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Fußball-Oberliga Leiden in Lastrup: So lief das Trainingslager des SV Atlas Delmenhorst

Anstrengende Tage liegen hinter den Fußballern des SV Atlas Delmenhorst. Im Trainingslager in Lastrup standen Ausdauer und Schnelligkeit im Fokus. Welche Eindrücke Trainer Dominik Schmidt dabei gewonnen hat.
15.07.2024, 17:41 Uhr
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Leiden in Lastrup: So lief das Trainingslager des SV Atlas Delmenhorst
Von Christoph Bähr

Dominik Schmidts aktive Karriere liegt noch nicht allzu lange zurück, daher wusste der Trainer des SV Atlas Delmenhorst auch genau, wie seine Spieler das Trainingslager in Lastrup erlebten. "Dort standen viele Sachen auf dem Trainingsplan, die wenig Spaß machen", lautete seine schonungslose Schilderung. Umso zufriedener zeigte sich Schmidt mit dem Engagement seiner Schützlinge: "Die Jungs haben das sehr gut angenommen und haben voll mitgezogen. Das Trainingslager verlief wirklich optimal, die Bedingungen waren hervorragend." Von Donnerstag bis Sonntag hielten sich die Delmenhorster Oberliga-Fußballer in der Sportschule Lastrup auf – was dort wichtig war.

Die Trainingsinhalte: Der Fokus lag eindeutig darauf, die körperlichen Voraussetzungen für die Saison zu schaffen. Ausdauer und Schnelligkeit seien die Schwerpunkte gewesen, sagte Schmidt. So habe am Sonntag eine 90-minütige Einheit in der Sandkiste auf dem Programm gestanden. Sprints und Kraftübungen im Sand sind besonders anstrengend, das wissen die meisten Fußballer. Die Möglichkeit, derart intensiv mit den Spielern zu arbeiten gebe es eben nur im Trainingslager, daher habe man sie nutzen müssen, erklärte Schmidt. Drei Einheiten pro Tag standen an. Die Mannschaft sei nun topfit, der körperliche Teil der Saisonvorbereitung sei abgearbeitet, betonte Schmidt.

Das Teambuilding: Die Fluktuation im Atlas-Kader war in diesem Sommer wieder einmal groß – größer als ursprünglich geplant. Neun neue Spieler sind bislang dazugestoßen, und die müssen auf und neben dem Platz integriert werden. "Das Teambuilding hat sehr gut funktioniert. Wir haben in Lastrup als Mannschaft zusammengefunden", hielt Schmidt zufrieden fest. Nach den anstrengenden Trainingstagen kam der Spaß immerhin abends nicht zu kurz. Von Kegeln bis Karten spielen habe das Freizeitprogramm gereicht, berichtete Schmidt. Die Verlierermannschaft eines Trainingsspiels musste zudem einen Teamabend gestaltet, an dem unter anderem ein Atlas-Quiz gespielt wurde.

Das weitere Trainingsprogramm: Bis zum ersten Oberliga-Spiel am 3. August gegen den BSV Rehden sind es nicht mehr ganz drei Wochen. Bis dahin stehen laut Schmidt die spielerischen Aspekte im Mittelpunkt. Auf der Rückfahrt aus Lastrup machte Atlas am Sonntag Station im Krandelstadion. Bei einem Blitzturnier gab es ein 0:0 gegen den gastgebenden Landesligisten VfL Wildeshausen und eine 0:2-Niederlage gegen den Bremen-Ligisten FC Oberneuland. Die Blau-Gelben spielten schwach und kamen kaum zu Torchancen, hatten allerdings anstrengende Tage hinter sich und sogar am Sonntagmorgen noch eine Einheit absolviert.

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"Natürlich hatten die Jungs schwere Beine, die Spiele waren eine Willensschulung", verdeutlichte Schmidt. "Im Angriffsspiel konnten das Timing und das Einlaufverhalten noch nicht passen, weil wir es noch nicht in der Form trainiert haben." Dennoch räumte der Atlas-Coach ein, dass beide Partien "schwere Kost" gewesen seien. Im Trainingslager habe es durchaus auch spielerische Anteile gegeben, und dabei habe sein Team einen besseren Eindruck hinterlassen als in Wildeshausen. "Ich hoffe jetzt natürlich, dass die Leistungen in Wildeshausen der Erschöpfung geschuldet waren", sagte Schmidt.

Die Testspiele: Die Bilanz der bisherigen Vorbereitung ist ernüchternd. Atlas ist noch ohne Sieg, vor dem Blitzturnier in Wildeshausen hatten die Delmenhorster bereits ein 2:3-Niederlage im ersten Testspiel beim Bezirksligisten VfL Stenum kassiert. Am Freitag geht es mit einem echten Härtetest beim Regionalligisten SSV Jeddeloh weiter (19.30 Uhr). Bis dahin werde im Training an den spielerischen Feinheiten gearbeitet, und dann erwarte er einen besseren Auftritt als in Wildeshausen, unterstrich Schmidt. Am kommenden Sonntag testet Atlas dann auf dem Platz des Delmenhorster TB gegen den Landesligisten BV Garrel (16.30 Uhr). Am 27. und 28. Juli folgen zwei Testspiele im Delmenhorster Stadion: Erst geht es gegen die U19 von Galatasaray Istanbul, dann gegen den Landesligisten TuS Harsefeld (jeweils 15 Uhr). Die angedachte Partie gegen die U23 von Hansa Rostock findet nicht mehr statt.

Die Gastspieler: Mehrere Gastspieler waren in der laufenden Saisonvorbereitung bereits dabei, zwei durften mit ins Trainingslager nach Lastrup fahren: Julian Quistorff und Harumi Goto. Quistorff kommt vom Oberligisten VfB Lübeck II und ist aus beruflichen Gründen nach Delmenhorst gezogen. Bereits seit dem Trainingsauftakt macht er bei Atlas mit und kam nun auch gegen den VfL Wildeshausen zum Einsatz. Er wirkte engagiert und zeigte sich körperlich robust, hatte allerdings keine nennenswerten Szenen zu verzeichnen. Goto ist ebenfalls ein Angreifer und lief zuletzt für den Oberligisten TVD Velbert auf. Er durfte sich gegen Oberneuland zeigen. Der Japaner ist klein und wendig. Genau wie Quistorff, konnte er sich aber auch nicht entscheidend durchsetzen.

Dass es in den beiden zähen Partien in Wildeshausen für die Gastspieler schwierig war, sich zu empfehlen, ließ Schmidt nicht gelten. "Man kann immer Willen und Einsatz zeigen, den inneren Schweinehund überwinden", betonte er. Inwiefern Quistorff und Goto seine Vorgaben erfüllten, ließ der Coach offen. Sportvorstand Bastian Fuhrken und der Sportliche Leiter Stephan Ehlers befinden sich nämlich aktuell beide im Urlaub. Mit ihnen wolle er seine Eindrücke von den Gastspielern zunächst besprechen, um dann eine Entscheidung zu treffen, sagte Schmidt.

Die Kapitänsfrage: Wer der Nachfolger des abgewanderten Mustafa Azadzoy wird, ist nach wie vor offen. Trainer Schmidt will dieses Mal den Kapitän bestimmen und seine Entscheidung im Vorfeld des ersten Pflichtspiels verkünden. Im Trainingslager wurde die Kapitänsfrage also dieses Mal noch nicht beantwortet. Gegen Wildeshausen trug Marlo Siech die Kapitänsbinde, gegen Oberneuland Ibrahim Temin. Philipp Eggersglüß ist ebenfalls ein Kandidat für das Amt, war aber im Trainingslager nicht dabei.

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