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Fußball-Landesliga Lüneburg Gelies stinksauer: Hambergen lässt wichtige Punkte liegen

Nach nicht einmal 15 Minuten führt der FC Hambergen 2:0 gegen den VfL Westercelle. Am Ende springt dennoch nur ein Punkt heraus. Das macht den Trainer wütend.
18.09.2022, 20:37 Uhr
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Gelies stinksauer: Hambergen lässt wichtige Punkte liegen
Von Thorin Mentrup

Hambergen. Julian Gelies hatte es gewaltig die Laune verhagelt. Nicht das "Schietwetter" war der Auslöser dafür, sondern der Auftritt seiner Elf gegen den VfL Westercelle. Denn der von Gelies trainierte Fußball-Landesligist FC Hambergen war trotz eines 2:0-Vorsprungs nicht über ein 2:2-Unentschieden hinausgekommen. Den zweiten Gegentreffer fing er sich in der letzten Aktion des Spiels. Das ging Gelies gewaltig gegen den Strich. "Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so sauer war", schimpfte er, grübelte kurz und kam zum Schluss: "Ich kann es wirklich nicht sagen."

Ganz sicher behaupten konnte er dagegen: "Damit kann ich nicht mit leben." Damit – das war die Leistung seiner "Zebras" vor allem in der zweiten Halbzeit und dadurch bedingt auch das Ergebnis. "Es ist einfach dumm. Wir haben unfassbar viele unclevere Dinge gemacht", haderte Gelies mit Blick auf etliche schlecht ausgespielte Kontersituationen nach dem Seitenwechsel. Schon im ersten Durchgang waren mehrfach vielversprechende Angriffe durch schlechte Zuspiele oder falsche Entscheidungen verebbt, im zweiten Durchgang wurde es allerdings noch auffälliger, weil es insbesondere in der Schlussphase, als Westercelle die Konterabsicherung quasi komplett aufgab, so häufig passierte. Der eingewechselte Nick Stellmann etwa brach mehrfach über rechts durch, flankte dann aber so schlecht, dass Torwart Dominik Lowag ohne jede Mühe klärte. Und auch Keno Liebschner traf mehrfach die falsche Entscheidung, spielte ab, wenn ein Abschluss besser gewesen wäre, oder schoss, wenn er besser abgespielt hätte. "Eigentlich muss es nach 60 Minuten mindestens 4:0 stehen. Wir haben Chancen für acht Tore", schimpfte Gelies. Die Effektivität, die seine Mannschaft so oft auszeichnete, ging seiner Elf über weite Strecken ab.

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Deshalb stand es nach 60 Minuten eben nicht 4:0, sondern "nur" 2:0 dank des Doppelpacks von Keno Liebschner (10./14.). Früh schienen die "Zebras" bereits eine Vorentscheidung herbeigeführt zu haben. Und wenn Liebschner nach Zuspiel von Tim Denker das 3:0 nachgelegt hätte, wäre es womöglich ein sehr entspannter Nachmittag für die Gastgeber geworden (24.). So aber konnten sie sich erst einmal bei Nils Sievert bedanken, der einen umstrittenen Foulelfmeter von Tim Runge entschärfte und den Zwei-Tore-Vorsprung wahrte (28.). Danach hatte Hambergen wieder die besseren Gelegenheiten, ließ jedoch mehrfach die Entscheidung liegen. Unter anderem schossen Jorit Bierwald (58.) und Tim Denker (61.) Lowag an.

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Es sollten die letzten Hochkaräter für die "Zebras" bleiben, "weil wir viele Angriffe, die zu Torchancen hätten führen müssen, einfach schlecht ausgespielt haben", sagte Gelies. Längst vermisste er allerdings nicht nur die Effizienz und Klarheit im Spiel nach vorn, sondern auch Grundsätzliches bei seiner Mannschaft: "Das Feuer war nicht da. Wir haben keine Zweikämpfe geführt, wir sind dauernd hinterhergelaufen, wir haben gar keinen Aufwand betrieben", zählte er auf. Der Trainer vermisste "die absolute Leidenschaft, das Resolute, die Zweikampfhärte", kurzum das, was sein Team sonst stark macht. So gaben die "Zebras" das Spiel noch aus der Hand. Nach Fabian Woitscheks Anschluss (67.) rettete Felix Ahrens auf der Linie zunächst die Führung (84.), dann glich Tim Runge mit einem Volleyschuss aus (90.+4). Das Tor hatte sich abgezeichnet, es war die Quittung für die Hamberger Schwächen. Diese hatte Gelies schon beim 1:3 im Heimspiel zuvor gegen Etelsen ausgemacht. Ein Umstand, der ihm bitter aufstieß. "Das ist keine Eintagsfliege. Es war das zweite Heimspiel, in dem wir nicht das Feuer hatten, das wir im letzten Jahr hatten. Wir sind keine Mannschaft, die nur das Nötigste machen kann, das waren wir auch im letzten Jahr nicht. Wenn wir in den entscheidenden Spielen nur das Nötigste gemacht hätten, wären wir gar nicht aufgestiegen. Das müssen wir ganz schnell wieder in den Kopf kriegen." Denn sonst kostet das womöglich mehr als "nur" diese zwei Punkte. Und die reichten schon, um Gelies den Tag gewaltig zu verderben: "Das ist einfach brutal, und das kann ich ganz schlecht akzeptieren."

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