Beim SV Atlas Delmenhorst haben die Verantwortlichen in den vergangenen Tagen zwei wichtige Schriftstücke fertiggestellt. Der Zulassungsantrag für die neue Saison in der Fußball-Oberliga Niedersachsen wurde laut Sportchef Bastian Fuhrken bereits verschickt, und in Kürze sollen auch die Unterlagen zur Beantragung der Lizenz für die Regionalliga Nord eingereicht werden. Atlas plant also zweigleisig, hofft aber, dass letztlich die Planungen für die Viertklassigkeit entscheidend sind. Einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg können die Blau-Gelben an diesem Donnerstag im Heimspiel gegen den BSV Rehden machen (17 Uhr).
"Rehden hat die Partie schon zu einem Endspiel ausgerufen, und auch für uns wäre ein Sieg natürlich sehr wichtig", betont Fuhrken. Mehr Druck lastet im Duell zweier Regionalliga-Absteiger zweifellos auf den Gästen aus dem Landkreis Diepholz. Rehden verlor zuletzt mit 0:1 bei Germania Egestorf-Langreder und liegt nur auf Rang neun, hat aber drei Begegnungen weniger bestritten als der viertplatzierte SV Atlas. Neun Punkte trennen die beiden Teams, ein Auswärtssieg würde also Rehdens Hoffnung nähren, doch noch einmal in den Kampf um Relegationsplatz zwei eingreifen zu können.
Fuhrken warnt vor Rehden
"Für sie ist es ein Endspiel, für uns ist es ein weiteres wichtiges Spiel, das wir gewinnen wollen", hält Atlas-Trainer Dominik Schmidt fest. Rehdens Coach Kristian Arambasic ist regelmäßig im Delmenhorster Stadion zu Gast. "Ich kenne ihn ganz gut, er wird hervorragend vorbereitet sein und sich sicherlich etwas einfallen lassen. Für uns heißt das, dass wir unsere Hausaufgaben ebenfalls bestmöglich erledigen müssen", betont Fuhrken. Trotz der wechselhaften Leistungen mit drei Siegen und drei Niederlagen nach der Winterpause sei Rehden ein ganz schwieriger Gegner. "Sie haben die zweitbeste Abwehr der Liga und gefährliche, schnelle Außenspieler", sagt der Atlas-Sportchef.
Schmidt will gar nicht zu sehr auf den Gegner oder auf die Tabelle eingehen: "Wir gucken auf uns und darauf, dass wir unsere Spiele ziehen. Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen." Nach acht Siegen in Serie war die Niederlage beim TuS Bersenbrück ein Rückschlag für die Blau-Gelben. "Wichtiger als die Siegesserie war für mich die ganze Zeit über ohnehin, wie die Mannschaft auf einen Misserfolg reagiert", sagt Schmidt und fügt hinzu: "Die Reaktion war wie erhofft." Mit 6:1 gewann Atlas zuletzt beim SV Ramlingen-Ehlershausen und will möglichst eine neue Serie starten. An das Pokal-Halbfinale beim SC Melle am Ostermontag denke jetzt noch niemand, versichert Schmidt. Dafür sei das Spiel gegen Rehden zu wichtig. Es geht für die Delmenhorster auch darum, sich für die 0:2-Niederlage im Hinspiel zu revanchieren.
Die personellen Voraussetzungen bei Atlas sind gut. Leonit Basha und Marlo Siech kehren nach ihren Verletzungen in den Kader zurück. Auch Kapitän Mustafa Azadzoy hat seine Zerrung überwunden. Eventuell werde er wieder im Aufgebot stehen, sagt Schmidt. Daniel Hefele fällt dagegen weiterhin verletzt aus, und mit Florian Stütz muss Atlas nun noch einen weiteren Leistungsträger im zentralen Mittelfeld ersetzen. Den Vize-Kapitän plagen ein Infekt und Adduktorenprobleme, weshalb er das Duell mit seinem Ex-Klub Rehden definitiv verpasst. Ob Stütz noch länger fehle, sei offen, erklärt Schmidt. Für Stütz könnte Joel Schallschmidt ins Mittelfeld rücken, der ebenso wie Shamsu Mansaray auch eine Rehdener Vergangenheit hat.
Schmidt erwirbt B-Lizenz
Übrigens laufen die Vorbereitungen auf einen möglichen Regionalliga-Aufstieg nicht nur in der Vereinsführung auf Hochtouren, sondern auch bei Dominik Schmidt. Der Atlas-Coach hat kürzlich die Prüfung für die Trainer-B-Lizenz mit Auszeichnung abgelegt. "Da ich mit Auszeichnung bestanden habe, habe ich mich für einen A-Lizenz-Lehrgang qualifiziert", erzählt Schmidt. Nach der B-Lizenz muss man mindestens ein Jahr lang warten, ehe die A-Lizenz in Angriff genommen werden kann. Sollte Atlas jedoch in die Regionalliga aufsteigen, könnte Schmidt seinen nächsten Trainerlehrgang schon eher beginnen, denn die A-Lizenz ist für eine Tätigkeit in der vierten Liga nach einer gewissen Übergangszeit obligatorisch. Schmidt: "Ich hoffe natürlich, dass es so kommt. Dann könnten der SV Atlas und ich gemeinsam den nächsten Schritt machen."