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Verkehrspolitik Verkehr bleibt Daueraufreger

Der Verkehr und die dazugehörige Politik in Bremen sind ein viel diskutiertes Thema mit Ärgernissen, Streit und Aufregern. 60 Prozent der Bremer sind mit der Verkehrspolitik eher unzufrieden.
05.05.2018, 06:00 Uhr
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Verkehr bleibt Daueraufreger
Von Pascal Faltermann

Stau ist irgendwie immer. Ein kleines oder großes Verkehrschaos gibt es gefühlt auch ständig. Wer am öffentlichen Verkehr teilnimmt, kennt Ärgernisse, Streit und Aufreger. So schimpfen Fußgänger über vorbei rasende Menschen auf Fahrrädern, Autofahrer meckern über Lastwagen – Verkehr ist ein emotionales Thema. Nicht viel besser sieht es an zahlreichen Baustellen auf Straßen, Autobahnen oder Brücken aus. Staus und Verkehrsbehinderungen nerven die Bremer.

Die Missstimmung mit der Situation zeigen die aktuellen Zahlen der Umfrage von Infratest-Dimap im Auftrag des WESER-KURIER. Die Unzufriedenheit der Bremer mit der Verkehrspolitik im Bundesland ist im Vergleich zu 2016 um elf Prozentpunkte auf 60 Prozent gestiegen. Oder anders gesagt: nur noch 35 Prozent der Befragten sind zufrieden. Fünf Prozent wissen es nicht oder machten keine Angaben. Aber ist alles wirklich so schlimm?

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Ein schönes Beispiel ist die Stephanibrücke. Ganz Deutschland lachte über die dort von den Bremer Behörden getroffenen Maßnahmen. Die sanierungsbedürftige Brücke erlangte bundesweit Aufmerksamkeit durch die skurrile Situation, dass ein Bauzaun für Fußgänger und Radfahrer aufgestellt wurde. Das NDR-Satiremagazin „Extra3“ hat das Thema gleich zwei Mal spöttisch aufgegriffen. Der Aufschrei war groß, doch so wirklich stark war von den Maßnahmen dann doch keiner eingeschränkt.

Ärgerlicher waren da schon die Sanierungsarbeiten an der Autobahn 1 zwischen Bremer Kreuz und Brinkum, die Verkehrssituation in der Überseestadt, der schlechte Zustand der sogenannten Hafenrandstraße oder die für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbare Koordination von mehreren Baustellen gleichzeitig. Auch die Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr sind nicht die günstigsten. Bei den Vorhaben wie der Bundesstraße 6n oder dem Ringschluss durch die A 281 gab es in jüngster Vergangenheit keine Fortschritte.

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Auch am geplanten Wesertunnel tat sich eine ganze Zeit lang nicht viel, weil Rechtsstreitigkeiten um Grunderwerb und Entschädigungszahlungen gab. Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) wurde unterdessen häufig vorgeworfen, er kümmere sich nur um Fahrradstraßen und geplante Brücken für die Radler. Lohse selbst verweist dann gerne darauf, dass im Bremer Haushalt die Förderung des Fahrradverkehrs nur einen kleinen Prozentsatz ausmache. Stattdessen fließe viel mehr Geld in die Straßenbahn, die Reparatur von Straßen und Brücken, oder die A 281.

Das hat seinen Grund: Ein strikter Sparkurs in Bremen über acht Jahre hat Spuren im Stadtbild hinterlassen, die öffentliche Verkehrsinfrastruktur wurde kaputt gespart. Eine schwierige Aufgabe für Verantwortlichen in den Verkehrsbehörden. Erfolgsmeldungen gab es unterdessen eher selten. Der Umbau des Kreisverkehrs "Am Stern" kann als Erfolg verbucht werden wie auch die nach langer Zeit konkretisierten Pläne für das neue Fernbusterminal.

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