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Umweltbetrieb Bremen 312 Bäume stehen auf der Fällliste für den Nordosten

Der Bremer Umweltbetrieb plant 312 Baumfällungen im Nordosten der Stadt. Die endgültigen Zahlen werden allerdings erst im März bekannt gegeben. Welcher Stadtteil davon am stärksten betroffen ist.
16.01.2025, 05:00 Uhr
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Von Maren Brandstätter
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312 Bäume hat der Bremer Umweltbetrieb (UBB) in der laufenden Fällsaison auf seiner Liste für den Bremer Nordosten stehen. Wie schon im vorigen Jahr werden die meisten Exemplare in Horn-Lehe abgeholzt – der Stadtteil liegt mit 193 Bäumen in diesem Jahr im stadtweiten Vergleich sogar auf Platz eins vor Gröpelingen (191) und Hemelingen (136). Die Zahlen entsprechen laut UBB-Sprecherin Kerstin Doty allerdings dem Stand vom 30. Oktober. Da im Zuge der fortlaufenden Baumkontrollen und durch Stürme noch weitere Bäume hinzukommen könnten, könne der UBB die endgültigen Zahlen erst im Anschluss an die Fällsaison Mitte März präsentieren.

Der tagesaktuelle Stand lasse sich stets auf der interaktiven Karte des UBB im Internet nachlesen, erklärt sie. Dort seien alle zu fällenden Bäume durch ein rotes X gekennzeichnet. Dabei müsse man allerdings bedenken, dass bereits gefällte Bäume direkt aus dieser Übersicht verschwinden, betont sie. Es handele sich also ausschließlich um einen Ausblick auf die noch anstehenden Fällungen. Die Fällgründe im gesamten Nordosten beschränken sich mit wenigen Ausnahmen auf die Gefährdung der Verkehrssicherheit und abgestorbene Bäume. Von den jüngsten Sturmereignissen seien bislang drei Bäume betroffen, sagt Doty.

Horn-Lehe

72 der Bäume, die in Horn-Lehe gefällt werden müssen, stehen in Grünanlagen, 62 an Straßen und 37 an Sportanlagen. Die restlichen Exemplare verteilen sich auf Kleingärten, Schulen, Kitas und Spielplätze. Ein Fällschwerpunkt ist wie schon in den Vorjahren der Jan-Reiners-Wanderweg – insbesondere zwischen der Vorstraße und der Autobahn. Ganz oben auf der Artenliste steht dabei der Weißdorn. Vergleichsweise viele Fällungen gibt es in diesem Jahr außerdem an der Marcusallee. Dort sind vor allem Kastanien, Linden, Eichen und Eschen betroffen.

Oberneuland

Mit 55 liegt die Zahl der geplanten Fällungen in Oberneuland in dieser Saison knapp über dem Vorjahreswert von 47 Bäumen. 33 davon stehen in Grünanlagen, zwölf an Straßen und sechs an Sportanlagen. Der Rest verteilt sich auf Kleingärten und Kitagelände. In Höpkens Ruh müssen unter anderem einige Robinien gefällt werden, an der Rockwinkeler Heerstraße sind es überwiegend Fichten.

Schwachhausen

In Schwachhausen wird die Liste des UBB auch in diesem Jahr wieder von Straßenbäumen dominiert. Allerdings hat sich die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr von 73 auf 30 Exemplare mehr als halbiert. Auf der Liste aus dem Oktober finden sich 22 Straßenbäume, drei weitere an Spielplätzen und öffentlichen Gebäuden sowie fünf Friedhofsbäume. Letztere haben sich auf dem Riensberger Friedhof laut der interaktiven Karte allerdings inzwischen mehr als verdoppelt. Hier sind es überwiegend Küsten-Douglasien, Stiel-Eichen und Kanadische Hemlocktannen, die abgeholzt werden. An den übrigen Straßen ist es wie schon in den Vorjahren vor allem die Schwedische Mehlbeere, die auf der Fällliste für Schwachhausen steht.

Borgfeld

Während in der vergangenen Saison in Borgfeld 99 Bäume gefällt werden mussten, sind es in diesem Jahr mit 34 Exemplaren deutlich weniger, die weichen müssen. 23 davon sind Straßenbäume, elf stehen in Parks und Grünanlagen.

Nachpflanzungen

In Horn-Lehe sollen laut Doty 52 Bäume ersetzt werden. In Oberneuland sind es 22, in Schwachhausen 37 und in Borgfeld 15. Die Differenz zwischen Fällungen und Pflanzungen erklärt die UBB-Sprecherin unter anderem damit, dass nicht jeder Baum extra nachgepflanzt werden müsse, da an vielen Standorten – vor allem in Grünanlagen – Sprösslinge nach oben wachsen würden. Naturverjüngung heißt dieses Prinzip im Fachjargon. Auf bestimmten Flächen, wie Kitas oder Schulen, habe der UBB zudem keine Entscheidungsmöglichkeit über eine Nachpflanzung, da es sich um andere Träger handele.

In der Pflanzsaison 2024/25 pflanze der UBB in Bremen insgesamt 500 neue Straßenbäume. Da das Budget des UBB fast vollständig für die Entwicklungspflege von Jungbäumen gebraucht werde, habe sich die Stadt erfolgreich um Fördermittel bemüht. Die drei Millionen Euro für die Nachpflanzungen kommen laut Doty aus dem Aktionsprogramm des Bundes „Natürlicher Klimaschutz“. Weitere 70 Bäume, die auf Friedhöfen und in Parkanlagen gepflanzt werden, seien hauptsächlich aus zusätzlichen Mitteln wie Spenden finanziert worden. Dass Fällungen und Pflanzungen nicht immer eins zu eins in einer Saison über die Bühne gehen, liegt der Sprecherin zufolge daran, dass nach dem Ausfräsen der Baumstubben meist erst in der darauffolgenden Saison gepflanzt werde.

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Info

Die interaktive Fällübersicht des UBB ist im Internet unter www.umweltbetrieb-bremen.de unter der Rubrik „Baumfällungen und Pflanzungen“ zu finden.

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