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Abholzungs-Plan 2024/2025 42 Bäume in Mitte und der Östlichen Vorstadt auf der Fäll-Liste

Manche sind krank, manche vom Sturm geschädigt, einige gar schon abgestorben: Der Umweltbetrieb Bremen muss und musste auch in der Saison 2024/2025 Bäume fällen. Das sind die Gründe und Orte.
06.02.2025, 05:00 Uhr
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42 Bäume in Mitte und der Östlichen Vorstadt auf der Fäll-Liste
Von Sigrid Schuer
Inhaltsverzeichnis

42 Bäume stehen aktuell auf der Fäll-Liste des Umweltbetriebs Bremen (UBB) für die Saison 2024/2025 (vom 1. Oktober bis 28. Februar) für die Stadtteile Mitte und Östliche Vorstadt. In ganz Bremen müssen in dieser Saison 0,54 Prozent des digital erfassten Gesamtbestandes von derzeit 218.542 Bäumen gefällt werden, das sind in absoluten Zahlen 1.184. In der vergangenen Saison waren es 1.588.

Warum müssen die Bäume weg?

68 Prozent der aufgeführten Bäume müssen laut UBB aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt werden: Sie sind nicht mehr bruch- und standsicher. 25 Prozent der Bäume sind abgestorben. Die Zahlen spiegeln laut Kerstin Doty, Sprecherin des Umweltbetriebs Bremen, den Stand vom 30. Oktober. Der tagesaktuelle Stand lasse sich stets auf der interaktiven Karte im Internet nachlesen, ergänzt sie. Die roten Kreuze auf der Karte geben an, wo gefällt wird. Viele Bäume seien allerdings auch schon gefällt worden. Die endgültigen Zahlen gibt es erst Mitte März. Grund: Im Zuge der fortlaufenden Baumkontrollen und durch Sturmschäden kommen laut Doty womöglich noch weitere Bäume auf die Liste.

Wie viele Bäume stehen in Mitte auf der Fäll-Liste?

Im Stadtteil Mitte stehen 23 Bäume auf der Fäll-Liste, aktuell ausgeführt worden sind schon 19 Fällungen. In Park- und Grünanlagen stehen bis zum 28. Februar insgesamt zwölf Fällungen an, darunter fünf abgestorbene Bäume. Unter die Kategorie sonstige Fällgründe fallen zwei Bäume. Aus Verkehrssicherheitsgründen müssen fünf Bäume gefällt werden.

Zudem stehen sieben Straßenbäume auf der Fäll-Liste. Für Straßenbäume ist der UBB zwar nicht zuständig, sondern das Ressort für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Einer dieser Bäume ist abgestorben, Baumaßnahmen wird ein weiterer zum Opfer fallen. Beim dritten liegt ein anderer Fällgrund vor, aus Verkehrssicherheitsgründen wird bei vier Bäumen die Säge angesetzt. Darüber hinaus mussten vier Bäume auf Spielplätzen gefällt werden. Verkehrssicherheitsgründe liegen laut UBB dann vor, wenn sich aufgrund von Pilzbefall, akutem Schrägstand, mangelnder Standsicherheit oder mangelnder Bruchsicherheit Sicherheitsrisiken ergeben.

Im Zuständigkeitsbereich der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft wurden oder werden insgesamt 19 Fällungen vorgenommen, eine wegen Baumaßnahmen, aus Verkehrssicherheitsgründen neun, aus anderen Fällgründen drei. Sechs Bäume sind abgestorben. Die sieben oben genannten Straßenbäume sind Teil dieser 19 Fällungen. In den Zuständigkeitsbereich dieses Ressorts fallen städtische Friedhöfe, Straßen, Kleingärten, Grünanlagen, Biotope und Wälder.

Die meisten Bäume im Stadtteil Mitte fielen in den Wallanlagen in Höhe Stephanitor/Mühlenberg. Es waren vier. Jeweils zwei Bäume wurden in den Wallanlagen am Ostertor sowie auf den Kinderspielplätzen Robinsönchen und Kreuzstraße abgeholzt. Jeweils ein abgeholzter Baum schlägt am Brill, in der Albrechtstraße, in der Alexanderstraße, in der Ernst-Glaessel-Straße sowie auf den Kinderspielplätzen Vasmerstraße und Kreuzstraße und am Stephanitorsteinweg zu Buche sowie an der Kita Haferkamp, in der Utbremer Straße sowie an der Hans-Böckler-Straße, wobei sich die vom UBB letztgenannten eigentlich schon auf Waller Gebiet befinden.

Wie viele Bäume werden in der Östlichen Vorstadt gefällt?

In der Östlichen Vorstadt standen 13 Bäume auf der Liste. Sie wurden nach Auskunft des UBB auch bereits gefällt: ein Exemplar in Park- und Grünanlagen, außerdem elf Straßenbäume, von denen einer abgestorben ist und zehn aus Verkehrssicherheitsgründen weichen müssen. Ein Exemplar wurde auf einem Spielplatz gefällt.

Ein Dutzend Bäume wurde zudem im Zuständigkeitsbereich der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft gefällt: zwei abgestorbene und zehn aus Verkehrssicherheitsgründen.

Spitzenreiter bei den Fällorten in der Östlichen Vorstadt ist der Sielwall mit vier Abholzungen, gefolgt von der Hamburger und der Stader Straße, dort wurden jeweils drei Bäume gefällt. Jeweils zwei Fällungen schlagen in folgenden Straßen zu Buche: in der Georg-BItter-Straße, in Peterswerder, in der Harsefelder Straße und in der Ruhrstraße. Jeweils ein Baum wurde in der Hermine Berthold-Straße, Am Hulsberg, in der Bismarckstraße, der Linienstraße und am Bredenkamp abgeholzt. Fazit: Insgesamt wurden damit 23 statt der 13 Bäume gefällt, die zuvor auf der Liste standen.

Welche Baumarten wurden oder werden gefällt?

Laut UBB-Sprecherin Kerstin Doty hauptsächlich Linden, Kastanien, Hainbuchen, Japanische Kirsche, Ahorn und Eichen.

Welche Fäll-Gründe gibt es noch?

Doty weist darauf hin, dass die Ursachen für die Schäden der Bäume überall in der Stadt gleich seien: Pilzbefall, Hitze, Stürme. Fakt sei, dass der Klimawandel den Bäumen schwer zu schaffen mache. Die langen Trockenperioden schwächten die Bäume in ihrer Vitalität, sodass Schädlinge ein leichtes Spiel hätten. Aber auch heftige Stürme setzten den Bäumen zu. Stadtbäume hätten es ohnehin noch einmal viel schwerer als Bäume, die in einem natürlichen Lebensraum wachsen. So werden sie den Erfahrungen der Experten zufolge auch durch Bodenverdichtung, Salzbelastung, Emissionen, Anfahrschäden von Autos oder Bauarbeiten, die die Wurzeln verletzen, in ihrer Vitalität geschwächt.

Wie sieht es mit Nachpflanzungen aus?

Schon seit dem Spätherbst pflanzt der Umweltbetrieb Bremen 500 neue Straßenbäume. Möglich werden die Neupflanzungen durch Bundesmittel aus dem "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz", die in diesem Jahr von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft und dem Umweltbetrieb Bremen erfolgreich eingeworben wurden. Drei Millionen Euro stehen bereit. Weitere 70 Bäume, die hauptsächlich aus zusätzlich bereitgestellten Mitteln wie Spenden finanziert werden können, werden auf Friedhöfen und in Parkanlagen gepflanzt.

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