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Fußball-Regionalliga So plant der SV Atlas Delmenhorst in der Trainerfrage

Beim SV Atlas Delmenhorst gibt es viel zu besprechen. Kommt noch ein neuer Trainer? Wie soll die kleine Chance auf den Ligaverbleib genutzt werden? Welche Konsequenzen hat der versuchte Platzsturm einiger Fans?
13.04.2023, 18:00 Uhr
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So plant der SV Atlas Delmenhorst in der Trainerfrage
Von Christoph Bähr

Die aufkommende Resignation nach der achten Niederlage in Folge ist schnell Betriebsamkeit gewichen. Es gab viel zu besprechen und aufzuarbeiten beim Fußball-Regionalligisten SV Atlas Delmenhorst in den Tagen nach dem 1:2 gegen Blau-Weiß Lohne am Montag: die ganz schwache Leistung in der ersten Halbzeit, zwei Rote Karten, der versuchte Platzsturm einiger Fans und natürlich auch weiterhin die Trainerfrage.

Wie sehen die Planungen für den Trainerposten aus?

Stand jetzt gehe es mit dem aktuellen Interims-Trainerteam bis zum Saisonende weiter, sagt Sportchef Bastian Fuhrken. "Aktuell glaube ich nicht, dass sich da noch etwas ändert. Die machen das echt gut." Seit der Freistellung von Chefcoach Key Riebau haben die vorherigen Co-Trainer Dominik Schmidt und Malte Müller sowie die Torwart-Trainer Tobias Duffner und Florian Urbainski mit Unterstützung von Fuhrken das Kommando übernommen. Punktetechnisch hat sich dadurch bisher nichts verändert: Seit dem Riebau-Aus kassierte der Tabellenvorletzte Niederlagen gegen Weiche Flensburg (1:3), den VfB Lübeck (0:3) und Lohne. Fuhrken hat den Trainermarkt sondiert, hält aber die aktuelle Lösung für die beste. Das Interims-Trainerteam leiste sehr gute Arbeit und betreibe einen enormen Aufwand, betont der Sportchef.

Dass Malte Müller den SV Atlas am Saisonende verlässt, wurde am Mittwoch bekannt gegeben. Bis zum Sommer will der 37-Jährige alles für den Klassenerhalt geben, dann wird er Cheftrainer beim SV Brake, wie der Bezirksligist jetzt mitteilte. Dort tritt Müller die Nachfolge von Maik Stolzenberger an.

Wie groß ist die Resthoffnung auf den Klassenerhalt?

Kurz nach dem Lohne-Spiel hatte Bastian Fuhrken fast schon aufgegeben und sagte: "Es gibt nur noch wenig Hoffnung darauf, die Liga zu halten. Für mich ist das einer der bittersten Tage." Inzwischen habe er seinen Optimismus aber wiedergefunden, sagt der Atlas-Sportchef. Entscheidend dafür sei ein Treffen mit dem Trainerteam am Dienstagabend gewesen. "Die haben mir klar gesagt, ich soll mich straffen. Schließlich sind noch 21 Punkte zu vergeben", erzählt Fuhrken.

Dominik Schmidt habe zudem von der Saison 2020/21 berichtet, als der jetzige Interimstrainer und der aktuelle Atlas-Kapitän Dominic Volkmer mit dem MSV Duisburg über viele Wochen Tabellenletzter der dritten Liga waren und sich am Ende doch noch retteten. Acht Punkte Rückstand hat der SV Atlas momentan auf den voraussichtlichen Relegationsrang 14 bei sieben ausstehenden Partien. "Solange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, werden wir alles in die Waagschale werfen", unterstreicht Fuhrken.

Wie sollen die vielen Ausfälle aufgefangen werden?

Die Chancen auf den Klassenerhalt stehen nicht nur wegen der andauernden Niederlagenserie schlecht, sondern auch wegen der vielen Ausfälle. Am Sonntag beim TSV Havelse (14 Uhr) fehlen mit Volkmer, Efkan Erdogan und Florian Stütz drei Defensivspieler rotgesperrt. Innenverteidiger Raoul Cissé ist gelbgesperrt. Mit dem Trainerteam habe er lange darüber gesprochen, wie das aufgefangen werden könne, berichtet Fuhrken. "Wir haben auch überlegt, ob man noch jemanden aus der zweiten Mannschaft hochziehen kann." Das Problem dabei: Die Atlas-Reserve, die in der Bezirksliga spielt, ist in der Defensive ebenfalls eher dünn besetzt.

Welche Konsequenzen hat der versuchte Platzsturm einiger Atlas-Fans?

Die Nachspielzeit gegen Lohne bot mehr Aufregung als so manches Spiel in den ganzen 90 Minuten. Erst bekam Atlas einen Handelfmeter nicht, kurz darauf sahen Florian Stütz wegen versuchter Tätlichkeit und Efkan Erdogan wegen groben Foulspiels Rote Karten. Nach dem zweiten Platzverweis versuchten einige Atlas-Fans, auf den Platz zu stürmen. Ordner und der herbeigeeilte Sportchef Fuhrken hinderten sie daran. Vom Norddeutschen Fußball-Verband hat Atlas deswegen keine Konsequenzen zu fürchten. Der Vorfall sei von Schiedsrichter Jannik Weinkauf nicht im Spielbericht vermerkt worden, teilte Regionalliga-Staffelleiter Jürgen Stebani auf Nachfrage mit. "Daher werden wir auch nicht tätig."

Fuhrken unterhielt sich nach dem Abpfiff noch mit dem Unparteiischen. "Eigentlich hätte er mir ja die Gelbe Karte zeigen müssen, weil ich über das Feld gelaufen bin, aber er hat sich bedankt, dass ich deeskalierend auf die Fans eingewirkt habe", berichtet der Atlas-Sportchef. "Ich kenne die alle seit Jahren, deshalb bin ich sofort rübergelaufen. Ich glaube auch nicht, dass sie wirklich vorhatten, den Platz zu betreten." Im Nachgang der Partie habe es Gespräche mit den Fans gegeben. "Dass die Emotionen in solch einer Phase hochkochen, ist verständlich. Aber wir haben ihnen klar gemacht, dass so etwas nicht wieder vorkommen darf und sie hinter der Bande bleiben müssen", betont Fuhrken. Weitergehende Strafen wie etwa Stadionverbote werde es nicht geben.

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Vorverkauf für Pokalspiel gestartet

Der Vorverkauf für das Landespokal-Halbfinale zwischen dem SV Atlas Delmenhorst und dem Drittligisten VfB Oldenburg am 26. April (18 Uhr) hat begonnen. Sitzplätze auf der Haupttribüne kosten 15 Euro (ermäßigt 13 Euro), unüberdachte Sitzplätze und Stehplätze zehn Euro. Zu haben sind die Tickets bei Toyota Engelbart, Intersport Strudthoff, im Sportzentrum Workout und in der Gaststätte "Jan Harpstedt".

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