Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Bundesliga 2:2 in Wolfsburg: Werder holt ersten Auswärtspunkt

Gegen den VfL erzielten die Bremer durch einen Traum-Freistoß von Marvin Ducksch zunächst die frühe Führung, gerieten nach der Pause aber in Rückstand. Rafael Borré sorgte per Kopf dann für Erleichterung.
05.11.2023, 17:46 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von kni/ mbü

Doppel-Premiere am zehnten Spieltag: Das 2:2 (1:1) des SV Werder Bremen beim ambitionierten VfL Wolfsburg war nicht nur das erste Unentschieden der Saison, sondern auch der erste Auswärtspunkt. Und der Zähler war mehr als verdient. Die Bremer zeigten wie schon gegen den 1. FC Union Berlin eine sehr reife Leistung und ließen sich dabei auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. Nach der frühen Bremer Führung durch Marvin Ducksch (7.) drehten Vaclav Cerny (37.) und Kevin Paredes (59.) die Partie, Rafael Borré (65.) gelang aber der Ausgleich. Und es wäre noch mehr möglich gewesen: Doch den Bremern wurde ein Handelfmeter verwehrt. 

„Der Spielverlauf hätte schon ein bisschen mehr für uns hergeben können. Vor allem nach der Gelb-Roten Karte hatten wir Oberwasser. Schon schade, dass wir hier nur einen Punkt mitnehmen“, haderte Werder-Keeper Michael Zetterer nach der Partie. Genauso wie Teamkollege Marvin Ducksch: „Wir nehmen den Punkt mit, aber wir hätten auch als verdienter Sieger vom Platz gehen können.“ Und wer weiß, was dann bei den mehreren Tausend mitgereisten Fans los gewesen wäre. „Das war wie ein Heimspiel mit all den Werder-Fans“, schwärmte Jens Stage von der Atmosphäre in der mit 28 917 Zuschauern ausverkauften Volkswagen-Arena, um dann gemeinsam mit den Fans das Ende des Bremer Auswärtsfluchs nach vier Pleiten in der Ferne zu feiern.

Lesen Sie auch

Werder-Coach Ole Werner hatte nach dem 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Union Berlin keinen Grund für eine Veränderung in der Startelf gesehen. Weil Stammkeeper Jiri Pavlenka weiterhin verletzt fehlte, durfte ihn zum dritten Mal in Folge Michael Zetterer vertreten. Doch im Fokus stand erst einmal ein anderer Bremer: Marvin Ducksch. Der zirkelte bereits nach sechs Minuten einen Freistoß aus 20 Metern in den Winkel – mit freundlicher Unterstützung des Innenpfostens und einer schlecht postierten Mauer. Ein Traumtor! Und dazu die erste Bremer Führung bei einem Auswärtsspiel in dieser Saison.

Die Gäste hatten danach alles im Griff, verteidigten sicher gegen allerdings auch harmlose Wolfsburger. Die fanden überhaupt nicht ins Spiel, agierten ohne das nötige Tempo. Werder ließ sich fast schon von dieser Lethargie anstecken, legte dann aber nach einer halben Stunde endlich wieder den Vorwärtsgang ein. Dabei verpassten Romano Schmid (31.) und Rafael Borré (34.) zwei gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen.
Das sollte sich rächen! Denn in der 37. Minute passten die Bremer zum ersten Mal hinten nicht richtig auf. Marco Friedl attackierte Vorlagengeber Joakim Maehle nicht energisch genug und Jens Stage ließ Vaclav Cerny ziehen. Der Tscheche nutzte den Freiraum mit einem allerdings sehr glücklichen Doppel-Tunnel gegen Anthony Jung und Zetterer zum 1:1.

Werder nach Gegentreffer plötzlich verunsichert

Danach war es ein völlig anderes Spiel. Der VfL übernahm das Kommando, die Bremer wirkten plötzlich verunsichert und waren froh, dass schon bald der Halbzeitpfiff ertönte. Die Pause nutzte Trainer Werner ganz offensichtlich, um sein Team wieder auf Kurs zu bringen. Denn nun gaben wieder die Bremer den Ton an. Ducksch köpfte nach einer Flanke von Stage nur knapp am Tor vorbei (52.), auch bei Olivier Demans Schuss fehlten nur wenige Zentimeter zur Führung (53.). Und die erzielten dann völlig überraschend die Gastgeber mit einem schnellen Angriff über Werders linke Seite. Kevin Paredes musste den Ball nach Hacken-Vorarbeit von Lovro Majer nur noch ins leere Tor schießen (59.). Weil Abwehrchef Friedl auf dem Flügel ausgeholfen hatte, war es zu einer großen Unordnung in der Bremer Abwehr gekommen.

Lesen Sie auch

Den Rückschlag steckten die Grün-Weißen aber schnell weg. Der starke Schmid trieb seine Mannschaft sofort wieder an und setzte dann auch Mitchell Weiser auf dem Flügel gut in Szene. Und die perfekte Flanke des Außenverteidigers wuchtete Borré per Kopf zum 2:2 in die Maschen (65.). Werder war wieder voll da und hätte eigentlich die große Chance zur Führung bekommen müssen. Ein Kopfball von Weiser landete im Strafraum deutlich sichtbar am alles andere als angelegten Arm von Sebastiaan Bornauw (72), doch weder Schiedsrichter Tobias Reichel noch sein Video-Assistent in Köln sahen darin ein strafwürdiges Vergehen. Eine mindestens umstrittene Entscheidung.

Kurz vor Schluss in Überzahl

Werder-Coach Werner musste reagieren und sein starkes Mittelfeld-Trio Stage, Schmid, Bittencourt sprengen. Letzterer wandelte am Rande eines Platzverweises, er wurde durch Senne Lynen ersetzt (74.). Die Bremer verteidigten weiterhin gut. Für die Offensive brachte Werner für Ducksch den schnellen Justin Njinmah, der gleich mal von Maxence Lacroix gefällt wurde. Dafür sah der bereits verwarnte Wolfsburger Gelb-Rot (88.). In Überzahl blieb der große Bremer Sturmlauf allerdings aus. Denn diesen einen Punkt wollten Friedl und Co. bei einem Gegner, der nach Europa will, unbedingt mitnehmen, was schließlich auch gelang – dank einer wirklich guten Leistung, die im Abstiegskampf und vor dem nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt Mut macht.   

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)