Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Regionalliga Die große Atlas-Abschlussparty beim Sieg über den Hamburger SV

In der Regionalliga-Meisterrunde lief es beim SV Atlas Delmenhorst eher zäh, doch zum Abschluss passte noch einmal alles: Die Blau-Gelben schlugen die U21 des Hamburger SV und verabschiedeten verdiente Spieler.
22.05.2022, 18:04 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Die große Atlas-Abschlussparty beim Sieg über den Hamburger SV
Von Christoph Bähr

Dieses Tor war so schön und so passend, es hätte sich niemand besser ausdenken können. Tom Schmidt legte den Ball elegant mit der Hacke ab, und Marek Janssen schob abgeklärt zum 2:0 für den SV Atlas Delmenhorst ein. Die beiden Protagonisten des sehenswerten Treffers bestritten am Sonntag in der Regionalliga-Meisterrunde gegen die U21 des Hamburger SV ihr letztes Spiel im blau-gelben Trikot, und Janssen betonte nach dem Abpfiff: "Hätte ich mir vorher etwas wünschen dürfen, hätte ich mir das Spiel genauso gewünscht." Es passte tatsächlich fast alles an diesem Nachmittag, natürlich auch das Ergebnis: Der SV Atlas gewann mit 4:1 (2:0) und fuhr damit nach vier Remis und fünf Niederlagen doch noch den ersten Sieg in der Meisterrunde ein. In der Tabelle kletterten die Delmenhorster somit auf Rang acht.

"Dieses Erfolgserlebnis haben sich die Jungs wirklich verdient, nicht aufgrund der vorherigen zwei Spiele, die nicht so gut waren, aber wegen ihrer Leistungen insgesamt", unterstrich Atlas-Trainer Key Riebau. Da Abwehrchef Dominik Schmidt weiterhin verletzt fehlte, bildeten Flodyn Baloki, Kerem Sari und Philipp Eggert die Dreierkette in einem 3-5-2-System. Julian Stöhr und Marco Stefandl agierten als Flügelspieler. Im Mittelfeld standen Florian Stütz, Cerruti Siya und Janssen in der Startelf, während Tom Schmidt und Mattia Trianni vorne spielten. Im Tor gab Florian Urbainski seinen Ausstand, er fungiert künftig als Torwarttrainer.

Urbainski steht im Tor

Urbainski musste keinen Schuss halten, weil die Gastgeber vor rund 1000 Zuschauern leidenschaftlich verteidigten und den nötigen Siegeswillen zeigten gegen einen Gegner, der nicht in Bestbesetzung auflief. "Als ich gesehen habe, wie sich die Jungs in jeden Schuss geworfen haben, war ich fast schon gerührt", sagte Urbainski. Das ganze Drumherum mit den Abschieden hätte auch ablenkend wirken können, doch es motivierte die Delmenhorster zusätzlich. "Wir haben den Jungs vor dem Anpfiff noch einmal verdeutlicht, wie wichtig das Spiel ist", betonte Riebau. Die Worte kamen offenbar an.

Trianni trifft mit der ersten Chance

Zudem passte die Dramaturgie aus Atlas-Sicht perfekt. Gleich die erste Chance saß, weil Mattia Trianni den Ball aus spitzem Winkel zum 1:0 unter die Latte knallte und HSV-Torhüter Gavin Didzilatis damit überraschte (13.). Fortan bestimmten die Delmenhorster das Geschehen, weil sie energisch in die Zweikämpfe gingen und mit hoher Intensität spielten. Kurz nachdem Stöhr verletzt gegen Oliver Rauh ausgewechselt worden war (29.), folgte das herrliche Janssen-Tor zum 2:0 (35.).

Direkt nach der Pause erlaubte sich Atlas allerdings eine kleine Schwächephase. "Da waren wir zu passiv", bemängelte Riebau. Möglicherweise störten auch die Auswechslungen den Spielfluss etwas, doch die mussten sein, denn so bekam Urbainski den verdienten Applaus und durfte durch ein Spalier seiner Mitspieler den Platz verlassen (55.). "In dem Moment war ich noch sehr konzentriert auf das Spiel", berichtete der Torwart, der sieben Jahre lang für den SVA auflief. "Aber als ich auf der Bank saß, brachen bei mir alle Dämme." Wenig später bekam auch Tom Schmidt seinen Extra-Applaus und machte Platz für Dimitrios Ferfelis.

Stefandl setzt Schlusspunkt

Für Urbainski stand Rico Sygo zwischen den Pfosten, der ebenfalls sein letztes Atlas-Spiel bestritt. Gleich den ersten Schuss auf sein Tor musste er zum 1:2-Anschlusstreffer für den HSV passieren lassen, war dabei aber chancenlos, weil Juho Kilo den Ball aus 16 Metern perfekt neben den Pfosten platzierte (63.). In diesen Minuten hätte die Partie kippen können, doch die Delmenhorster fingen sich wieder. Nachdem auch Janssen unter Applaus vom Feld gegangen war (72.), fiel das schönste Tor der Partie, als Trianni den Ball herrlich zum vorentscheidenden 3:1 in den Winkel schlenzte (83.). Das 4:1 erzielte Stefandl per Abstauber, zuvor hatte der eingewechselte HSV-Torwart Finn Böhmker einen Schuss von Rauh pariert (85.). Kurz vor Schluss hätte Trianni sogar noch sein drittes Tor des Spiels machen können, scheiterte aber an Böhmker (88.).

Riebau betonte: "Dieser Sieg war wichtig, um mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause zu gehen." Er war außerdem die perfekte Einstimmung auf das, was nach dem Abpfiff folgte. Im Stadion gab es Freibier, in der Gaststätte "Jan Harpstedt" ging die Party weiter, dann flog die Mannschaft nach Mallorca. "18 Spieler sind bei der Abschlussfahrt dabei, das zeigt, dass es im Team stimmt", sagte Riebau, der nicht mitreiste. Auf Mallorca geht es nun ums Feiern, aber auch ums Abschiednehmen. Mit Tom Schmidt, Florian Urbainski und Marek Janssen gehen langjährige Blau-Gelbe, mit Rico Sygo verabschiedet sich die Nummer eins. "Mannschaften verändern sich nun einmal", hielt Tom Schmidt fest. "Es werden gute, neue Leute nachkommen."

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)