aus betreut das Amt für Straßen und Verkehr das Projekt, sagt René Möller. Deren Aufgabe sei es unter anderem, die Vorschläge der Beiräte zu prüfen. Dabei ginge es um die Frage, ob die Standorte sich beispielsweise in Hinblick auf die Sichtverhältnisse auch eignen. "In Abhängigkeit der Lieferungen und der abgestimmten Standorte ist vorgesehen, die Bike-Ports Mitte dieses Jahres in Bremen-Nord aufzustellen", so der Sprecher.

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Nach Angaben des Amtes für Straßen und Verkehr handelt es sich bei den Anlagen um eine Spezialanfertigung, die 3,25 Meter lang und 1,5 Meter hoch ist. Die Silhouette soll dabei grün sein, die Bügel anthrazit.

Jeder einzelne Bike-Port kostet Möller zufolge zurzeit rund 8000 Euro – inklusive Aufbau. Davon müsse Bremen allerdings nur zehn Prozent bezahlen. Den Rest übernehme der Bund. Die Hansestadt könne hier vom Sonderprogramm "Stadt und Land" profitieren. Darüber würden insgesamt 20 Abstellmöglichkeiten für den Stadtstaat angeschafft werden.

Zur Sache

Das Sunrise-Projekt

Die ersten beiden Ports wurden im Rahmen des Sunrise-Projektes angeschafft. Die Abkürzung steht für "Sustainable Urban Neighbourhoods – Research and Implementation Support in Europe", was so viel bedeutet wie "nachhaltige Stadtquartiere – europäische Unterstützung in Forschung und Anwendung." Ziel der Initiative, die von 2017 bis 2021 lief, war es, nachhaltige Mobilitätslösungen auf Quartiersebene zu entwickeln. Als Modellquartier wurden damals Teilbereiche der östlichen Vorstadt – die unmittelbare Umgebung des Neuen Hulsberg-Viertels und des Klinikums Bremen Mitte – ausgewählt.

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