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Regionalliga Nord "Fußballgott" im anderen Trikot – Janssen trifft auf Ex-Klub SV Atlas

In Delmenhorst war er ein Liebling der Fans, doch wenn der SV Atlas am Mittwoch auf Blau-Weiß Lohne trifft, trägt Marek Janssen das gegnerische Trikot.
30.08.2022, 19:15 Uhr
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Von Christoph Bähr

Gesprächsstoff gab es reichlich bei der Hochzeit von Oliver Rauh am vergangenen Wochenende. Das lag auch daran, dass der Rechtsverteidiger des SV Atlas Delmenhorst jemanden eingeladen hatte, der in Kürze sein Gegenspieler sein könnte: Marek Janssen. Vor der Saison wechselte der Stürmer vom SVA zum TuS Blau-Weiß Lohne und mit dem Aufsteiger empfängt er nun an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) seinen Ex-Klub in der Fußball-Regionalliga Nord. "Natürlich haben wir bei Ollis Hochzeit schon ein bisschen über das Spiel geredet", sagt Janssen und betont: "Für mich wird das etwas Besonderes, ganz klar."

Ob der 25-Jährige in der besonderen Partie überhaupt dabei sein kann, war längere Zeit ungewiss. Eine Oberschenkelzerrung setzte Janssen außer Gefecht. Bei der 1:2-Niederlage gegen die SV Drochtersen/Assel reichte es am vergangenen Freitag immerhin schon wieder zu einem Kurzeinsatz und zu einem Treffer. Auch das Training am Montagabend habe er problemlos absolviert, berichtet der Angreifer. "Es sieht gut aus für das Atlas-Spiel, und ich will unbedingt dabei sein."

Gutes Verhältnis zu den Fans

Drei Jahre lang trug Janssen das blau-gelbe Trikot. Der groß gewachsene Stürmer wurde aufgrund seiner kämpferischen Spielweise und seiner offenen Art zum Publikumsliebling. "Marek Janssen, Fußballgott" war regelmäßig im Delmenhorster Stadion zu hören. "Ich hatte eine sehr coole Zeit bei Atlas, besonders mit den Fans", betont der Lehramtsstudent. Am Mittwochabend feuern die mitgereisten Anhänger der Blau-Gelben nun allerdings nicht mehr Janssen, sondern seinen Gegner an. "Ich habe immer noch ein gutes Verhältnis zu den Atlas-Fans und hoffe, dass sie mich herzlich empfangen werden", blickt Janssen voraus.

Wenn ein Spieler auf seinen früheren Verein trifft, stellt sich im Vorfeld stets eine Frage: Würde er jubeln, wenn er ein Tor erzielen sollte? Darüber habe er noch gar nicht nachgedacht, meint Janssen. "Im ersten Moment würde ich jetzt sagen: Auf gar keinen Fall würde ich jubeln. Aber erst einmal muss ich ja überhaupt treffen." Dass dem Stürmer ein Tor gelingt, ist allerdings gar nicht so unwahrscheinlich. Drei Treffer in drei Ligapartien lautet seine beeindruckende Bilanz. "So viele Tore habe ich für Atlas in der vergangenen Saison in 19 Pflichtspielen geschossen", merkt Janssen an. Dass er für Lohne nun so häufig trifft, hat aus seiner Sicht einen Hauptgrund: "Ich spüre das volle Vertrauen des Trainers."

"Wechsel war der richtige Schritt"

Für Blau-Weiß-Coach Henning Rießelmann ist Janssen der wichtigste Stürmer und gesetzt, wenn er fit ist. Auch bei Atlas bekam er viel Einsatzzeit, musste nach schwächeren Leistungen allerdings mitunter auf die Bank. Der Konkurrenzkampf im Kader war eben ausgeprägter als in Lohne. Als sein Abschied aus Delmenhorst im April feststand, betonte der Angreifer: "Mit meinen Einsatzzeiten in der Hinrunde war ich nicht so zufrieden." Heute sagt Janssen: "Der Wechsel nach Lohne war der richtige Schritt. In dieser Mannschaft zu spielen macht sehr viel Spaß, und das Umfeld ist top."

So gut es für Janssen persönlich läuft, die Bilanz des Aufsteigers ist noch ausbaufähig: Einen Punkt holten die Lohner aus vier Partien, alle drei Niederlagen fielen knapp aus. "Wir zahlen noch Lehrgeld. In jedem Spiel waren wir besser als der Gegner, aber jeder Fehler wird in der Regionalliga eben gnadenlos bestraft. Wir müssen einfach weniger Fehler machen", sagt Janssen. Sein Ex-Klub Atlas hat mit zehn Punkten aus fünf Spielen einen guten Saisonstart hingelegt, und der Stürmer hält anerkennend fest: "Das ist eine super Truppe mit viel Regionalliga-Erfahrung. Atlas kann diese Saison eine gute Rolle spielen."

Kontakt hat Janssen noch zum Sportlichen Leiter Bastian Fuhrken, natürlich zu Oliver Rauh, dessen Hochzeitsgast er war, und auch zu Tobias Steffen. Beim Delmenhorster Heimsieg über Holstein Kiels U23 vor einigen Wochen schaute der Ex-Spieler zu. "Natürlich verfolge ich, was Atlas macht, und habe noch eine Bindung zum Verein", sagt Janssen. Das zeigt auch seine etwas ungewöhnliche Einstimmung auf das Duell mit dem ehemaligen Klub: Am Mittwoch trifft sich Janssen mit Atlas-Akteur Steffen zum Mittagessen, dem er am Abend dann auf dem Platz gegenüberstehen könnte.

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