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Fußball-Regionalliga So plant der SV Atlas Delmenhorst auf der Rechtsverteidigerposition

Nach der Verletzung von Philipp Eggersglüß schaute sich der SV Atlas Delmenhorst nach einem Rechtsverteidiger um, doch eine Verpflichtung kam nicht zustande. Wie der Regionalligist nun auf der Position plant.
08.03.2022, 18:45 Uhr
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So plant der SV Atlas Delmenhorst auf der Rechtsverteidigerposition
Von Christoph Bähr

Das Gespräch spielte sich auf einem Fußballplatz ab, doch die beiden jungen Männer, die sich angeregt unterhielten, hätten genauso gut zwei Patienten sein können, die sich vor einer Klinik die Zeit vertreiben. Während der SV Atlas Delmenhorst Ende Februar in Ganderkesee ein Testspiel gegen den Regionalliga-Rivalen VfB Oldenburg (0:3) bestritt, hielten am Rande des Feldes Philipp Eggersglüß und Dominic Volkmer einen Plausch. Eggersglüß trug dabei eine Schiene an seinem verletzten Knie, während sich Volkmer auf Gehhilfen stützte. Volkmer steht beim Drittligisten MSV Duisburg unter Vertrag, wurde im Januar am Knie operiert und kennt bei Atlas einige Spieler sowie Trainer Key Riebau. Mit Eggersglüß spielte der Verteidiger einst zusammen in Werder Bremens U23, und aktuell verbindet beide das Verletzungspech, also tauschten sie sich unter anderem über den Heilungsverlauf aus.

Eggersglüß zog sich Anfang Dezember in der Partie beim HSC Hannover (1:3) einen Kreuzband- und Meniskusriss sowie einen Anriss des Innenbandes zu. Der 26-Jährige fällt damit bis zum Saisonende aus. Dadurch habe sich auf der Rechtsverteidigerposition eine neue Situation ergeben, sagte Bastian Fuhrken damals. Der Sportliche Leiter des SV Atlas schaute sich nach entsprechenden Zugängen um und betonte: "Wir wollen auf jeder Position doppelt besetzt sein." Inzwischen ist jedoch klar, dass kein neuer Rechtsverteidiger dazugekommen ist. Der SVA holte in der Winterpause den Mittelfeldspieler Nico Matern und den Innenverteidiger Dominik Schmidt, auch weil sich bei beiden eine günstige Gelegenheit für eine Verpflichtung ergeben hatte. Ein Problem auf der Rechtsverteidigerposition sieht Fuhrken nicht: "Unser Kader gibt genug Möglichkeiten her."

Auf Rauh ist Verlass

Erst einmal ist da natürlich Oliver Rauh als etatmäßiger Rechtsverteidiger. Der 28-Jährige, der bis 2017 für den TV Munderloh in der Kreisliga spielte, hat in der laufenden Saison bereits bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Da Eggersglüß des Öfteren im Mittelfeld gebraucht wurde, kam Rauh regelmäßig als Rechtsverteidiger zum Einsatz. In 17 von 18 Ligaspielen stand er auf dem Platz, wurde dabei neunmal eingewechselt. "Olli ist ja schon lange bei uns und hat seine Chancen immer genutzt", betont Fuhrken.

Wenn Atlas mit einer Viererkette agiert, führt aktuell an Rauh kaum ein Weg vorbei. In den Testspielen der Wintervorbereitung bekam er dementsprechend viel Einsatzzeit. Nur was passiert, wenn er mal ausfällt? Anders als die Linksverteidigerposition, die Julian Stöhr und Philipp Eggert bekleiden können, ist die Rechtsverteidigerposition derzeit nicht doppelt besetzt. "Aber ich traue einigen zu, dort zu spielen", sagt Fuhrken. Mittelfeldspieler Florian Stütz half zum Beispiel in den Testspielen phasenweise als Rechtsverteidiger aus. "Und es ist auch immer möglich, einen der Innenverteidiger auf der rechten Seite spielen zu lassen", sagt Atlas-Coach Riebau. Mit Schmidt, Kristian Taag, Flodyn Baloki und dem derzeit verletzten Kerem Sari ist der SVA auf der Innenverteidigerposition sehr gut besetzt.

Eine Dreierkette als Option

Somit bietet sich auch weiterhin eine Taktik an, die Riebau beim begeisternden 1:0-Sieg gegen Werders U23, der die Delmenhorster in die Meisterrunde brachte, erstmals mit Erfolg ausprobierte. In der Partie setzten die Blau-Gelben auf ein 3-6-1-System mit einer Dreierabwehrkette bestehend aus drei Innenverteidigern. Die Außenverteidiger agierten etwas vorgeschoben mit mehr Freiheiten nach vorne. In dieser Grundordnung könnte auch ein offensiver Spieler den Rechtsverteidigerpart übernehmen, gegen Werder tat das der etatmäßige Flügelstürmer Marco Stefandl. Auch Offensivmann Emiljano Mjesthri könne dort spielen, sagt Riebau. In der Wintervorbereitung hat Atlas zwar vor allem das 4-2-3-1-System verfeinert, doch die Variante mit einer Dreierkette, die bei Ballbesitz des Gegners zu einer Fünferkette wird, sei weiterhin eine echte Option, betont der Atlas-Coach. Gerade gegen offensivstarke Teams könnte diese Grundordnung für zusätzliche Stabilität sorgen, und in der Meisterrunde warten auf den SVA schließlich durchweg schwierige Gegner.

In den lediglich zehn Spielen der Meisterrunde werde es keinen Engpass auf der rechten Abwehrseite geben, ist Fuhrken überzeugt. Und zur kommenden Saison kehrt dann im besten Fall mit Philipp Eggersglüß ein potenzieller Stammspieler zurück. Ob der Ex-Werderaner rechtzeitig fit wird, um schon die Vorbereitung auf die neue Spielzeit mitzumachen, ist allerdings unklar, weil sich seine Knie-Operation etwas verzögert hatte. Klar ist aber, dass Atlas Eggersglüß' auslaufenden Vertrag verlängern möchte. "Wir würden sehr gerne mit ihm weitermachen", sagt Fuhrken. "Und ich bin guter Dinge, dass er bei uns bleibt."

Zur Sache

Karten für Lübeck-Spiel erhältlich

Für das erste Spiel des SV Atlas Delmenhorst in der Meisterrunde der Regionalliga Nord beim VfB Lübeck können Tickets im Online-Vorverkauf erworben werden. Unter vfbluebeck.reservix.de sind Karten für die Gästeblöcke A (Stehplatz, 10 Euro) und G1 (Sitzplatz, 18 Euro) erhältlich. Die Tickets können ausgedruckt oder auf dem Smartphone gespeichert werden. Vor dem Spiel, das am Freitag um 20 Uhr beginnt, öffnet die Abendkasse am Stadion an der Lohmühle um 18.30 Uhr. Dort werden ausreichend Karten zur Verfügung stehen, teilte der SVA mit. Wer zu Hause bleibt, kann die Partie im Live-Stream auf dem Portal "sporttotal.tv" verfolgen.

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