Welche Projekte in der Grohner Düne mit Mitteln aus dem Fördertopf "Wohnen in Nachbarschaften" (Win) finanziert werden, entscheiden Bewohner und Akteure im Rahmen der sogenannten Win-Foren. Jetzt haben sie über die nächsten Vorhaben gesprochen und abgestimmt, ein Überblick.
Treff für Frauen und Kinder
Das Angebot richtet sich an Bewohnerinnen, die aus Afghanistan oder dem Iran stammen. Die Gruppe trifft sich einmal in der Woche und bietet den Müttern die Möglichkeit, sich über verschiedene Themen auszutauschen. Deren Kinder können parallel dazu ihre eigene Muttersprache lernen. Für das Projekt, das der Verein Leben in Nord initiiert hat, hat das Win-Forum 3600 Euro freigegeben. Damit ist das Angebot bis einschließlich Ende Januar kommenden Jahres finanziert.
Basketball für Grundschüler
Die Schulgemeinschaft der Grundschule Am Wasser will auch im kommenden Schuljahr wieder eine Basketball-AG für die dritten und vierten Klassen anbieten. Das Training wird von einer ausgebildeten Fachkraft geleitet, die sonst Mannschaften beim TSV Lesum-Burgdamm trainiert. Die Kosten in Höhe von 1140 Euro werden aus dem Win-Topf bezahlt.
Naturerfahrung für Kinder
Ebenfalls von der Schulgemeinschaft der Grundschule Am Wasser stammt ein Antrag für ein Schulgarten-Projekt. Bereits im vergangenen Jahr haben die Kinder dabei geholfen, Beete freizulegen und die Gartenfläche vom Wildwuchs zu befreien. In einem nächsten Schritt soll der Verein "Ackerdemie" die Betreuerinnen und Betreuer des Projektes gezielt schulen. Darüber hinaus stellt der Verein Saatgut zur Verfügung und hilft beim Bepflanzen der Beete. Daran werden auch die Mädchen und Jungen beteiligt, die dabei unter anderem lernen können, wie Lebensmittel gezüchtet werden. Das Projekt kostet für ein Jahr 800 Euro, 750 Euro davon übernimmt das Win-Forum.
Kinderyoga
Das Kinder- und Familienzentrum Haus Windeck will künftig Yoga anbieten. "Wir wollen damit die körperliche und geistige Gesundheit unserer Kinder fördern und sie optimal auf den Schuleintritt vorbereiten", schreibt die Einrichtung. Dass es ein solches Angebot braucht, habe eine Befragung durch die Gesundheitsfachkräfte in der Kita ergeben. "Unser Ziel ist es, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, ihre Konzentration zu fördern, das Gedächtnis zu verbessern und den Stress abzubauen", heißt es. Damit der Kursus ein Vierteljahr lang laufen kann, braucht es 1486 Euro. Die übernimmt das Win-Forum.
Unterstützung im Digitalen
Das M2C-Institut für angewandte Medienforschung an der Hochschule Bremen möchte ein Angebot schaffen, das sich sowohl an Menschen mit als auch ohne Migrationsgeschichte richtet. Konkret geht es darum, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei digitalen Alltagsfragen und Bewerbungen unterstützen. Wer davon Gebrauch machen will, muss allerdings nicht ins Digital Impact Lab nach Vegesack kommen. Stattdessen macht sich das Team mit einem E-Lastenfahrrad auf den Weg zu denjenigen, die Hilfe brauchen. Station macht es zum Beispiel bei Jugend-, Bewohner- und Elterntreffs. "Ein besonderer Projektschwerpunkt liegt auf der Stärkung der Selbstwirksamkeit und Begeisterung von Mädchen und Frauen aus dem Quartier für Technik und digitale Themen", so das M2C-Institut.
Um dieses Projekt bis Ende des Jahres anbieten zu können, hat das Institut 5900 Euro beantragt. Damit sollen nicht nur die Mitarbeiter bezahlt werden, sondern auch Flyer, Poster und Werbung in den sozialen Netzwerken. Nach den Worten von Grohns Quartiersmanger Christian Ganske wollte das Forum jedoch keine Werbemittel finanzieren. Deshalb habe man sich darauf verständigt, dass das Institut zwar 5900 Euro bekommt, dieser Betrag aber vollständig für die Projektarbeit ausgegeben werden muss.