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Bezirkssportanlage Grohn BMX-Bahn auf dem Oeversberg: Schwierige Sanierung

Die BMX-Anlage auf dem Oeversberg benötigt dringend eine Sanierung. Doch finanzielle und planerische Hürden erschweren den Fortschritt. Der Vegesacker BMX-Club sucht deshalb nach Lösungen.
06.08.2024, 18:00 Uhr
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BMX-Bahn auf dem Oeversberg: Schwierige Sanierung
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Zunächst sollte sich der Umweltbetrieb Bremen um die Sanierung der BMX-Bahn auf dem Oeversberg kümmern. Der sagte jedoch ab, weil ihm die nötige Expertise fehlte. Also wurde der Vegesacker BMX-Club mit ins Boot geholt. Der konnte zwar entsprechende Kontakte herstellen, modernisiert wurde die Anlage bisher aber trotzdem nicht. Und das hat weitrechende Folgen – sowohl für den Verein als auch für den Sportstandort Bremen-Nord.

Dass die Arbeiten noch nicht gestartet sind, liegt auch an der angespannten Haushaltslage der Stadt. "Für uns bedeutet das, dass wir praktisch von vorne anfangen müssen", sagt Jens Mühlner. Nach den Worten des Vorsitzenden des Vegesacker BMX-Clubs hat der Verein in Frankreich einen Experten gefunden, der die Bahn gemeinsam mit den Ehrenamtlichen geplant hat und sie auch bauen würde. Doch weil bisher das Geld fehlte, sei es dazu noch nicht gekommen.

Zwei Varianten denkbar

Laut Mühlner sind für den Verein nun zwei Optionen denkbar. "Entweder sanieren wir in kleinen Schritten aus dem regulären Haushalt oder wir versuchen es über Fördermittel, beispielsweise von der Europäischen Union", so der Vorsitzende. Im Moment sei davon auszugehen, dass nur die erste Variante umsetzbar ist. Die würde allerdings bedeuten, dass die Sanierung alles in allem mehrere Jahrzehnte dauern dürfte.

Doch das hätte zur Folge, dass auch weiterhin keine internationalen Wettbewerbe auf dem Oeversberg stattfinden können. Und auch ein Training nach nationalen oder gar internationalen Standards sei nicht möglich. "Die Bahn gibt das einfach nicht mehr her, sie ist nicht mehr anspruchsvoll genug", schildert er. "Das heißt für unsere Talente, die den Sport leistungsmäßig betreiben wollen, dass sie Bremen ab einem bestimmten Zeitpunkt verlassen müssen." So gebe es sogenannte Lizenzfahrer, die der Vegesacker BMX-Club bereits verloren hätte. Anstatt in Grohn trainieren sie nun in Hessen.

Talente in Bremen-Nord halten

Dabei gebe es durchaus Möglichkeiten, solche Talente im Bremer Norden zu halten. "Wenn wir einen Neubau der Bahn hinbekommen, könnte der mit einem Leistungszentrum verbunden werden", sagt er. Von so einer Einrichtung würde der gesamte norddeutsche Raum profitieren. Denn bisher gebe es entsprechende Zentren lediglich in Stuttgart und in Cottbus. Beide Standorte verfügten zudem über ein Internat. Das ließe sich Mühlner zufolge auch in Grohn einrichten. Im Blick dafür hätte er den Campus der Constructor University, die direkt gegenüber der Sportanlage liegt.

Doch zunächst muss die BMX-Anlage saniert werden. Und dabei sieht der Vereinsvorsitzende noch ein weiteres Problem: Es braucht einen Generalunternehmer, der die komplette Planung inklusive der Sportfläche übernimmt. "Für Fußballplätze gibt es solche Leute, für BMX-Bahnen aber nicht", schildert er. Um dennoch eine Lösung zu finden, stehen Verein und Behörde weiter im Austausch. "Für uns ist das mit einem großen planerischen Aufwand verbunden, der uns ein stückweit auch überfordert", sagt Mühlner. "Unsere Möglichkeiten als Ehrenamtliche, Gespräche zu Bauvorplanungen zu führen und sämtliche Leute anzufragen, sind einfach begrenzt." Doch weil die Mitglieder ein großes Interesse daran hätten, die Sanierung voranzubringen, würden sie so viel wie möglich dafür tun.

Umkleide wird neugebaut

Neben der BMX-Bahn muss auch die Umkleide auf dem Oeversberg modernisiert werden. Hierfür zuständig ist der städtische Liegenschaftsverwalter Immobilien Bremen. Der ist nach den Worten von Unternehmenssprecher Fabio Cecere allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass das Gebäude nicht mehr saniert werden kann und deshalb durch einen Neubau ersetzt werden muss. Zurzeit befinde sich das Vorhaben in der Planungsphase. "Der Beschluss zur Bauausführung erfolgt erst mit der Entwurfsunterlage Bau", so Cecere. "Die Finanzierung des Projektes wird im Gebäudesanierungsprogramm dargestellt, entsprechend der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel." Aus diesem Grund ließe sich zurzeit noch nicht sagen, wann die Bauarbeiten auf der Bezirkssportanlage Grohn beginnen könnten.

Auch wenn die Kosten für die Umkleide erst im Rahmen der sogenannten Entscheidungsunterlage Bau ermittelt werden, liegt Immobilien Bremen schon jetzt eine grobe Kostenannahme vor. Fabio Cecere spricht von rund 2,6 Millionen Euro, die das Projekt alles in allem kosten dürfte.

Unterdessen geht die Sanierung der Sportanlagen weiter. In diesem Jahr gibt das zuständige Ressort knapp 57.000 Euro für den Oeversberg aus. Die fließen laut Canan Sevil zum einen in den Bau zweier Sandplätze (16.737 Euro) und zum anderen in die Errichtung eines Feldes (40.000 Euro), auf dem das ganze Jahr über Tennis gespielt werden kann. Darüber hinaus müssen – neben der BMX-Bahn – noch die Drainagen der Rasenplätze saniert werden, so die Sprecherin von Sportsenator Ulrich Mäurer (SPD). Wie lange es noch dauern wird, bis alle Sanierungsarbeiten auf dem Oeversberg abgeschlossen sind, kann Sevil aber noch nicht sagen. Als Grund hierfür nennt sie die angespannte Haushaltssituation.

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