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Vor dem DFB-Pokalviertelfinale Neue Situation im Werder-Sturm: Freie Auswahl mit Füllkrug

Bislang war Josh Sargent die Antwort auf die Frage, wer im Sturm spielen soll. Doch nun ist Füllkrug wieder fit, die Form kommt auch wieder. Beginnt für Werder nun eine neue Phase des Sturms?
28.02.2021, 19:10 Uhr
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Von Carsten Sander

Wer stürmt? Auf diese Frage hat Florian Kohfeldt in 24 der bislang absolvierten 25 Pflichtspiele immer dieselbe Antwort gegeben: Josh Sargent. Der 21-Jährige hat als gesetzter Stürmer 1957 von maximal 2250 Spielminuten absolviert. Was aber nicht besonders viel mit einer stets überragenden Performance des US-Amerikaners zu tun hatte – gegen Eintracht Frankfurt hatte Sargent am Freitagabend sein erst drittes Tor in der laufenden Bundesliga-Saison erzielt. Vielmehr war Sargent gesetzt, weil Kohfeldt die echte Alternative auf der Position der Sturmspitze fehlte.

Bremer Offensive könnte in neue Phase gehen

Doch mit dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SSV Jahn Regensburg am Dienstag (18.30 Uhr/Sport1) könnte für den Trainer des SV Werder Bremen eine Phase beginnen, in der ihm nicht nur auf dem Papier alle Angreifer zur Verfügung stehen, sondern auch alle fit und in Form sind. Fortan heißt es also: Freie Auswahl! Und sowohl Kohfeldt als auch Frank Baumann frohlocken. „Ich habe jetzt eine Menge guter Spieler auf der Bank“, meint der Coach. „Jetzt ist der Konkurrenzkampf da. Das ist eine gute Situation“, sagt der Sportchef.

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Über Monate hinweg war die Situation eine andere gewesen. Irgendwer aus der Riege der Angreifer war immer verletzt oder musste nach Verletzung ans Team herangeführt werden. Und weil es in Milot Rashica (neun verpasste Bundesliga-Spiele plus zwei im Pokal) sowie Niclas Füllkrug (12+2) vor allem die als die besten Bremer Stürmer eingestuften Profis getroffen hatte, lag einiges an Potenzial brach bei Werder. Gegen die Eintracht zeigte aber Rashica, dass er nach einem langen Anlauf von sechs Spielen wieder an einem Punkt angekommen ist, den Baumann so beschreibt: „Ich würde sagen: Das war wieder der alte Milot.“ Und Füllkrug steht auch in den Startlöchern.

Schon vor dem Frankfurt-Spiel war es die Botschaft gewesen, dass der 28-Jährige körperlich wieder so weit sei, von Anfang an spielen zu können. Dennoch entschied sich Kohfeldt noch einmal für Sargent, der gemeinsam mit Rashica die Offensive bildete. Dass das keine schlechte Entscheidung war, zeigt der Leistungsnachweis des Duos. Rashica: ein Assist plus Top-Leistung. Sargent: ein Tor plus eine Vorstellung, die fraglos zu seinen besseren zählte.

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Vielleicht hat der 21-Jährige mit seinem Auftritt sogar die Pläne des Trainers durchkreuzt. Mehr als wahrscheinlich ist es, dass für Dauerspieler Sargent gegen Zweitligist Regensburg eine Pause vorgesehen war – und für Füllkrug nach zwei Einwechslungen zum Wiedereinstieg nach der Sprunggelenksverletzung das Startelf-Comeback. Doch natürlich fällt die Entscheidung nach Sargents Tor gegen Frankfurt nicht leicht. Kohfeldt: „Ich schaue mal, wer frisch ist und sage noch nicht zu 100 Prozent, dass Josh spielt. Wahrscheinlich, aber mal sehen.“ So spricht ein Trainer, der personell alle Möglichkeiten hat.

Selke hat bei Hoffenheim noch bei Frankfurt eine Rolle gespielt

Frisch wäre auch Davie Selke. Der 26-Jährige hat zuletzt weder beim 0:4 gegen 1899 Hoffenheim noch beim 2:1 gegen Frankfurt eine Rolle gespielt, beide Partien saß er auf der Bank ab. Der Trend ist also nicht auf seiner Seite, eine Option ist der in dieser Saison ebenfalls mehrfach verletzte Angreifer (insgesamt neun verpasste Spiele) aber allemal.

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Gewartet wird bei Werder jedoch vor allem, dass nach Rashica auch Füllkrug wieder zur Form findet. Um dann entweder statt oder aber mit Sargent zu stürmen. Was dann passieren kann, hatte in Ansätzen schon das von Rashica und Sargent geprägte Spiel gegen die Eintracht gezeigt. Kohfeldt: „In der Hinrunde fehlten die Topspieler vorne, weil sie verletzt waren. Dann haben sich die Gegner alle auf Josh konzentriert. Doch jetzt gehen die Räume so langsam für ihn auf.“

Die Schlussfolgerung könnte sein, dass der 38-Jährige den defensiv zu erwartenden Pokalgegner Regensburg mit Rashica, Sargent und Füllkrug beschäftigen wird. Doch auf diese Frage gab es am Freitagabend noch keine Antwort des Trainers. Stattdessen zog er kurz, aber demonstrativ die FFP2-Maske unters Kinn, um sein ganzes Pokerface zeigen zu können.

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