Die Zeit wird knapp für die HSG Delmenhorst: Die aktuelle Saison läuft noch gut zweieinhalb Monate, die kommende müsste längst geplant sein. Doch aktuell ist noch vieles unklar: Wer wird Vorsitzender der Spielgemeinschaft? Wer übernimmt Aufgaben im Vorstand? Wer wird Trainer der ersten Herren und in welcher Liga wird diese antreten? Was wird aus der zweiten Mannschaft, dem Damen-Team und der kaum vorhandenen Jugend? Am 15. April ist Jahreshauptversammlung der Spielgemeinschaft, dort werden Entscheidungen getroffen. Jürgen Janßen ist derweil mit der Trainersuche betraut. Der 2. Vorsitzende des einen Stammvereins der Spielgemeinschaft, dem VSK Bungerhof, der jahrelang die HSG führte, ist zuversichtlich: "Ich stehe zur Verfügung und werde ein Vorstandsamt übernehmen", sagt er. Welches, sagte er nicht. Den Vorsitz hatte er zuletzt abgelehnt. Zudem sei mit den beiden Stammvereinen bereits vieles besprochen, viele Aufgaben seien verteilt. "Es gibt Leute, die mitmachen und nach der Versammlung werden wir einen Vorstand haben", kündigt er an. Der Herrenbereich werde neu aufgestellt, abschließend klärende Gespräche sollen hier kommende Woche erfolgen. "Wir kriegen eine schlagkräftige Truppe mit Perspektive zusammen", verspricht Janßen.
Wer diese trainieren soll, steht noch nicht fest. "Wir haben sieben externe Trainer angesprochen und diverse Absagen bekommen. Einer ist noch offen, aber da machen wir uns auch wenig Hoffnung", berichtet Janßen. Auch hier nannte er keine Namen. Einigermaßen auf der Hand liegt, dass die ehemaligen Trainer Thies Libchen, Jörg Rademacher und Andre Haake auf der Liste standen. Auch Dag Rieken, der vor ein paar Jahren die A-Jugend der HSG betreute und Oberligaerfahrung hat, wäre vom Profil her ein passender Kandidat. "Es wird einen Trainer geben und wenn der das eventuell nur interimsmäßig macht, dann ist das eben so. Der Ruf der HSG hat im Dezember massiv gelitten. Wir müssen auf dem Markt erst mal wieder Vertrauen gewinnen", schildert Janßen. Er ist davon überzeugt, dass die HSG eine gute Perspektive und auch Substanz hat. "Wir brauchen einen Trainer, der Lust hat, etwas aufzubauen. Wenn ich da von Kandidaten so was wie 'Hm. Mal schauen. Es ist bei euch ja gerade schwierig' höre, hilft das nicht. Dass es schwierig ist, weiß ich selber", erläutert der jahrelange HSG-Vorsitzende.
Erste Aufgaben sind verteilt
Mitwirken bei der Spielgemeinschaft werden Thomas Gaertner und Jonas Meißner, die bei der JHV des HSG e.V., dem zweiten Stammverein, zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurden. Einen Vorsitzenden hat der Verein weiterhin nicht. Stefanie Stolle ist für die Finanzen des Vereins zuständig und wird sich ebenfalls in die Spielgemeinschaft einbringen. Gaertner ist für die Spieltechnik, Meißner für die Jugend zuständig. Da der HSG-Verein de facto keine Mannschaften hat, gelten diese Aufgabenbereiche quasi für die Spielgemeinschaft. In deren Hauptvorstand wollen die drei aber nicht. "Ziel ist es natürlich, den Vorstand spätestens bei der JHV Mitte April zu besetzen. Die Gespräche mit Bungerhof laufen, spruchreif ist noch nichts", ordnet Gaertner ein. Dass die Planungen für die einzelnen Bereiche wie Herren, Damen und Jugend im Hintergrund laufen, bestätigt er. "Dankenswerterweise hat Jürgen die Trainersuche federführend übernommen, natürlich immer in enger Absprache mit den Stammvereinen", sagt Gaertner.
Doch wer übernimmt nun den Vorsitz bei der Spielgemeinschaft? Sowohl Janßen als auch Gaertner betonen, dass es rechtlich nicht den einen Vorsitzenden braucht. Beispielsweise sei auch eine Doppelspitze möglich. "Es ist nicht so einfach, jemanden zu finden, der das macht. Es ist sehr zeitintensiv und mit Familie und Beruf kaum zu vereinbaren. Jonas (Meißner, Anm. der Red.), Stolli (Stefanie Stolle, Anm. der Red.) und ich werden es zeitlich nicht hinbekommen", kündigt er an. Gleiches gelte auch für Jörn Janßen, der derzeit wie sein Vater Jürgen 2. Vorsitzender beim VSK ist. Beate Hildener, die beim HSG-Verein Ämter innehatte und beim Team Zukunft für die Damensparte zuständig sein sollte, werde bei der Spielgemeinschaft kein offizielles Amt übernehmen. Rolf Heitmann, Vorsitzender beim VSK, hat bereits häufiger mitgeteilt, bei der HSG keine führende Position zu übernehmen, vielmehr wolle er beim VSK altersbedingt kürzertreten. Wer also bleibt? "Es gibt viele Gedankenspiele. Es gab viele Gespräche und die gehen auch weiter. Die nächsten Wochen werden spannend", sagt Gaertner.