Landkreis Osterholz. Wenn fünf Bezirksligisten in fünf Spielen gerade mal ein mickriges Pünktchen holen und dabei 15 Gegentore kassieren, dann wird es eng mit den Berufungen für unsere "11 der Woche". Da traf es sich gut, dass der Fußball-Landesligist SV Blau-Weiß Bornreihe im Heimspiel gegen den VfL Westercelle einen absoluten Sahnetag erwischte. Entsprechend groß ist die "Moorteufel"-Fraktion dieses Mal, komplettiert wird die "11 der Woche" von drei Akteuren des ebenfalls siegreichen Landesligisten FC Hagen/Uthlede und einer Oberliga-Spielerin des ATSV Scharmbeckstotel. Und dann haben es am Ende doch noch zwei Bezirksliga-Kicker in unsere Auswahl geschafft.
TOR
Henner Lohmann (SV Blau-Weiß Bornreihe): Einmal gefordert, einmal zur Stelle – und das mit einem überragenden Reflex, mit dem er das 0:0 festhielt. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn Westercelle in Führung gegangen wäre. Dank Lohmann mussten sich die "Moorteufel" diese Frage gar nicht erst stellen. Für die Blau-Weißen war es das erste Zu-Null-Spiel seit Ende September – das tut auch einem Tabellenführer gut.
ABWEHR
Clemens Schoppenhauser (FC Hagen/Uthlede): Wie wichtig der Ex-Profi für die Hagener ist, wurde vor allem nach dem frühen 0:2-Rückstand im Auswärtsspiel beim TSV Gellersen deutlich. Zwar konnte auch er die beiden schnellen Treffer von Robin Meyer nicht verhindern, doch danach war es vor allem Schoppenhauer, der der Hagener Defensive Stabilität und der gesamten Mannschaft den Glauben vermittelte, dass hier trotzdem etwas geht. Strahlte viel Ruhe aus und beruhigte das Geschehen nach der turbulenten Anfangsphase spürbar.
Fabio Hausmann (FC Hagen/Uthlede): Gleiches trifft auf Fabio Hausmann zu, der – sofern er fit ist – längst nicht mehr aus der Hagener Startformation wegzudenken ist. Und fit scheint der Defensivakteur nach seiner Verletzungspause mittlerweile wieder zu sein, das stellte er mit einer starken Leistung in Gellersen unter Beweis. Ging weite Wege und stellte sich immer wieder in den Dienst der Mannschaft.
Tim Grahl (TuSG Ritterhude): Dass es gegen den SV Ippensen nicht zu einem Punktgewinn reichte, lag wohl am wenigsten an dem eifrigen Linksverteidiger. Grahl schaltete sich so oft es ging ins Offensivspiel ein und bereitet so auch den 1:2-Anschlusstreffer mit großer Übersicht vor. Hätte beinahe ein weiteres Tor aufgelegt und scheiterte mit einem Distanzschuss nur knapp am Ippenser Keeper. Schließlich rettet der Ritterhuder Aktivposten kurz vor Schluss auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torwart.

Ritterhudes Tim Grahl (blaues Trikot).
MITTELFELD
Joshua Zurek (SV Komet Pennigbüttel): Eigentlich hätte "Joshi" der gefeierte Held der Pennigbütteler werden sollen. Dass er es nicht wurde, trotz seiner drei Treffer, lag an zwei Gründen. Zum einen verspielten die Lila-Hemden noch eine 3:1-Führung, zum anderen barg die Partie gegen den MTV Riede so viel Brisanz in sich, dass Zureks Dreierpack in Vergessenheit geriet. Dabei darf eines nicht vergessen werden: Ohne ihn, ober besser: seine Tore, hätten die "Kometen" diese so wichtige Partie vermutlich sogar verloren.
Hendrik Lütjen (SV Blau-Weiß Bornreihe): Sein 45-Meter-Traumtor allein wäre Grund genug für die Nominierung. Da zeigte der 31-Jährige sein gesamtes technisches Vermögen. Darüber hinaus erwies er sich als unermüdlicher Mittelfeldmotor bei den "Moorteufeln". War als Achter enorm viel unterwegs und spielte einige kluge Pässe. Diktierte nach der Auswechslung von Ricardo Marafona da Costa später das Spiel als Sechser.
Julian Deppe (FC Hagen/Uthlede): In Abwesenheit des verletzten Rouven Stürcken blieb viel Verantwortung an dem ebenso jungen Deppe hängen. Zeigte von der ersten Minute an, dass er gewillt war, sich dieser Aufgabe zu stellen. Spulte im zentralen Mittelfeld ein enormes Pensum ab, warf sich in jeden Zweikampf und war darüber hinaus um Ordnung im Hagener Spielaufbau bemüht. Eine Leistung, mit der sich Deppe definitiv für weitere Startelfeinsätze bewarb.
Kai Diesing (SV Blau-Weiß Bornreihe): Wenn er aufdreht, dann ist er kaum zu halten. Es gibt nicht viele Spieler auf Landesliga-Niveau, die technisch so stark sind wie er. Schlug gegen Westercelle nicht nur einige gefährliche Standards, sondern bereitete auch den zweiten Treffer von Justin Dähnenkamp vor. Belohnte sich mit seinem Tor kurz vor Schluss für einen engagierten Auftritt.
Loris Menger (SV Blau-Weiß Bornreihe): Wenn es um Tiefenläufe geht, dann ist Loris Menger nicht weit. Auch gegen Westercelle viel unterwegs, dabei oft im höchsten Tempo. Zeigte sich dabei oft durchsetzungsstark und körperlich robust in den Zweikämpfen. Vor allem deshalb so gefährlich, weil er das mit einem enormen fußballerischen Vermögen verbindet. Ein Beispiel? Sein Führungstor per Heber.
STURM
Justin Dähnenkamp (SV Blau-Weiß Bornreihe): Dass Justin Dähnenkamp bei sechs Bornreiher Toren leer ausgehen würde – unvorstellbar. Und so trug sich der Top-Stürmer der Blau-Weißen gleich doppelt in die Torschützenliste ein. War einmal per Fuß und einmal per Kopf erfolgreich. Darüber hinaus mit dem Assist zu Philip Bährs Treffer. Ein rundum gelungener Arbeitstag für den Stürmer, der sowohl im Zentrum als auch auf dem Flügel überzeugte.
Lina Hasselmann (ATSV Scharmbeckstotel): Ihre Einwechslung erwies sich als der entscheidende Schachzug. Als Hasselmann das Spielfeld betrat, stand es noch 0:0, als sie ihn verließ, hatten die Gelb-Schwarzen 2:0 gewonnen. Was auch an Hasselmann lag, die dem Spiel des ATSV neuen Schwung verlieh und nicht zuletzt mit ihrem Tor für die Entscheidung in dieser Oberliga-Auswärtspartie sorgte.