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Busse ersetzen Bahnen Zwei Wochen kein Zugverkehr

In dieser Woche beginnt die DB Netz AG damit, die alte Eisenbahnbrücke über der Hermann-Fortmann-Straße auszubauen. Währenddessen muss der Zugverkehr eingestellt werden.
12.09.2022, 06:00 Uhr
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Zwei Wochen kein Zugverkehr
Von Aljoscha-Marcello Dohme

In dieser Woche gehen die Brückenbauarbeiten im Bereich Hermann-Fortmann-Straße in die nächste Phase: Am Freitagabend beginnt die DB Netz AG damit, die mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke auszubauen. Für diese und andere Arbeiten veranschlagt das Unternehmen eine Bauzeit von etwa zwei Wochen. In dieser Zeit muss der Zugverkehr zwischen Burg und Farge gänzlich eingestellt werden.

Um 22.35 Uhr wird die letzte Regio-S-Bahn am Freitagabend den Bahnhof Vegesack in Richtung Hauptbahnhof verlassen. Kurz danach werden Bauarbeiter damit beginnen, die alte Brücke auszubauen und sie abzufahren. Darüber hinaus müssen in den kommenden Tagen Widerlager zum Teil zurückgebaut und Hilfsbrücken eingebaut werden. "Die Hilfsbrücken sind notwendig, um für unsere Kunden die Strecke befahrbar zu machen und im Schutze dieser Hilfsbrücken unter anderem die neuen Widerlager herzustellen, damit im August 2023 die Hilfsbrücken wieder ausgebaut und die Überbauten der neuen Brücken eingebaut werden können", sagt eine Bahnsprecherin auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN. "Für diese Arbeiten muss die Strecke dann wieder gesperrt werden."

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Während die alte Brücke aus- und die Hilfsbrücken eingebaut werden, setzt die Nordwestbahn Ersatzbusse ein. Die werden in beiden Richtungen zwischen Burg, Vegesack und Farge pendeln. Wie viele Busse im Einsatz sein werden, kann Steffen Högemann noch nicht sagen. "Die Zahl der Fahrzeuge wird variieren", so der Sprecher der Nordwestbahn. "Es werden aber in jedem Fall ausreichend Busse fahren." Erst vor zwei Wochen habe das Osnabrücker Eisenbahnverkehrsunternehmen erfahren, dass ihnen genügend Busse zur Verfügung stehen, um die ausfallenden Zugverbindungen adäquat ersetzen zu können. Das Problem sei, dass momentan weniger Busfahrerinnen und Busfahrer im Dienst sind, als gebraucht werden. Deshalb habe die Nordwestbahn zwei statt ein Busunternehmen beauftragen müssen, um den Schienenersatzverkehr im Bremer Norden realisieren zu können.

Doch auch beim Ersatzverkehr müssen sich Fahrgäste auf Änderungen einstellen. So können die Busse etwa am Bahnhof Blumenthal nicht an den Haltestellen der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) halten. "Das liegt zum einen daran, dass die Haltestellen der BSAG bereits sehr gut ausgelastet sind. Würden zusätzlich noch unsere Busse dort halten, wäre die Anlage überlastet", erklärt Högemann. "Zum anderen wissen wir nicht, ob alle Ersatzbusse über die nötige Technik verfügen, um die Ampel dort zu schalten." Leuchtet ein "A" an einer Ampel auf, ist ein Bus angemeldet, der dann bevorzugt eine Grünphase bekommt. Fehlt die nötige Technik an Bord, springt die Ampel nie um. Dass die Nordwestbahn die Ausstattung der Busse noch nicht kennt, liegt an den Schwierigkeiten, die das Unternehmen hatte, überhaupt welche zu bekommen.

Wer am Bahnhof Blumenthal ein- oder aussteigen will, kann das voraussichtlich in der Landrat-Christians-Straße tun. Wo genau die Station aufgestellt wird, steht allerdings noch nicht fest. "Das Problem ist, dass zeitgleich ein Bahnübergang in Blumenthal gesperrt wird", sagt Steffen Högemann. "Deshalb müssen wir die Route des Busses anpassen." Sobald der Fahrweg abgestimmt ist, könne auch festgelegt werden, wo die Haltestelle eingerichtet wird.

Anders sieht die Situation am Bahnhof Lesum aus. Dort steht bereits fest, dass die Busse in Fahrtrichtung Hauptbahnhof ersatzweise die Station Rotdornallee bedienen. Grund hierfür ist laut Nordwestbahn eine Baustelle. In Richtung Vegesack halten die Busse wie gewohnt direkt am Bahnhof.

Während der Schienenersatzverkehr tagsüber zwischen Burg, Vegesack und Farge pendelt, fährt er nachts weiter bis zum Hauptbahnhof. Da in den letzten beiden Septemberwochen allerdings gleich mehrere Zuglinien durch Busse ersetzt werden, halten die Fahrzeuge aus und nach Bremen-Nord nicht wie gewohnt am Bussteig J, sondern stattdessen am Hugo-Schauinsland-Platz (Bussteig 2).

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Die Bauarbeiten wirken sich aber nicht nur auf Pendler aus, sondern auch auf Anwohner. "Während der Bauphase lassen sich Beeinträchtigungen durch Baugeräusche auch nachts nicht vermeiden", so die Bahnsprecherin. Allerdings sei die DB Netz AG bemüht, die Beeinträchtigungen auf ein Minimum zu reduzieren. "Die Nachtarbeiten sind notwendig, um die Streckensperrung so kurz wie möglich zu halten, damit der Bahnverkehr schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann", sagt sie. 

Das wird am 1. Oktober der Fall sein. Laut Plan nimmt die Regio-S-Bahn den Betrieb an diesem Sonnabend um 5.04 Uhr wieder auf. Dann soll der erste Zug vom Hauptbahnhof in Richtung Bremen-Nord starten. 

Zur Sache

Der Ersatzfahrplan

Detaillierte Informationen zu den Abfahrtszeiten an den einzelnen Bahnhöfen sind einem Ersatzfahrplan zu entnehmen, der auf der Internetseite www.regiosbahn.de zu finden ist. Darüber hinaus wurden die Fahrzeiten unter anderem in der Fahrplaner-App des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) entsprechend aktualisiert. 

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