Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Mann des Tages gegen Werder Warum sich Dinkci vor seinen Cousins rechtfertigen muss

Aktuell ist Eren Dinkci von Werder Bremen an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen. Beim Aufeinandertreffen der beiden Klubs hat der Angreifer am Sonntag doppelt getroffen.
17.09.2023, 20:38 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von dco/kni

Es war exakt 18.06 Uhr, als Eren Dinkci am frühen Sonntagabend mit der Trophäe des Tages über der Schulter bestens gelaunt aus der Kabine des SV Werder Bremen geschlendert kam. Nach dem 4:2-Heimerfolg seines 1. FC Heidenheim hatte der 21-Jährige den Profis aus Bremen, die bis vor Kurzem noch seine Mitspieler gewesen waren, einen kleinen Besuch abgestattet. Um ein wenig zu plaudern – und um mit Nick Woltemade das Trikot zu tauschen.

„Ihn kenne ich schon, seit ich fünf Jahre alt bin“, sagte Dinkci, der allerdings auch gute Gründe gehabt hätte, sein knallrotes Heidenheim-Jersey an diesem Tag nicht aus der Hand zu geben. Schließlich hatte er darin kurz zuvor seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga erzielt – und das gegen den Heimatklub aus seiner Geburtsstadt. „Es war ein ganz besonderes Spiel für mich“, strahlte Dinkci, der von Werder im Sommer für eine Saison an den Aufsteiger aus Heidenheim ausgeliehen worden war. Die komplette Familie des Stürmers war für die Partie aus Bremen nach Baden-Württemberg gereist. „Meine kleinen Cousins sind Riesen-Werder-Fans. Ich hoffe, dass sie nicht sauer auf mich sind“, sagte Dinkci, der sich in der Voith-Arena vor 15.000 Zuschauern zum Mann des Tages aufgeschwungen hatte, und schmunzelte.

Er hat mir nach dem Spiel gratuliert und wir haben uns viel Glück für die restliche Saison gewünscht.
Eren Dinkci über Werder-Trainer Ole Werner

Zunächst in der 44. Minute zum 2:0 und dann noch einmal in der 68. Minute zum nicht minder wichtigen 3:2 – gleich zwei Mal hatte der pfeilschnelle Angreifer gegen Werder getroffen. Den Jubel verkniff er sich aus Respekt jeweils größtenteils. „Ich war schon etwas zurückhaltender“, sagte Dinkci, für den der Auftritt dennoch eine große Genugtuung gewesen sein dürfte. Schließlich war er in Bremen nie über die Rolle des Jokers hinausgekommen und hatte erst kürzlich im Interview mit unserer Deichstube die fehlende Kommunikation mit Werder-Cheftrainer Ole Werner hervorgehoben.

Der 35-Jährige wiederum hat der Darstellung danach widersprochen. „Dann ist das so. Mehr brauche ich dazu nicht sagen“, erklärte Dinkci nach dem 4:2-Erfolg am Sonntag und berichtete: „Er hat mir nach dem Spiel gratuliert und wir haben uns viel Glück für die restliche Saison gewünscht.“ Auf die Nachfrage, ob eventuelle Kommunikationsprobleme nun ausgeräumt seien, sagte Werner: „Das musste gar nicht sein, Eren ist ein feiner Junge.“

Das sehen auch viele Werder-Profis so. „Ich wünsche Eren das Allerbeste. Er war ein sehr guter Freund von mir in den Jahren, in denen wir zusammengearbeitet haben“, sagte Romano Schmid, während Marvin Ducksch erklärte: „Wir kennen die Qualitäten von Eren. Die hat er teilweise auch bei uns gezeigt. Klar ist er bei uns nicht so oft zum Zug gekommen, wie er es jetzt tut. Der Tapetenwechsel tut ihm gut.“

Diesen Eindruck macht Eren Dinkci in der Tat. Mit dem Woltemade-Trikot verschwand er am Sonntag in den restlichen Abend, wo zwei kleine Cousis noch auf Erklärungen warteten.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)