Ssofia mit Doppel-S, Exel und Xhejlane. Diese drei Mädchennamen sind der Vegesacker Standesbeamtin Petra Plump sofort ins Auge gestochen. Sie gehören zu den ungewöhnlichsten Namenswünschen, die Eltern im vergangenen Jahr an die Standesbeamten herangetragen haben. Bei den Jungen zählen Elvis, Zion und Alvaro zu den ausgefallenen Vornamen 2022. Bei den Spitzenplätzen der beliebtesten Namen hingegen gab es mal wieder Gerangel.
Welches sind die beliebtesten Vornamen?
Petra Plump aus der Innenbehörde fiel bei der Durchsicht der offiziellen Namenslisten sofort auf, dass viele Namen nördlich der Lesum offenbar gleich stark beliebt sind. So gibt es nicht den beliebtesten Mädchennamen in Bremen-Nord, sondern gleich zwei Lieblingsnamen: nämlich Ella und Lina. Beide Namen wurden 15 Mal gewählt. Auf Platz zwei landete 2022 bei den Mädchen der Babyname Mila (elf Mal vergeben) und auf Platz drei der Name Maja (10). Bei den Jungen machte der Name Liam mit 15 Nennungen das Rennen. An zweiter Stelle stehen gleichberechtigt Finn und Noah (je 13 Nennungen). Die Jungennamen Felix, Henry und Leon wurden am dritthäufigsten vergeben, sie wurden je zwölf Mal ausgesucht.
Bereits 2021 gab es in der Hitliste der beliebtesten Jungen- und Mädchennamen nicht ein Favoriten-Paar im Bremer Norden, sondern gleich zwei: Die Namen Ella und Matteo sowie Emma und Noah teilten sich den jeweils ersten Platz.
Wie viele Trauungen gab es 2022?
Zunächst einmal stellt das Standesamt Bremen-Nord fest, dass sich 2022 nur ganz wenige Paare getraut haben. Mehr noch: „Wir hatten so wenig Trauungen wie noch nie“, sagt der Leiter des Nordbremer Standesamtes, Klaus Schött. „Wie noch nie“ bedeutet in dem Fall seit 1985. So lange verheiratet Klaus Schött schon Nordbremer – und Auswärtige. Und davon kamen seit dem Umzug des Schulschiffs von Vegesack nach Bremerhaven offensichtlich 2022 nur noch wenige. Insgesamt 264 Trauungen verzeichnete das Standesamt in Bremen-Nord. Zum Vergleich: „In den Neunzigern hatten wir auch schon mal 600 Trauungen“, berichtet Schött. Damals war das Standesamt noch an der Weserstraße an der Weser zu finden.
Dass es nördlich der Lesum weniger Ja-Sager gab, dafür macht Klaus Schött nicht nur den Schulschiff-Umzug und den vergleichsweise neuen und vor elf Jahren eingerichteten Standort des Standesamtes im Stadthaus verantwortlich. Auch die Corona-Pandemie und das Aus der Strandlust als Ort zum Feiern habe zum Rückgang der Zahlen beigetragen, ist er überzeugt. In diesem Jahr könnte sich der Trend allerdings umkehren. „Mein Aktenordner ist voll“, sagt Klaus Schött. Mehr als 100 Anfragen Heiratswilliger hat er für 2023 registriert und einige schon für 2024. Beliebt sind vor allem besondere Daten. Der Standesbeamte: „Es geht gleich am 23.1.2023 los und am 23.2.2023 weiter…“
Wie schnitten die Außen-Traustellen ab?
2020 war das Schulschiff Deutschland noch der beliebteste Außenstandort des Standesamtes Bremen-Nord. 46 Ehen wurden auf dem Großsegler im Corona-Jahr geschlossen. Im August darauf wurde das Traditionsschiff in die Seestadt verholt. Seit Februar 2022 ist das Kahnschifferhaus in Farge-Rekum zumindest terminlich an die Stelle des Schulschiffs gerutscht: Am ersten Sonnabend im Monat können sich Paare im mehr als 200 Jahre alten Kahnschifferhaus direkt hinterm Deich trauen lassen. 15 Paare haben dieses Angebot angenommen. Wie Klaus Schött weiter berichtet, hat das Standesamt im vergangenen Jahr insgesamt 80 Eheschließungen an den Außen-Standorten vorgenommen. 2021 waren es insgesamt 77 gewesen. Neben den Trauungen im Kahnschifferhaus fanden weitere 23 Trauungen auf Burg Blomendal in Blumenthal und 42 Eheschließungen im Wasserschloss Schönebeck statt.
Wie viele Geburten und Sterbefälle gab es?
Die Zahl der Sterbefälle ist in den vergangenen Jahren im Bremer Norden nach den Aufzeichnungen des Standesamtes gestiegen. „Corona schlägt sich Gott sei Dank nicht nieder“, so die Leiterin des Standesamts Bremen-Mitte, Petra Konzok, mit Blick auf die Sterbefälle 2020. In dem Jahr starben im Norden der Stadt 1236 Menschen. Die Zahl lag auf dem Niveau des Vorjahres. 2021 starben hier 1203 Menschen. 2022 registrierte das Standesamt deutlich mehr Sterbefälle, nämlich 1331. Die Zahl der Geburten ging hingegen leicht zurück: Im vergangenen Jahr wurden 2197 Jungen und Mädchen im Bremer Norden geboren. 2021 betrug die Zahl der Geburten noch 2262.