Das Fußballgeschäft ist schnelllebig, gerade im Bereich zwischen Profitum und Amateursport. Der SV Atlas Delmenhorst und der BSV Rehden mischten vergangene Saison in der viertklassigen Regionalliga Nord mit, in der einige Spieler ausschließlich vom Sport leben und andere parallel in Vollzeit arbeiten. Bei einem Abstieg ist die Fluktuation dann riesig, damit gehen Probleme einher. So mussten beide Klubs ihre Mannschaften nahezu komplett neu aufbauen und hatten in der Folge mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Zuletzt siegten die Regionalliga-Absteiger und streben nun in höhere Tabellengefilde. Die Begegnung am Mittwochabend, 19.30 Uhr, in Rehden hat somit durchaus wegweisenden Charakter: Der Gewinner kann in die obere Tabellenhälfte springen, der Verlierer steht nur noch knapp vor der Abstiegszone.
Beim bis dato letzten Duell der beiden Teams im März im Stadion an der Düsternortstraße stand letztmals Key Riebau für den SV Atlas an der Seitenlinie. Rehden gewann mit 2:1, Riebau wurde entlassen. Aus der Atlas-Startelf von damals haben inzwischen neun Spieler den Verein verlassen. Lediglich Raoul Cissé und Philipp Eggersglüß stehen noch im Kader. Beide BSV-Treffer erzielte seiner Zeit Malik Memisevic, der jetzt für den FSV Frankfurt in der Regionalliga Südwest aufläuft. Er war nach dem Abstieg einer von 17 Abgängen bei Rehden, darunter diverse Stammspieler. Shamsu Mansaray ging etwa zum SV Atlas und trifft somit nun auf seinen Ex-Klub.
Ein anderes Niveau
Rehden hat neun Zähler auf dem Konto und damit einen mehr als Delmenhorst. Zuletzt setzte sich die Elf von Trainer Kristian Arambasic mit 2:1 gegen den VfL Oldenburg durch. Atlas-Coach Dominik Schmidt war nach dem Auftritt seiner Mannen beim jüngsten 3:0-Erfolg gegen Bornreihe nur mit dem Ergebnis zufrieden. Eine Woche vorher beim 1:1 in Heeslingen hatte seine Elf überzeugt, aber den Sieg verpasst.
Am Sonntag und Montag hatten die Blau-Gelben zwei freie Tage, am Dienstag stand direkt das Abschlusstraining vor dem Rehden-Spiel auf dem Programm. Ob die angeschlagenen Leonit Basha und Florian Stütz mitwirken können, ist noch offen. Philipp Eggersglüß (nach Verletzung) und Mustafa Azadzoy (nach Länderspielreise) sind wieder voll dabei, gegen Bornreihe kam zudem Luca Liske auf seine ersten Saisonminuten. "Gegen Rehden sollten alle wieder frische Beine haben, damit wir abliefern können", sagte Schmidt. Der nächste Atlas-Gegner sei definitiv stärker als Bornreihe. "Rehden hat ein Niveau wie Hildesheim oder Heeslingen. Ich denke, dass meine Jungs der Stärke des Gegners entsprechend ein anderes Auftreten haben werden als gegen Bornreihe", blickte Schmidt voraus.