Gackernd und scharrend suchen sie im Gebüsch nach Essbarem. Die Zwerghühner vom Bürgerpark sind überall im Tiergehege zu finden. Sie dürfen sich tagsüber frei bewegen und stolzieren gern über die kleinen Wege des Areals. „Wir haben insgesamt 25 Hennen und drei Hähne hier“, erzählt der Tierpfleger Christian Panhorst. „Diesen Winter mussten die Hühner leider wegen der extrem ansteckenden Krankheit Vogelgrippe die meiste Zeit in ihrem überdachten Gehege bleiben.“ Die Krankheit wird durch die Wildvögel übertragen und verbreitet sich rasant. Erst seit April laufen die Zwerghühner deshalb wieder frei durch die Bremer Anlage.
Zwerghühner sind kleine Hühner und weltweit die beliebtesten Haustiere. Alle Zwerghühner stammen vom Bankivahuhn ab. Das ist ein Wildhuhn aus Südostasien und wird auch Rotes Kammhuhn genannt. Auch das Haushuhn, das am verbreitetsten ist, wurde aus dem Bankivahuhn gezüchtet.

Die Bremer Zwerghühner dürfen sich im Tiergehege frei bewegen.
Ein Zwerghuhn wiegt etwa ein halbes Kilogramm, sein Verwandter, das Haushuhn, kann bis zu fünf Kilogramm wiegen. Die Hähne, also die Männchen, sind immer etwas schwerer als die weiblichen Hühner, die Hennen genannt werden. Wenn eine Henne gerade Jungtiere hat, nennt man sie Glucke. Die kleinen Hühner heißen Küken.
Von der Befruchtung bis zur Ei-Legung der Henne dauert es nur 24 Stunden. Das gelegte Ei muss die Henne 21 Tage lang bebrüten. In dieser Zeit entwickelt sich aus einer kleinen, sogenannten Keimscheibe ein fertiges Küken. Auf seinem Schnabel ist eine kleine Spitze gewachsen, der Höcker. Den braucht es, um sich aus dem Ei zu befreien. Es schlägt mit dem Höcker von innen gegen die Eischale und macht rundherum eine Kerbe. Dann drückt es die beiden Hälften mit seinen Flügeln auseinander.
Welche Farbe das Ei einer Henne hat – ob es braun oder weiß ist – wird übrigens von ihren Genen bestimmt. Manchen Hühnern kann man auch ansehen, welche Farbe ihre Eier haben. Hinter den Augen haben Hühner Hautlappen, die sogenannten Ohrscheiben. Sind diese weiß, legt die Henne sehr wahrscheinlich weiße Eier. Sind die Ohrscheiben rot, haben die Eier meist eine bräunliche Färbung. Allerdings klappt diese Voraussage nicht bei allen Hühnerarten.

Zwerghühner im Bürgerpark
Hühner sind Nestflüchter. So heißen Tiere, die schnell nach der Geburt aus dem Nest krabbeln und nicht ewig noch im Nest bleiben. Die Küken stellen sich schnell auf ihre Beine und gehen mit ihrer Mutter auf Futtersuche. Sie müssen also nicht von den Eltern gefüttert werden wie viele andere Vögel. Die Henne beschützt ihre Küken und führt sie an gute Futterstellen. Der Hahn wiederum kümmert sich nicht um seine Nachkommen.
Zwerghühner ähneln in ihrem Aussehen – bis auf die Größe – normalen Haushühnern. Sie kommen in bis zu dreißig verschiedenen Farbvariationen und mit unterschiedlichen Federzeichnungen vor. Wie auch bei anderen Tieren sind die Männchen deutlich farbiger und schöner als die Weibchen. Die Hähne tragen einen auffallend roten Kamm auf dem Kopf, an dem man sie gut erkennen kann.
Bisher in der Serie vorgestellt wurden folgende Tiere aus dem Tiergehege im Bürgerpark: Zwergesel und Shetland-Ponys, Damwild und Mufflons, Alpakas und Meerschweinchen, Blauer Pfau und Leinegans, Zwergziegen samt Nachwuchs, Mandarinente und Brautente, Skudden mit Nachwuchs.