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Oberneulander Landstraße Eltern und Kirche unterstützen Beirat bei Straßenfest-Initiative

Seit Jahren kämpft der Beirat für die Sanierung der Oberneulander Landstraße. Nun erhalten sie Unterstützung von Eltern und Kirche. Wie ein Straßenfest die Aufmerksamkeit auf die Missstände lenken soll.
15.08.2024, 05:43 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Seit Jahren stellt der Oberneulander Beirat regelmäßig Anträge mit dem Ziel, den Zustand der desolaten Oberneulander Landstraße zu verbessern. Sowohl eine Sanierung, als auch eine Tempo-Drosselung als Sofortmaßnahme wurden von der Behörde bislang als zu teuer und unnötig abgelehnt, da die Verkehrssicherheit gegeben sei. Infolge der jüngsten Absage aus dem Amt für Straßen und Verkehr zum Beiratsantrag auf Tempo 30 entlang der gesamten Oberneulander Landstraße und eine Schritttempo-Regelung vor dem Ökumenischen Gymnasium zu den Schulzeiten sieht sich der Beirat nun an einem Punkt angelangt, an dem er nicht mehr weiterkommt. „Ich bin mit meinem Latein am Ende“, erklärte Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU) auf der jüngsten Sitzung des Gremiums.

Die Stadtteil-Politiker hoffen deshalb jetzt darauf, dass sie bei dem Thema Rückendeckung von Oberneulands Bürgern bekommen. Das habe schon einmal funktioniert, erinnerte Kreyenhop. 2013 hatten Eltern der Oberneulander Grundschüler einen Schülerstreik initiiert, um die Fertigstellung des dringend benötigten Schulneubaus voranzutreiben. Auf ein ähnliches Maß an Entschlossenheit und Engagement der Bürger setzen die Beiratsmitglieder jetzt auch in Bezug auf die nachhaltige Verbesserung der stark frequentierten Oberneulander Landstraße. Die Idee sei, ein Straßenfest zu organisieren, mit dem nachdrücklich auf die Misere des anhaltend schlechten Zustands aufmerksam gemacht werden könnte.

Zustimmung bei den Anwohnern

Bei den Bürgern, die der Einladung zur Beiratssitzung gefolgt waren, bedurfte es seitens der Stadtteilpolitiker keiner nennenswerten Überredungskunst, um sie für die Idee zu begeistern. Zu groß waren hier der Ärger und auch die Sorge, dass sich eines Tages ein schwerer Unfall insbesondere in Höhe der Schule ereignen könnte. Eva Schadeck, Elternsprecherin am Ökumenischen Gymnasium, versprach, den Vorschlag mit in die nächste Sitzung des Elternbeirats zu nehmen und für Unterstützung zu werben.

Die gleiche Zusage kam von Eberhard Kohlberg als Gemeindevertreter der Oberneulander Kirche. Beide regten außerdem an, Unterschriften im Stadtteil zu sammeln und persönliche Erfahrungen mit den schwierigen Straßenverhältnissen schriftlich festzuhalten, um die Forderungen des Beirats zu untermauern. Die Rolle des Ortsamtes wird laut Leiter Matthias Kook darin bestehen, Vereine und Institutionen im Stadtteil auf das Vorhaben aufmerksam zu machen und für die weitere Planung einen Raum zur Verfügung zu stellen. Als Organisator des Straßenfestes sehe er sich ebenso wie der Beirat nicht.

Suche nach Finanzierung

Da bislang zumeist die klamme Finanzlage der Stadt als Begründung herhielt, die Sanierungsanträge des Beirats nicht zu bewilligen, will sich Tamina Kreyenhop jetzt parallel zum erhofften Bürgerengagement nach alternativen Töpfen für die Finanzierung umhören. Sie hoffe, dass sich möglicherweise auf Bundes- oder EU-Ebene Fördermittel einwerben ließen. Eine Frage, die im Zuge der Diskussion außerdem aufploppte, war die nach der Zulässigkeit von Linienbussen auf der Oberneulander Landstraße, obgleich diese sich dort nicht begegnen könnten, ohne dass einer von ihnen auf den Gehweg ausweichen müsse, da die Fahrbahnbreite für beide zusammen nicht ausreiche.

Auf Nachfrage des STADTTEIL-KURIER teilt BSAG-Sprecher Andreas Holling dazu mit, dass die aktuelle Situation vor Ort alles andere als glücklich und eigentlich auch nicht zulässig sei. Sie sei unter den derzeitigen Bedingungen aber alternativlos, da die Fahrbahn schlicht nicht breit genug sei. „Die einzige andere Möglichkeit wäre, die Busse nur noch in eine Richtung fahren zu lassen, was aber erhebliche Einschränkungen für die Fahrgäste mit sich brächte“, sagt Holling. Das Problem würde dadurch zudem nicht behoben werden, da die Busse weiterhin bei der Begegnung mit Treckern oder Lastern in vergleichbare Situationen kommen könnten. Perspektivisch sei somit ein Umbau der Straße, der eine Verbreiterung der Fahrbahn einschließen würde, absolut im Sinne der BSAG.

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