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Maritime Meile Versuchskreuzer "Bremen" bleibt in Vegesack

Einst war der Hafen das Zentrum des Lebens in Vegesack. Nun soll er sich wieder in diese Richtung entwickeln. Was eine neu gegründete Gesellschaft dazu beitragen möchte.
10.05.2023, 18:00 Uhr
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Versuchskreuzer
Von Björn Josten
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Der Vegesacker Hafen soll künftig eine lebendige Rolle auf der Maritimen Meile spielen. Dazu gibt es eine Reihe an Ideen, die die AG Maritime Meile erarbeitet und verfeinert hat. Ziel: Der Hafen soll erlebbar werden, wie es die Marketing-Experten ausdrücken. Und die gesamte Maritime Meile zudem attraktiver. Um handlungsfähiger zu sein, ist nun eine gemeinnützige GmbH gegründet worden. Sie firmiert unter dem Namen Maritime Meile Bremen gGmbH UG und wird von den in der AG aktiven Vereinen getragen. "Wir sind an Grenzen gestoßen", räumt Thomas Rutka vom MTV Nautilus ein. "Ich bin froh, dass die gGmbH gegründet worden ist. Das bringt mehr Verbindlichkeit und ermöglicht rechtssichere Vereinbarungen", ergänzt der Vorsitzende des Stadtgartenvereins und Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt. Einen ersten Erfolg hat die neue Gesellschaft bereits gelandet und zudem weitere Vorhaben vorangetrieben. Ein Überblick.

Der Versuchskreuzer "Bremen"

Der markante orange-weiße Seenotrettungskreuzer wird dauerhaft im Vegesacker Hafen liegen bleiben. Das Hafenmuseum in der Überseestadt gibt das schwimmende Denkmal als Dauerleihgabe in den Bremer Norden. Dort fehle ein geeigneter Liegeplatz und das Museum habe zudem andere Schwerpunkte. "Das Hafenmuseum bleibt weiterhin Pate des Versuchskreuzers und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit der neuen maritimen Gesellschaft, deren Zweck wunderbar zur Schiffserhaltung passt", sagt Reiner Schümer aus der Geschäftsführung. Schümer lässt durchblicken, dass die "Bremen" ohne die neue Gesellschaft Vegesack zum Ende des Jahres wohl verlassen hätte.

Vor 70 Jahren begann für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit dem Seenotrettungskreuzer „Bremen“ eine neue Ära: Zum ersten Mal war ein Rettungsschiff als Selbstaufrichter konstruiert worden, das ein Tochterboot huckepack dabei hatte. Beides prägt die Flotte der DGzRS, die einst in Vegesack gegründet worden war, bis heute. Es steht daher die Idee im Raum, die Geschichte der DGzRS in Zukunft rund um den Hafen zu präsentieren. Als Sahnehäubchen wünschen sich die Verantwortlichen daher auch, dass der noch in Dienst befindliche Seenotrettungskreuzer "Bremen" mit seinem Tochterboot "Vegesack" an die Maritime Meile gelotst werden kann.

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Der Hafen

Auf jeden Fall soll mehr Leben in und um den Hafen einziehen. Darüber sind sich alle Beteiligten einig. "Das ist der ausgewiesene Wunsch der Bevölkerung, als deren Sprachrohr wir uns auch sehen", sagt Thomas Rutka und verweist auf ungezählte Gespräche, in denen das zum Ausdruck gebracht worden sei. Bereits jetzt gibt es kurze Ausfahrten mit der Barkasse "Vegebüdel". Nun wird darüber nachgedacht, wie die Menschen näher an die Traditionsschiffe kommen können. Ziel: Das Schiff zum Anfassen. Von Zeit zu Zeit könnten diese auch für Besucher begehbar gemacht werden. Reiner Schümer regt zudem Hafenführungen an. Zurzeit gibt es diese lediglich punktuell auf Nachfrage; beispielsweise vom Team des Geschichtenhauses. Clemens Rittel, Vorsitzender des Vereins Kutter- und Museumshaven Vegesack regt zudem an, "neue alte Schiffe" dauerhaft in den Hafen zu holen.

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Die Idee eines Gastroschiffes

Ebenso wie die Begehbarkeit der Schiffe hängt auch eine andere Idee an der Hafeninfrastruktur, speziell an den Stegen: die eines Gastroschiffes. Das soll in absehbarer Zeit im Hafen festmachen."Es könnte dort in heller und freundlicher Atmosphäre Kaffee und Kuchen oder auch Bier und Fischbrötchen geben", skizziert Rutka die kulinarische Zielsetzung. Er sieht ein solches Angebot als ganzjährig und verweist auf die im Winter stimmungsvoll beleuchteten Schiffe im Hafen.

Einen interessierten Investor mit einem geeigneten Schiff (sechs Meter kürzer als der Heringslogger BV2 und zwei Meter breiter) gibt es nach Aussage der Geschäftsführer bereits. Details könnten allerdings noch nicht preisgegeben werden. Nur so viel: Es sei mit einem Tender ausgestattet, der als Bühne fungieren könnte. Zunächst gelte es aber zu klären, ob die notwendige Infrastruktur geschaffen und finanziert werden könne. Dazu habe es am Mittwoch eine fruchtbare Videokonferenz mit der Wirtschaftsförderung Bremen gegeben.

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Zur Sache

Die gemeinnützige GmbH

Die seit 2017 existente Arbeitsgemeinschaft Maritime Meile Vegesack ist jetzt zu einer gemeinnützigen GmbH geworden. Als Gesellschafter fungieren die beteiligten Vereine MTV Nautilus, Kutter- und Museumshavenverein, Stadtgartenverein, Vegesack Marketing und das Geschichtenhaus. Als Geschäftsführer werden Wilhelm Karg, Thomas Rutka und Friedhelm Seifen bestimmt. Die gGmbH kann Spenden annehmen, ist zu diesem Zweck geprüft und ist anerkannt gemeinnützig. Sie kann als juristische Person auftreten.

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