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Beirat Burglesum Wie es um Kops und Kitaplätze in Burglesum steht

Was die Mitglieder des Beirats Burglesum in ihrer jüngsten Sitzung über die Situation von Polizisten und Kindertagesstätten im Stadtteil erfahren haben.
20.09.2023, 18:00 Uhr
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Wie es um Kops und Kitaplätze in Burglesum steht
Von Julia Assmann
Inhaltsverzeichnis

Ihre zentralen Aufgaben wie die Verkehrserziehung an Schulen, Opfernachsorge und das Aufsuchen von Brennpunkten erfüllen die Kontaktpolizisten (Kops) in den Stadtteilen weiterhin. Das betonte Jan Müller, Leiter der Polizeiabteilung Nord-West, in der Sitzung des Beirats Burglesum. Die Kommunalpolitiker wollten wissen, welche Auswirkungen es hat, dass die Kops seit Anfang August im Innendienst aushelfen müssen. Auch über die Kita-Versorgung im Stadtteil informierte sich das Stadtteilparlament – und erfuhr, dass sich die Fertigstellung von gleich drei Kitas verzögert. Was zu den Themen Kops und Kitas noch besprochen wurde.

Kontaktpolizisten: Warum arbeiten die Kops vorübergehend im Innendienst?

Jan Müller sprach von einer Halde unbearbeiteter Strafanzeigen, die sich angehäuft hat. Entstanden ist dieser Rückstand, weil die Polizei zu wenig Leute hat. Aktuell gibt es 2667 Vollzeitstellen. Laut Koalitionsvertrag sollen es 3100 Stellen bis zum Jahr 2027 werden. Weil die künftigen Polizisten aber erst ausgebildet werden müssen und es an der Hochschule für öffentliche Verwaltung nur eine begrenzte Zahl an Ausbildungsplätzen gibt, wird es dauern, bis sich die Situation entspannt. Hinzu kommt laut Müller, dass die Zahl der Notrufe und Einsätze rasant gestiegen ist. "Der Einsatzdienst ist hoch belastet", so der Nordbremer Polizei-Chef.

Was machen die Kops im Innendienst?

Sie helfen dabei, Bearbeitungsrückstände bei Strafanzeigen abzuarbeiten. Jeder Kop bearbeitet einen Fall pro Tag. Neben den Kops machen das auch andere Bereiche der Polizei. Müller: "Alle, die nicht im reaktiven Bereich eingesetzt sind, die ihren Arbeitsalltag also anders als die Kräfte im Einsatzdienst planen können, sind eingebunden." Die Kops sollten zudem in der zentralen Anzeigenaufnahme aushelfen. Geplant war der Einsatz von einem Tag pro Woche pro Kontaktpolizist. "Das mussten wir im Norden aber nicht in dem Maße ausnutzen", betonte Müller.

Wann und wodurch entspannt sich die Situation?

Die Kops werden laut Müller aktuell von einigen Tätigkeiten entlastet. Dazu gehören Fahrerermittlungen und Zwangsentstempelungen von Fahrzeugen. Die Situation der Polizei insgesamt soll sich ab Oktober nach und nach entspannen – zunächst in der zentralen Anzeigenaufnahme, denn dann beendet ein Jahrgang die Hochschulausbildung. Anfang November endet ein Ermittlerlehrgang. Das sorgt für weitere Entlastung. Durch Neueinstellungen im Dezember bei der Kripo soll die Situation spätestens zum Beginn des Jahres 2024 entschärft werden. Anfang April beenden weitere Polizisten ihre Ausbildung an der Hochschule. "Dann können wir bei den Kop-Stellen nachsteuern", so Müller.

Wie ist die Situation der Kops in Burglesum?

Ende des Jahres geht der Leiter des Polizeireviers Lesum in den Ruhestand. Eine Kop-Stelle in Marßel ist aktuell nicht besetzt und Kontaktpolizist Andreas Dölvers, der Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger in Burg, Grambke und das Werderland ist, geht im November in Rente. Eine Stelle wird laut Müller durch einen Kop besetzt, der von Vegesack nach Burglesum wechselt. Die beiden anderen Stellen, darunter die des Revierleiters, werden nach Angaben des Abteilungsleiters voraussichtlich zum 1. April besetzt.

Kindertagesstätten: Wie ist der Stand der Kita-Bauprojekte im Stadtteil?

Die Fertigstellung von drei großen Kita-Bauprojekten in Burglesum verzögert sich nach Angaben von Stefanie Semrau aus dem Ressort für Kinder und Bildung. Betroffen sind das Kinder- und Familienzentrum (KuFZ) Lesum (Am Heidbergstift), das KuFZ Burgdamm (Alte Dorfschule) und das Kinderhaus Weidenkätzchen (Beckersweide).

Verzögerungen beim Bau des neuen KuFZ Lesum

Nachdem der Altbau des KuFZ Lesum abgerissen wurde, werden die Kinder aktuell in Containern betreut. Im Oktober soll feststehen, welches Generalunternehmen den Bau übernimmt. Anfang 2024 soll er starten, für 2025 wird mit der Fertigstellung gerechnet. Ursprünglich war der Bezug bereits für dieses Jahr geplant. Die Hanglage verkompliziere den Bau, so Semrau. Zudem sei die Wärmeplanung für das Gebäude verändert worden, nachdem feststand, dass keine Gasheizung mehr eingebaut werden soll.

Verzögerungen beim Bau des KuFZ Burgdamm (Alte Dorfschule)

Eigentlich sollten schon längst Kinder in der Kita spielen. Unterspülungen infolge starker Regenfälle haben laut Semrau zur Folge, dass die Erdarbeiten länger dauern. Dadurch verzögerten sich auch die Fassadenherstellung und der Innenausbau. Zudem sei ein Schaden durch einen Sturm entstanden. Nun soll das Gebäude Ende 2023 übergeben werden. Die Fertigstellung der Außenanlagen sei vom Wetter abhängig.

Verzögerungen bei der Übergabe des Kinderhauses Weidenkätzchen (Beckersweide)

In dem fast fertiggestellten Gebäude gab es einen Wasserschaden. Deshalb mussten der Boden und die Fußbodenheizung im Erdgeschoss wieder rausgerissen werden. Voraussichtlich im Februar 2024 wird das Haus an die Hans-Wendt-Stiftung übergeben. Bereits gebildete Kitagruppen des Kinderhauses werden nun in den Kitas An der Ihle und in der Kita St. Magni betreut. Weil es dort ebenfalls einen Wasserschaden gab, sind Gruppen von dort wiederum in das Kinderhaus Blumenkids in Vegesack umgezogen.

Platzangebot und Nachfrage

Aktuell gibt es in Burglesum 1603 Kitaplätze, davon sind 368 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. 484 Kinder wurden neu für einen Kitaplatz angemeldet, 257 von ihnen sind unter drei Jahren. 78 Kinder sind noch nicht mit einem Kitaplatz versorgt, darunter 51, die jünger als drei Jahre alt sind.

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