Zweimal ist die Großveranstaltung geplant worden, zweimal musste sie wegen der Pandemie verschoben werden: Jetzt gibt es den nächsten Anlauf für die einzige Nachhaltigkeitsmesse im Bremer Norden. Und diesmal soll sie wirklich eröffnet werden. Sagen Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich und die Organisatoren. Seit Januar laufen die Vorbereitungen für die Open-Air-Schau im Blumenthaler Kämmerei-Quartier. Es wird die dritte Auflage sein. Aber die erste, die auf zwei Tage kommt. Und bei der es nicht nur um Elektromobilität geht.
Eigentlich sind es zwei Messen, die inzwischen geplant werden. Der sogenannte E-Day, bei dem bisher Akku-Autos und -Räder im Vordergrund standen, ist um eine Kategorie erweitert worden: nachhaltig leben. Annette Kordas sagt, dass damit Bauen und Wohnen, Finanzen und Versicherungen, Mode, Kosmetik und Ernährung gemeint ist. Die Chefin einer Bremer Eventagentur hat sich auf Veranstaltungen wie diese spezialisiert. Kordas Firma heißt Green Embassy – grüne Botschaft. Auch das Festivalprogramm auf dem Kämmerei-Gelände im Jahr zuvor ist von ihr mitgestaltet worden.
160 Aussteller sind angeschrieben, von 25 hat Kordas mittlerweile eine Zusage. Die Organisatorin geht davon, dass es an beiden Schautagen – die Veranstaltung ist für den 21. und 22. Mai vorgesehen – am Ende rund 50 Unternehmen, Start-ups, Vereine und Gruppen sein werden, die das Gewerbegelände zum Messegelände machen. Einen Stand gebucht haben inzwischen unter anderem mehrere Elektroautoanbieter, eine spezielle Gärtnerei und die Bremer Straßenbahn AG, die ihren neuen E-Bus vorführen will. Die meisten Aussteller kommen bisher aus Bremen, einige auch aus Hamburg.
Wo sie im Kämmerei-Quartier für Nachhaltigkeit werben werden, kann man inzwischen im Internet sehen. Der E-Day ist seit Kurzem quasi online – mit einem Lageplan, wo die Messe beginnt und wo sie endet: Die ersten Stände sollen sich auf der Straße An der Wollkämmerei reihen, die letzten auf einem Teil der Freifläche, die im Vorjahr Festivalgelände war. Auch auf der anderen Seite der Straße Zum Kammstuhl wird es Programm geben. Dort ist etwas geplant, was es bei den vorangegangenen Messen in dieser Form nicht gab: eine Bühne für Musik und Vorträge.
Eventplanerin Kordas ist zwar noch dabei, Referenten zu gewinnen, aber den Namen von Dennis Witthus nennt sie jetzt schon. Ihr zufolge wird der Rönnebecker Unternehmer, der zu den Gründern des E-Days gehört, die Fachbeiträge zur Elektromobilität moderieren. Er gehört zum Planungsteam genauso wie Ortsamtsleiter Fröhlich. Der Blumenthaler Verwaltungschef vertritt, wenn man so will, den Veranstalter: den Förderverein der Bürgerstiftung des Stadtteils. Er ist es, der die Agentur eingeschaltet hat – und auch das Geld verwaltet, das für die Messe bereitsteht.
Fröhlich sagt, dass rund 30.000 Euro in die Veranstaltung investiert werden. Dass Sponsoren gesucht werden. Und dass er sich nicht vorstellen kann, den E-Day wegen der Pandemie ein drittes Mal verschieben zu müssen. Schließlich, argumentiert er, ist die Messe eine reine Freiluftmesse. Und der Förderverein inzwischen geübt, Veranstaltungen – auch große – so zu planen, dass sie den Corona-Auflagen genügen. Müssen Einlass-Kontrollen her und ein Zaun ums Gelände, werden die nach seinen Worten genauso organisiert wie beim Festival im Jahr zuvor.
Auch Kordas spricht so. Die Planerin glaubt, dass es kaum etwa gibt, worauf das Veranstaltungsteam nicht rechtzeitig reagieren kann. Auf mehr Besucher als beim Musikprogramm im vergangenen Spätsommer ist es schon eingestellt. Nach Kordas' Kalkulation waren damals rund 4000 Besucher gekommen – jetzt erwartet sie mindestens 5000.