Das Thema ist kein neues für den Vegesacker Beirat: Vor fast drei Jahren hat das Gremium mehrere Gefahrenstellen im Straßenverkehr ausfindig gemacht – und das Amt für Straßen und Verkehr aufgefordert, die zu beheben. Doch das ist aus Sicht der Fraktionen bisher nicht passiert. Deshalb haben sie ihre Forderungen nun noch einmal erneuert. Und die Liste um weitere Gefahrenstellen ergänzt. Welche Orte der Beirat moniert, ein Überblick.
Georg-Gleistein-Straße
Auf der Liste, die Norbert Arnold für die SPD-Fraktion erarbeitet hat, steht die Autobahnabfahrt an der Georg-Gleistein-Straße an erster Stelle. "Dort fehlt im Bereich der Linksabbiegerspur die rote Schutzmarkierung", kritisierte er kürzlich im Beirat. Dadurch steige vor allem für Kinder die Gefahr, zu verunglücken. Um das zu verhindern, soll die Autobahn GmbH nachbessern. Doch ob die überhaupt zuständig ist, wird nach den Worten von Michael Wendt aktuell geprüft. "Die Örtlichkeit liegt an den Schnittstellen der Zuständigkeiten von Autobahn GmbH und dem Amt für Straßen und Verkehr", sagt der Sprecher der Autobahn GmbH auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN.
Am Rabenfeld
"An der Autobahnauf- und -abfahrt gibt es einen Fußweg, der auch von Radfahrenden genutzt werden darf", so Arnold. "An dieser Stelle fehlt allerdings die Markierung." Die Haltelinie befinde sich vor dem Fußweg, sodass es dort eigentlich gar keinen Übergang gebe. Laut Michael Wendt wird auch dieser Ort aktuell in Abstimmung mit dem Amt für Straßen und Verkehr bewertet.
Auf dem Krümpel
Im Bereich der Autobahnauf- und -abfahrt wurde dem Sozialdemokraten zufolge ein Weg rotgepflastert, der jedoch nicht offiziell als Fahrradweg ausgewiesen sei. Zudem befinde sich auch hier die Haltelinie genau vor dem Weg. Das habe zur Folge, dass Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer den Bereich nicht sicher passieren könnten. Auch dieser Ort befinde sich momentan noch in der Abstimmung zwischen dem Amt für Straßen und Verkehr sowie der Autobahn GmbH, so Wendt.

Die Autobahnabfahrt an der Straße Am Rabenfeld: Die Vegesacker SPD kritisiert, dass es hier weder eine Schutzmarkierung für Fußgänger noch für Fahrradfahrer gibt.
Zollstraße / Ecke Aumunder Feldstraße
An der Kreuzung hätten Bauarbeiten stattgefunden, informierte Arnold den Beirat. "Seitdem fehlt der rote Schutzstreifen zum Teil, der es Fahrradfahrenden ermöglicht, vor den Autos zu stehen", so der Sozialdemokrat. Im Gegensatz zu den ersten drei Gefahrenpunkten ist die Zuständigkeit in diesem Fall aber eindeutig. Ansprechpartner ist das Amt für Straßen und Verkehr. "Besagte Schutzfläche wurde durch Arbeiten eines externen Bauherrn entfernt und muss wieder aufgetragen werden", sagt Amtssprecherin Andrea Voth. "Wir haben mit dem Bauherren vereinbart, dass dies von ihm dann umgesetzt wird, wenn die Witterung Markierungsarbeiten zulässt." Damit die rote Farbe dauerhaft auf der Straße bleibt, sei es erforderlich, dass es länger nicht regnet.
Aumunder Heerweg / Ecke Wilhelm-Hartmann-Straße
"Hier wird der Radweg durch eine Kopfsteinpflasterung unterbrochen", schilderte Arnold. "Bei Nässe ist der Bereich wirklich glatt." Hinzu käme, dass die Straße von vielen Kindern und Jugendlichen als Schulweg genutzt werde. Damit Autofahrerinnen und Autofahrer sofort sehen, dass sie einen Fahrradweg kreuzen, müsse die Fläche zudem rot markiert werden. Das sieht das Amt für Straßen und Verkehr allerdings anders. "Gemäß entsprechender Regelwerke bedarf es hier keiner Roteinfärbung beziehungsweise ist diese an ähnlichen Stellen in Vegesack nicht vorhanden", so Voth. "Stattdessen weist laut Straßenverkehrsordnung ein Wechsel der Pflasterung beziehungsweise des Fahrbahnbelags auf eine besondere Situation hin, die erhöhte Achtsamkeit erfordert." Nichtsdestotrotz sei das Amt jederzeit bereit, die Situation erneut zu prüfen und stünde auch für einen Austausch mit dem Gremium zur Verfügung. Denkbar sei etwa, dass der Beirat die Maßnahme aus seinem Stadtteilbudget finanziert.

Uhthoffstraße
Neu und vor allem temporär ist die Gefahrenstelle, die Norbert Arnold an der Uhthoffstraße ausgemacht hat. "Dort wird plötzlich ein gelber Streifen gezogen, der Fahrräder wegen einer Baustelle auf die Straße leitet", so der Sozialdemokrat. Das sei vor allem deshalb ein Problem, weil die Strecke von vielen Schülerinnen und Schülern genutzt werde. Arnold erinnerte daran, dass die Uhthoffstraße zurzeit als Alternativroute für die gesperrte Hermann-Fortmann-Straße diene, die sowohl von Bussen als auch von Lkw befahren werde. Nach den Worten von Andrea Voth handele es sich hierbei um eine Baustelle, die nicht vom Amt für Straßen und Verkehr verantwortet werde. Trotzdem habe sich die Behörde ein weiteres Mal mit dem zuständigen Kontaktpolizisten beraten. Der habe vor Ort eine Bake entdeckt, die nicht der sogenannten Baustellanordnung entsprochen habe. Das sei sofort korrigiert worden. Zudem habe der Beamte den Umweltbetrieb Bremen gebeten, Pflanzen, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, zu entfernen. "Aufgrund fehlender Alternativen sowie dem geringen Verkehrsraum muss hier der Radverkehr auf die Fahrbahn geführt werden", erklärt Voth. "Hier möchte ich auf Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung hinweisen: Alle Verkehrsteilnehmenden müssen mit der gebotenen Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme am Verkehr teilnehmen." Den Autofahrerinnen und Autofahrern müsse etwa aufgrund der Baustellenbeschilderung bewusst sein, dass der folgende Streckenabschnitt anders sei. Entsprechend müssten sie eine besondere Achtsamkeit und Rücksichtnahme, etwa auf Schülerinnen und Schüler, walten lassen.