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Maritime Meile Vegesack: Was das Ruderhaus mit dem Strandlust-Wettbewerb zu tun hat

Viele haben sich inzwischen mit dem Vegesacker Ruderhaus beschäftigt, vor allem damit, was aus ihm werden soll. Jetzt werden das Landschaftsplaner tun – bei einem Wettbewerb für ein anderes Millionenprojekt.
07.06.2023, 18:00 Uhr
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Vegesack: Was das Ruderhaus mit dem Strandlust-Wettbewerb zu tun hat
Von Christian Weth

Über Monate hat der Projektentwickler des Strandlust-Quartiers ausloten lassen, ob er auch das frühere Bootshaus der Vegesacker Ruderer nebenan übernehmen soll – ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Das gibt es zwar immer noch nicht, dafür nennt Max Zeitz jetzt einen Monat, in dem die Entscheidung endgültig fallen soll: im Dezember, wenn der städtebauliche Wettbewerb zum neuen Viertel endet, das  Wohnungen und Gastronomie kombinieren soll. Zwölf Büros haben sich beworben. Und alle sollen ausschließlich sogenannte Freiraumkonzepte präsentieren, die den leer stehenden Vereinssitz in das Millionenvorhaben integrieren.

Dass es keinen einzigen Landschaftsentwurf ohne das denkmalgeschützte Gebäude im Bauhausstil geben soll, könnte man als eine Art Vorentscheidung deuten. Ob es das tatsächlich ist, lässt Zeitz offen. Stattdessen sagt er etwas anderes: nämlich zu dem Schluss gekommen zu sein, das Bootshaus an der Maritimen Meile nicht zu übernehmen, ohne vorher genau zu wissen, wie sich Haus und Grundstück mit dem Gelände des benachbarten Traditionshotels am Vegesacker Fähranleger verbinden lassen. Nach dem Zeitplan des Projektentwicklers soll der Ideenwettstreit noch Ende dieses Monats starten.

Welche Büros sich beworben haben, soll kurz vorher bekannt gegeben werden. Zeitz zufolge gibt es noch letzte Abstimmungsgespräche zwischen ihm, der Behörde und der Architektenkammer. Fest steht allerdings schon jetzt, dass die Jury wie beim Speicher-Quartier, dem ersten Vegesacker Vorhaben des Projektentwicklers, aus Ressortvertretern und Fachleuten besteht, die von der Kammer bestimmt werden. Und dass sich der städtebauliche Wettbewerb nicht nur über Monate erstreckt, sondern auch in Etappen verläuft. Erst soll quasi eine Favoriten-Gruppe ermittelt werden, dann der Sieger.

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Zeitz spricht deshalb von zwei Phasen. Bis Mitte September soll vom Teilnehmer-Dutzend ein Quartett, vielleicht auch nur noch ein Trio übrig sein. Das bekommt dann nach seinen Worten noch einmal die Chance, die jeweiligen Entwürfe zu verfeinern, ehe im Dezember der Gewinner des Wettbewerbs gekürt wird. Und Zeitz schließlich beantworten will, was sich die Fraktionen des Beirats schon länger fragen: Kauft die Quartiersgesellschaft nun das Ruderhaus von der Stadt oder nicht. Und wenn ja, was bleibt von dem Gebäude, um das sich Jahre lang niemand gekümmert hat, noch übrig.

Der Projektentwickler hat das bereits im Februar gesagt: Das Haus ist in einem schlechten Zustand. Risse in den Wänden, Feuchtigkeit in so gut wie allen Bauelementen, Schimmel auf sämtlichen Etagen – die Mängelliste, die ein Gutachter vor Monaten zusammengetragen hat, ist länger, als Zeitz und seine Planer anfangs erwartet hatten. So lang, dass der Sachverständige unterm Strich auf zwei Millionen Euro gekommen ist, die es seiner Rechnung nach kosten würde, das mehrgeschossige Flachdachgebäude wieder herrichten zu lassen. Zumindest, wenn man alles von ihm erhalten würde.

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Es gibt Teile am Haus, die sind später dazugekommen – und trotzdem sagt die Denkmalpflege nicht einfach, dass sie wegkönnen. Sondern, dass man darüber nachdenken kann, ob sie bleiben müssen. Vor allem links am Gebäude und hinter ihm sind Anbauten entstanden. Norbert Lange-Kroning, der lange versuchte, das Vereinshaus zu einem öffentlichen Haus zu machen, um dann Zeitz als Investor ins Spiel zu bringen, hat die zusätzlichen Räume als Ausstellungsräume gesehen. Wie der Vegesacker kann sich auch Zeitz Veranstaltungen in dem Gebäude vorstellen. Aber ebenso, dass es in den Urzustand versetzt wird.

Was am Ende werden soll, macht Zeitz von den Ideen der Architekten und Landschaftsplaner abhängig. Und eben davon, wie das Grundstück des Bootshauses mit dem Grundstück der Strandlust zusammengebracht werden kann. So wie es jetzt ist, findet der Projektentwickler, kann es jedenfalls nicht bleiben: hier das eine Areal, dort das andere – und dazwischen nichts, was aus zwei Solitärobjekten eine Einheit macht. Doch ohne die, meint er, funktioniert die Sache nicht. Zeitz hat bisher davon gesprochen, dass das Ruderhaus quasi die Gastronomie der neuen Strandlust ergänzen könnte, wenn die alte abgerissen ist. Einen Termin dafür gibt es bisher nicht.

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