- Kinderbetreuung und Schule
- Gesundheit und Pflege
- Bau und Verkehr
- Wirtschaft und Arbeit
- Tourismus und Naherholung
- Innere Sicherheit
Unter dem Titel "Bremen-Nord nicht vergessen – Was wurde nach drei Jahren Isek erreicht" hat die CDU insgesamt 72 Fragenkomplexe an den Senat gerichtet. Abgefragt worden sind verschiedene Themenbereiche. Die einzelnen Ressorts haben die Kleine Anfrage zum Struktur- und Entwicklungskonzept (Isek) nun beantwortet. Ein Überblick.
Kinderbetreuung und Schule
Seit 2012 ist die schulpflichtige Bevölkerung im Bremer Norden angestiegen. Das hat auch Auswirkungen auf den Übergang in weiterführende Schulen. In jedem Jahr gibt es Kinder, die auf keiner der drei gewünschten Schulen einen Platz erhalten haben. Insgesamt trifft das seit dem Schuljahr 2013/2014 auf 187 Kinder zu. Im gleichen Zeitraum konnte 72 Kindern kein Platz auf dem Vegesacker Gymnasium (Erstwahl) eingeräumt werden.
Im Kitabereich ist die Unterversorgung ausgeprägter. Im laufenden Kitajahr sind insgesamt 294 Kinder, die einen Kitaplatz über das Kinderressort suchen, unvermittelt – 96 davon im U3-Bereich. In diesem Bereich ist die Situation in Blumenthal und Burglesum besser als in Vegesack. Das Versorgungsproblem ist dabei nicht nur ein Raumproblem. 155 der nicht besetzten Plätze konnten aufgrund von Personalmangels nicht besetzt werden – 60 davon im U3-Bereich.
Gesundheit und Pflege
Zurzeit gibt es laut Senatskanzlei im Bremer Norden 1080 Pflegeplätze (Blumenthal 89, Vegesack 395, Burglesum 596). Dazu kommen 20 Tagespflegeplätze in Burglesum. Zurzeit wird eine qualitative und quantitative Erhebung der Pflegeangebote extern durchgeführt. Sie soll Grundlage der künftigen Pflegeplanung sein.
Bei der Hausärzteversorgung sei die angestrebte Verhältniszahl von 1660 Einwohnern pro Arzt mit einem zum 31. Dezember 2020 erhobenen Wert von 1519 unterschritten. Für den Planungsbezirk Bremen weist die zuständige Kassenärztliche Vereinigung ein Versorgungsniveau von 103,7 Prozent aus. Dass die Versorgung im Bremer Norden dennoch als ausbaufähig eingestuft wird, lässt sich beispielsweise am Projekt "Gesundheitsfachkräfte in den Quartieren" in Grohn, Blumenthal, Lüssum-Bockhorn und Marßel ablesen. Gesundheitsfachkräfte gibt es auch an einigen Grundschulen. Zudem plant die Gesundheitssenatorin 2023, einen ersten Gesundheitspunkt im Bremer Norden zu eröffnen. Dabei handelt es sich um ein Beratungs- und Unterstützungsangebot.
Bau und Verkehr
Die Bevölkerung in Bremen-Nord ist zwischen 2012 und 2021 um 4075 Personen angewachsen. Das entspricht einem Bevölkerungswachstum von 4,2 Prozent (Stadt Bremen: 3,1 Prozent). Während die Stadtteile Vegesack (6,0 Prozent) und Blumenthal (5,2 Prozent) vergleichsweise stark gewachsen sind, entwickelte sich Burglesum (1,6 Prozent) weniger dynamisch. Die meisten Wohnungen sind in Vegesack entstanden (zwischen 2013 und 2021: 1181). Insgesamt entstanden 2173 Wohnungen, 60 Prozent davon in Mehrfamilienhäusern. Bis 2030 wird von einer Neubaunachfrage von mehr als 2300 Wohneinheiten ausgegangen.
Die Erreichbarkeit der Randlagen im Bremer Norden mit dem ÖPNV hat sich seit 2012 nur geringfügig verändert. Allerdings wird eine Angebotsoffensive der BSAG in elf Stufen in Aussicht gestellt. Unter anderem geht es um Taktverdichtungen sowie Express- und Quartiersbuslinien.
In punkto Mobilitätswende lohnt ein Blick auf die aktuell öffentlichen E-Ladesäulen: Blumenthal (elf Ladepunkte, zwei Schnellladepunkte), Burglesum (zwei Ladepunkte), Vegesack (15 Ladepunkte, einen Schnellladepunkt). Aktuell wird ein Ladeinfrastrukturkonzept für die Stadt Bremen erstellt. Die Bedarfsanalyse wird im zweiten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Schon jetzt wird von einem Bedarf in Bremen-Nord von 700 bis 1150 Ladesäulen ausgegangen.
Wirtschaft und Arbeit
Zwischen 2012 und 2022 ist die Anzahl der Arbeitslosen um 672 Personen beziehungsweise 12,7 Prozent angewachsen. Am 30. Juni 2022 waren 5.950 Arbeitslose registriert.
Zwischen 2012 und 2021 wurden im Bremer Norden insgesamt 41,6 Hektar an Gewerbefläche erschlossen; 33,2 Hektar davon im Bremer Industriepark. Dort sind noch 17,7 Hektar zu vergeben und 14,2 Hektar sind bereits reserviert. Es folgen das Kämmereiquartier mit 6,8 Hektar (verfügbare Reserve: 3,7 Hektar, davon 3,2 Hektar reserviert) und der Science-Park mit 1,5 Hektar. Im Gewerbegebiet Farge-Ost stehen zudem 7,3 Hektar zur Verfügung. Städtische leer stehende Gewerbeimmobilien gibt es derzeit nur im Kämmereiquartier. Für die weitere Entwicklung wird auf das Gewerbeentwicklungsprogramm 2030 gesetzt, das sich derzeit in Abstimmung mit den Beiräten befindet.
Tourismus und Naherholung
Laut Senatskanzlei gibt es Übernachtungszahlen nur gesamtstädtisch. Gleiches gelte für die Gelder, die für den Tourismusbereich aufgebracht worden sind. Allerdings seien für den Bremer Norden diverse Broschüren aufgelegt worden.
Innere Sicherheit
Das Polizeikommissariat Nord verfügt aktuell über 143,97 sogenannte Vollzeitäquivalente (VZE). Der Soll-Wert liegt bei 162 VZE. Zum Vergleich: 2012 waren 157,66 VZE bei der Schutzpolizei im Bremer Norden tätig. Dazu kommen heute 11,39 VZE (Soll: 13,5) im Kriminalkommissariat (2012:13,8 VZE). Laut Senatskanzlei sollen die Soll-Werte 2024 erreicht sein. Insgesamt sind 19 Kontaktpolizisten im Einsatz (sieben in Lesum, sechs in Vegesack und sechs in Blumenthal).
Die Funktionsstärke der Feuer- und Rettungswache 6 in Aumund besteht seit 2012 unverändert mit 13 Funktionen. Bei den Schutzzielen liegt die Nord-Feuerwehr etwa im Durschnitt der gesamten Stadt: In 95 Prozent der Fälle wird die Hilfsfrist 1 (acht Funktionen in zehn Minuten) erfüllt und die Hilfsfrist 2 (weitere sechs Funktionen nach insgesamt 15 Minuten) wird in etwa 90 Prozent der Fälle erreicht.