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Ortsmitte Kirchlinteln Grünes Licht für Café im Krug

Die Touristinformation ist umgezogen und auch für Vereine und Gruppen, die den Saal des Lintler Krugs nutzen, kann es zu Einschränkungen kommen. Die Bauarbeiten für das Café können Anfang 2024 beginnen.
01.11.2023, 15:32 Uhr
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Grünes Licht für Café im Krug
Von Marie Lührs

Bereits zum Jahreswechsel soll der Umbau des Lintler Krugs möglich werden. Zumindest plant die Gemeinde, bis dahin alles dafür Nötige in die Wege geleitet zu haben. In dem historischen Gebäude an der Hauptstraße soll ein Café entstehen. Das hat auch Folgen für das Tourismusbüro sowie jene Vereine und Gruppen, die den benachbarten Saal nutzen. Wann die Arbeiten genau beginnen, das sei noch unklar, erklärt Bürgermeister Arne Jacobs (CDU). Damit sie möglichst zügig losgehen können, muss der bisher als Abstellraum genutzte Anbau nun geräumt werden. Bis Mitte Dezember ist dafür Zeit.

Während im Kammerfach das Café selbst entsteht, sollen im Werkstattgebäude Lager- und Sanitärräume für den Betrieb untergebracht werden. Umgesetzt wird das Projekt von Jens Dreger, dem Geschäftsführer der gegenüber ansässigen Jugendhilfe Sirius. Er möchte in dem Café Menschen mit Behinderungen beschäftigen. 

Belebung des Ortskerns

Dass die Realisierung des Projekts nun in greifbarer Nähe scheint, freut nicht nur den künftigen Betreiber, sondern auch den Verwaltungschef. Er erhofft sich durch das Café im bisher kaum genutzten Kammerfach eine Belebung des Ortskerns. Dennoch ist er mit der Lösung nicht gänzlich zufrieden. Verwaltungsseitig hätte man sich das Café gut im Werkstattgebäude vorstellen können, sagt Jacobs. Das Kammerfach hätte dann für die Touristinformation und ein Bürgerbüro genutzt werden können. Doch die politische Mehrheit habe andere Vorstellungen gehabt.

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Ursprünglich war im Zuge von Workshops unter Einbindung von Politik, Vereinen und Nutzern des Krugs ein zweistufiges Gesamtkonzept entstanden. Das sah im ersten Schritt neben der Realisierung des Cafés auch die Sanierung und Erweiterung des Anbaus für Stuhllager und Tourismusbüro vor. In einem zweiten Schritt sollte das Dachgeschoss ausgebaut werden. Dies ist nun vorerst vom Tisch. 

Verwaltung arbeitet an Entwurf

Bau- und Verwaltungsausschuss haben sich inzwischen für den Umbau von Kammerfach und Werkstattgebäude ausgesprochen. Die Erweiterung und Sanierung des Anbaus für ein Tourismusbüro und ein Stuhllager sollen hingegen nicht weiterverfolgt werden. "Die Verwaltung wurde beauftragt, einen Entwurf zu erarbeiten, wie eine Realisierung des Stuhllagers und gegebenenfalls der Tourismusinformation im Obergeschoss des Lintler Krugs unter Einwerbung von Fördergeldern erfolgen könnte", erklärt Jacobs. "Ich bedauere, dass das gemeinsam erarbeitete Gesamtkonzept vorerst hinten angestellt wurde", sagt er. Doch "jetzt gibt es einen politischen Mehrheitsbeschluss und dieser wird verwaltungsseitig pflichtgemäß umgesetzt und eine schnelle Realisierung unterstützt".

Das Tourismusbüro ist bereits in das Rathaus umgezogen. Während der Bauarbeiten könne im Krug kein geeigneter Arbeitsplatz geboten werden, begründet Manuel Rampelmann, Leiter der Stabsstelle für Gemeindeentwicklung und Bauen, diese Entscheidung. Wann das Büro wieder in den Krug umziehen könne, sei ungewiss. 

Betrieb geht weiter

Der Betrieb im Saal soll hingegen soweit möglich weitergehen. Fast jeden Tag ist dort etwas los. Sportkurse, Chorproben, Kulturveranstaltungen, Vereinstreffen, Erste-Hilfe-Kurse und Privatfeiern – der Saal ist gut gebucht und soll es auch bleiben. "Aber bestimmte Sachen funktionieren während der Bauphase natürlich nicht", schränkt Jacobs ein. Eine Hochzeit oder ein Trauerfeier, während nebenan ein Betonmischer laufe? Das soll nicht passieren. "Jens Dreger hat aber sehr deutlich gemacht, dass er ein großes Interesse daran hat, im Rahmen seiner Möglichkeiten die Nutzung des Saalbetriebes auch während der Bauphase weitestgehend zu ermöglichen.“ Wenn Nutzungsanfragen für die Bauzeit kämen, würden sie direkt an Dreger weitergeleitet. "Das haben wir so besprochen."

Bei aller Rücksichtnahmen: Ganz ohne Einschränkungen können und werden die Arbeiten nicht über die Bühne gehen. Rampelmann und Jacobs hoffen daher auf das Verständnis der Nutzerinnen und Nutzer des Krugs. Deren Sorgen und Bedenken würden ernst genommen. "Wir werden das Thema so bearbeiten, dass den unterschiedlichen Interessen Rechnung getragen wird", versichert Jacobs. Er sei überzeugt, dass im Fall des Falles geeignete Lösungen gefunden würden. Damit sich beispielsweise die Teilnehmenden eines Yogakurses unbeobachtet fühlen können, sollen Milchglasfolien zum Einsatz kommen. Alles soll "so reibungslos wie möglich" über die Bühne gehen.

Die Arbeiten sind auch Thema auf einer Ortschaftsversammlung, die an diesem Donnerstag, 2. November, im Lintler Krug stattfindet. Das Treffen beginnt um 19.30 Uhr. Weitere Themen sind unter anderem das geplante Ärztehaus sowie der Kirchlintler Bahnhalt. Moderiert wird die Versammlung von Ortsvorsteher Hermann Meyer. 

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