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Park in Blumenthal Vandalismus zum Trotz: Förderverein Wätjens Park plant neue Projekte

Eine Bank in Wätjens Park wurde durch Vandalismus völlig zerstört. Der Förderverein lässt sich nicht entmutigen und plant neue Projekte für die Grünanlage in Blumenthal. Welche das sind.
28.02.2024, 15:13 Uhr
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Vandalismus zum Trotz: Förderverein Wätjens Park plant neue Projekte
Von Julia Assmann

Schon mehrfach hat es in der Vergangenheit in Wätjens Park Vandalismus gegeben. Die Fälle reichten von Kritzeleien an Bänken und am Gartentempel bis zu massiven Zerstörungen. 2011 wurde die Büste von Christian Heinrich Wätjen von ihrem Sockel gestoßen und zerbrach dabei, 2020 wurde eine Bank stark beschädigt. Genau diese Bank ist nun erneut zerstört worden – dieses Mal vollständig. In der vergangenen Woche wurde Rainer Frankenberg, Vorsitzender des Fördervereins Wätjens Park, von einer Anwohnerin darüber informiert, dass die Bank aus der Verankerung gerissen wurde. Als er sich vor Ort selbst ein Bild machte, fand er nur noch die Betonfundamente und einige Holzstücke vor.

Frankenberg informierte die Polizei. Beamte begutachteten den Schaden und fanden kurze Zeit später auch die „traurigen Reste der Bank“, erzählt der Vorsitzende. Sie lagen seinen Worten nach "verstreut über das BWK-Gelände“. Er vermutet: „Vielleicht wollten die Täter die Bank ursprünglich stehlen und als sie sie herausgerissen haben, wurde sie so sehr beschädigt, dass sie nichts mehr damit anfangen konnten und die Teile einfach weggeworfen haben."

Der Vandalismus schockiert und ärgert Rainer Frankenberg. Er sagt: „Es war eine besondere Bank und darüber hinaus eine der meistgenutzten in Wätjens Park, weil der Platz den schönsten Blick auf die Tempelanlage bietet.“ Die Bank sei noch von Auszubildenden des Bremer Vulkan gebaut worden. Der Verein habe sie ausbessern und streichen lassen. „Das hat uns sehr viel Mühe gekostet.“ Nach der aufwendigen Sanierung des Platzes um den Gedächtnistempel 2021 sei die Bank als „krönender Abschluss“ dort aufgestellt worden. Der materielle Schaden beläuft sich laut Frankenberg auf etwa 1000 Euro, der ideelle Schaden sei jedoch nicht zu beziffern. „Wir möchten unbedingt wieder eine Bank an dieser Stelle haben, wissen aber noch nicht, wie wir das finanzieren können.“

Haupttor wird saniert

Obwohl die Bemühungen des Fördervereins um den Erhalt, die Pflege und die Entwicklung der historischen Grünanlage durch Vandalismus immer wieder torpediert werden, wollen die Mitglieder nicht aufgeben und planen neue Projekte. Wätjens Park gehört in diesem Jahr zu den Parks, die vom Erlös der Bürgerpark-Tombola profitieren werden. Ein Sechzehntel des Reinertrags bekommt die Blumenthaler Grünanlage. Mit dem Geld möchte der Verein das stark verrostete Haupttor und die Torpfeiler aus Sandstein sanieren lassen, kündigt Frankenberg an.

Des Weiteren wird der Verein einen barrierefreien Weg anlegen lassen, der Wätjens Schloss mit der Straße Zur Westpier verbinden soll. "Dort gibt es aktuell nur einen schmalen, lehmigen Pfad, der sehr schwer begehbar ist", erläutert Frankenberg. Das Geld für die Maßnahme stammt aus dem Erlös einer früheren Bürgerpark-Tombola. Eigentlich hatte der Verein damit etwas anderes geplant. Doch das Projekt, das der Verein in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und der Umweltbehörde umsetzen wollte, liegt schon seit Längerem auf Eis, berichtet Frankenberg.

Plan für einen Teich liegt auf Eis

Anknüpfend an das frühere Erscheinungsbild des Parks, der zwischen 1830 und 1870 nach Plänen von Isaak Albert Hermann Altmann gestaltet wurde, sollte ein großer Teich neu angelegt werden. Die Pläne waren schon weit fortgeschritten, einen Großteil des Geldes hatte die Wirtschaftsförderung bereits bereitgestellt. "Dann hieß es plötzlich aus dem Umweltressort, dass der Bereich, in dem wir den Teich geplant haben, inzwischen als Wald klassifiziert wird. Deshalb dürfe dort kein Teich entstehen. Eigentlich sollte nach einem Standort gesucht werden, aber seither haben wir nichts mehr gehört", sagt Frankenberg. Der Förderverein wollte einen Teil der Summe, die der Verein aus dem Erlös der Bürgerpark-Tombola 2019 bekommen hat, für die Anlage eines Weges zum Teich und die Gestaltung der Umgebung einsetzen. Frankenberg: "Dieses Geld nehmen wir nun, um den neuen Weg zwischen Schloss und Zur Westpier zu schaffen."

Fehlen wird in diesem Jahr eine beliebte Veranstaltung: "Folk im Park" verlässt die historische Grünanlage und soll im August als "Folk im Kämmerei-Quartier" auf dem BWK-Gelände stattfinden. "Das ist sehr schade. Wir bedauern es sehr, wünschen dem Veranstalter aber natürlich alles Gute", betont Frankenberg. Er sei nun auf der Suche nach einer "schönen neuen Veranstaltung für den Park". Gesucht werden auch neue Mitglieder. Altersbedingt und durch Todesfälle sei die Zahl in den vergangenen Jahren von mehr als 200 auf nun 180 gesunken. Frankenberg hofft, dass die Zahl bis zum Sommer 2025 wieder steigt: Dann feiert der Verein, der am 23. August 2005 gegründet wurde, sein 20-jähriges Bestehen.

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