Landkreis Osterholz. Es gab schon deutlich erfolgreichere Wochen aus Osterholzer Sicht. Die Kicker auf Bezirksebene haben am vergangenen Spieltag mit Siegen gegeizt und dabei darüber hinaus kaum überzeugt. Das spiegelt sich auch in den Bewertungen zur neuen "11 der Woche" wider. Die wird angeführt von vier Gewinnern, die das Trikot von Landesliga-Spitzenreiter SV Blau-Weiß Bornreihe tragen.
TOR
Nils Sievert (FC Hambergen): Hatte lange Zeit überhaupt nichts zu tun und sah sich dann direkt mit einem Elfmeter konfrontiert. Tauchte gegen den Schuss von Tim Runge blitzschnell in das von ihm aus linke Eck ab und entschärfte den nicht schlecht geschossenen Ball ab. In der zweiten Hälfte rückte Sievert mehr in den Fokus und zeichnete sich einige Male aus. Den späten Ausgleich konnte aber auch er nicht verhindern – was ihn sicht- und hörbar nervte.
ABWEHR
Nico Sperling (SV Blau-Weiß Bornreihe): Im Derby gegen den FC Hambergen noch in der Innenverteidigung aufgeboten, kehrte er im Duell beim TB Uphusen auf seine angestammte rechte Seite der Viererkette zurück. Dort wie gewohnt ohne Fehl und Tadel und mit einem guten Gespür dafür, wann er sich mit nach vorn einschalten kann.
Dennis Knecht (VSK Osterholz-Scharmbeck): Im Verbund mit Tobias Stöhr bildete Dennis Knecht die letzte Absicherung im Spiel des VSK gegen den SV Anderlingen. Durch das hohe Stellungsspiel ergaben sich zwar teilweise vielversprechende Räume für die Anderlinger, in letzter Konsequenz machte Knecht diese aber meist zunichte. Besaß nach einer zu kurz abgewehrten Ecke zudem eine gute Schusschance. Einziger Makel: Der VSK fing sich nach zwei Standardsituationen zwei Gegentreffer, auch weil die Innenverteidigung nicht auf dem Posten war.
Jenno Bülders (SV Lilienthal-Falkenberg): Hätte genauso gut im Mittelfeld auftauchen können, denn als die Lilienthaler im zweiten Durchgang Probleme bekamen, rückte Bülders auf die Secherposition vor. Dort galt wie für seine Rolle in der Abwehr: Er löste seine Aufgabe mit großer Abgeklärtheit und extremer Griffigkeit in den Zweikämpfen. Er ließ sich nie abschütteln. Hätte sich beinahe noch mit dem Siegtor belohnt, im Vorfeld stand Cedric Grün jedoch wohl einen Hauch im Abseits.
MITTELFELD
Ricardo Marafona da Costa (SV Blau-Weiß Bornreihe): Was bringt den Bornreiher Sechser eigentlich aus der Ruhe? Eine Antwort auf diese Frage konnten auch die Uphuser nicht liefern. Marafona da Costa befreite sich auch aus brenzligen Situationen mit viel Übersicht und einer gewissen Leichtigkeit, die beeindruckend war. Dazu gewissenhaft in der Absicherung für seine Vorderleute und mit klugen Weiterleitungen im Mittelfeld.
Loris Menger (SV Blau-Weiß Bornreihe): Lieferte beim TB Uphusen einen Beleg dafür, dass er vor allem auch in der Zweikampfführung einen Schritt nach vorn gemacht hat. Menger gewann viele Duelle in der Rückwärtsbewegung, erwies sich mit einem riesigen Laufpensum aber auch immer wieder als Antreiber des Offensivspiels. Beteiligte sich an vielen Kombinationen, war dazu wieder mit seinen von den Gegnern gefürchteten Läufen in die Tiefe ein steter Unruheherd.
Kilian Tienken (FC Hagen/Uthlede): Die Serie ist gerissen. Das gilt nicht nur für den FC Hagen/Uthlede, sondern auch für Kilian Tienken. Nachdem er im Auftaktspiel gegen den SV Bornreihe noch von der Bank gekommen war, spielte er bei den fünf nachfolgenden Siegen immer von Beginn an. Bei der 0:3-Niederlage bei Treubund Lüneburg zählte Tienken noch zu den auffälligen Spielern, leitete die beste Hagener Chance des Spiels nach einem schönen Angriff mit ein.
Yannik Niemann (SV Lilienthal-Falkenberg): Ob gewollt oder nicht, bleibt sein Geheimnis: Aber die wichtige Führung, die aus einer Mischung aus Flanke und Schuss entstand, gab dem Aufsteiger im Spiel beim SV Hülsen das nötige Selbstvertrauen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich war Niemann auch am vermeintlichen Siegtor beteiligt. Seine Hereingabe bugsierte Jenno Bülders ins Tor, allerdings lag zuvor eine Abseitsstellung vor. Niemann machte weite Wege, ließ seine Gegenspieler das eine oder andere Mal mit seinen Dribblings alt aussehen und belebte das Offensivspiel.
STURM
Philip Bähr (SV Blau-Weiß Bornreihe): Doppelpack gegen Hambergen, Doppelpack gegen Uphusen, dazu mit seinem Pass auf Justin Dähnenkamp den Elfmeter eingeleitet: Bähr war auch im Achimer Westen ein spielentscheidender Akteur. Bewies bei der Elfmeterszene eine tolle Übersicht. Bei seinem ersten Tor vollstreckte er abgebrüht per Flachschuss, bei seinem zweiten blitzte seine technische Finesse auf, als er seinen Gegenspieler mit einem Übersteiger aus dem Spiel nahm und dann den Ball ins Tor chippte.
Derrick Ampofo (FC Worpswede): Die Nominierung von Derrick Ampofo für die Elf der Woche ist ein fast gewohntes Bild. Ungewöhnlich ist allerdings der Beweggrund. Denn diesmal trat Worpswedes Angreifer nicht als Vorbereiter, sondern als Vollstrecker in Erscheinung. Rundete die beste Phase im Spiel der Grün-Weißen mit einem Tor ab, er traf mit einem trockenen Vollspannschuss. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass die Worpsweder danach eher vieles schuldig blieben.
Keno Liebschner (FC Hambergen): Hat seine Nominierung vor allem seinen beiden Toren zu verdanken. Beide Male vollstreckte er dabei gewohnt abgezockt. Da zeigte der mit elf Treffern beste Landesliga-Knipser seine ganze Klasse. Danach ließ er allerdings wie seine Mitspieler deutlich nach. Verpasste das 3:0 mehrfach und war in einige Konterangriffe involviert, die die "Zebras" ganz schwach ausspielten.