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Bauboom in Bremen Wohnungsmarkt unter Druck

In der ganzen Stadt gibt es neue Bauvorhaben. Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen hat ordentlich zugelegt. Doch der Druck auf dem Wohnungsmarkt bleibt – und Bremen soll in Zukunft zudem weiter wachsen.
05.05.2018, 06:00 Uhr
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Wohnungsmarkt unter Druck
Von Lisa Schröder

Bremen ist in Bewegung. In der ganzen Stadt entstehen neue Wohnungen und Reihenhäuser. Hunderte Einheiten im Mühlenviertel in Horn, in der Gartenstadt Werdersee, im Neuen Hulsberg-Quartier und in der Überseestadt sind geplant. In Woltmershausen will Justus Grosse, das ist gerade bekannt geworden, 1200 weitere Wohnungen hochziehen.

1000 bis 1500 Wohnungen sollen auf der Galopprennbahn in der Vahr gebaut werden. Die Gewoba ist nach Zeiten der Abstinenz wieder zur Bauherrin geworden und errichtet so viele Wohneinheiten wie lange nicht. Der Bauboom ist dringend notwendig. Schon lange Zeit verliert das Bundesland Einwohner, weil es keinen passenden und bezahlbaren Wohnraum gibt.

Junge Familien wandern in das niedersächsische Umland ab. Lilienthal, Achim und Syke bieten in Bremens Speckgürtel Möglichkeiten für das Eigenheim, die Doppelhaushälfte oder das Einfamilienhaus ganz in der Nähe. Doch auch für Studenten und Singles fehlt es an Platz. Der Senat muss im Wohnungsbau große Anstrengungen unternehmen. Denn nur damit erreicht er das selbstgesetzte Ziel: wachsende Stadt zu sein. Das soll nicht nur eine Vision bleiben.

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"Wir werden für ausreichend Wohnraum sorgen", heißt es im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen. Seit 2015 sind dafür millionenschwere Programme verabschiedet worden. Die Zahl der bewilligten Bauanträge stieg 2017 auf 2486. Ein Blick auf die vorherigen Jahre macht deutlich, dass es sich um Nachholbedarf handelt. Denn die Genehmigungen sind erst seit drei Jahren rasant gestiegen. Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sprach von einem "Aufholprozess".

Der Wohnungsmarkt steht weiter unter Druck. Die Mieten in Bremen sind sogar überdurchschnittlich gestiegen. Die Umfrage zeigt, dass nur 27 Prozent mit der Wohnungs- und Mietpolitik der Regierung zufrieden sind. Mehr als die Hälfte, 60 Prozent, ist es nicht. Die Bauvorhaben kosten Zeit. Mindestens zwei Jahre vergehen bis zu ihrer Fertigstellung. Das Bemühen des Senats erkennt auch die Opposition an.

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Die Baupolitik der Vergangenheit halten Linke, CDU und FDP jedoch für verfehlt – teils auch wegen der stark gesunkenen Zahlen an Sozialwohnungen in Bremen. Dabei muss das Bauressort weitere Herausforderungen bewältigen. Die Innenstadt steht nach Jahren des Stillstands vor einem historischen Wandel. Lloydhof, City Gate, Jacobs-Hof und das Sparkassen-Areal gehören nur zu den größeren Projekten. Die Politik muss sie begleiten.

Das ist ein Kraftakt für die Zukunft. Zugleich soll es auch im Kern neuen Wohnraum geben. Das ist die neue Losung für die City. Das Ziel von 2100 Wohnungsgenehmigungen pro Jahr gilt noch bis 2020. Ob die Zahl dann wieder fällt? Das wird derzeit von der Behörde geprüft. Ein viertes Wohnraumförderprogramm ist in Arbeit. Die Baustellen dauern an.

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