Seit gut zehn Wochen ist der Vegesacker Jugendbeirat damit beschäftigt, ein Open-Air-Kino für die Kinder und Jugendlichen im Stadtteil zu organisieren. Inzwischen stehen erste Details wie zum Beispiel der Veranstaltungsort fest.
Die Idee zu dem Projekt hatten Yusuf Ünal und Nikita Giese. In der vergangenen Woche haben sich die beiden Beiratsmitglieder mit dem stellvertretenden Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik getroffen und die Planung weiter vertieft. "Als Veranstaltungsort peilen wir den Sedanplatz an", informierte Ünal während der Beiratssitzung am Mittwochabend. "Das gute dort ist, dass wir die Treppen vor dem Bürgerhaus als Sitzmöglichkeiten nutzen könnten." Angedacht sei, Projektor und Leinwand für zwei Tage zu mieten. Die Kosten dafür belaufen sich Ünal zufolge auf 1000 Euro und könnten gegebenenfalls von einem Sponsoren übernommen werden.
Darüber hinaus muss der Jugendbeirat auch die Filmlizenzen finanzieren. "Die hängen zum einen vom Verlag und zum anderen von der Anzahl der Zuschauer ab", sagte Magdalena Klobus, die dem Gremium beratend zur Seite steht. Bei einem Hollywood-Film, der einmalig gezeigt wird, müsse mit einer Gebühr von etwa 100 Euro gerechnet werden. Da die Zuschauerzahl bei einer Open-Air-Veranstaltung jedoch nur schwer vorauszusagen sei, könnte die Lizenz unter Umständen auch teurer sein. "Wenn ihr eine Bildungs- und Kulturveranstaltung daraus macht, dann gibt es auch kostenlose Lizenzen", so Klobus. Allerdings würde sich dadurch auch die Auswahl an Filmen reduzieren.
Zurzeit sieht der Plan vor, dass pro Tag je ein Film gezeigt wird: Einmal soll es ein Angebot für Kinder und einmal eins für Jugendliche geben. Damit der Jugendschutz gewahrt wird, könnte der Bereich eingezäunt und Sicherheitskräfte beauftragt werden. Ein genaues Datum für das Open-Air-Kino steht allerdings noch nicht fest. "Wir streben aber ein Wochenende im August oder September an", so Ünal.
Gunnar Sgolik erinnerte daran, dass die Jugendlichen während des Treffens mit ihm auch über ein Vorprogramm gesprochen haben. "Das würde nicht nur den Rahmen erweitern, sondern das Projekt auch interessanter machen", sagte er. Denkbar ist dem Gremium zufolge zum Beispiel ein E-Sports-Turnier.
Weitere Impulse bekam das Gremium von Zami Inoussa. Die Projektmanagerin vom Vegesack Marketing wies die Jugendlichen darauf hin, dass sie zusätzlich zur Filmlizenz auch an die Gema-Gebühren denken müssen. Grund dafür sei, dass in Filmen häufig Musik verwendet werde. Und dafür müsse an die Verwertungsgesellschaft gezahlt werden. "Außerdem müsst ihr eine Sondernutzungserlaubnis beim Ordnungsamt beantragen, um den Sedanplatz bespielen zu dürfen", sagte sie.
Jugendbeiratsmitglied Anton Vormschlag gab zu bedenken, dass die Veranstaltungsreihe auch beworben werden muss. Schließlich müsse sichergestellt sein, dass die Kinder und Jugendlichen auch davon erfahren. Seine Kollegin, Yasmin Lopes Santos, schlug vor, dass man die Schülerinnen und Schüler über die Lernplattform "Its learning" fragen könnte, welchen Film sie sehen wollen. So würde die Zielgruppe nicht nur auf das Projekt aufmerksam gemacht, sondern gleichzeitig auch daran beteiligt.
In einem nächsten Schritt will sich der Jugendbeirat mit verschiedenen Institutionen im Stadtteil treffen, um weitere Impulse für das Projekt zu bekommen. Sprechen will das Gremium unter anderem mit dem Kulturbüro Bremen-Nord und dem Vegesack Marketing. Ein genauer Termin für die Zusammenkunft steht aber noch nicht fest.