Landkreis Osterholz. Neue Saison – neue Top-11: Am zweiten Spieltag dominiert 5:0-Sieger FC Hagen/Uthlede das Geschehen mit gleich drei Nominierungen. Doch auch der FC Worpswede ist doppelt vertreten, ebenso wie der SV Lilienthal-Falkenberg. Der Bezirksliga-Rückkehrer feiert also einen guten Einstand. Zwei Nominierungen hat sich auch der FC Hambergen redlich verdient nach seinem Top-Auftritt beim TuS Harsefeld.
TOR
Christian Haar (SV Lilienthal-Falkenberg): Stand gar nicht so häufig im Mittelpunkt, wie es von vielen angesichts der scheinbar klaren Außenseiterrolle der Lilienthaler gegen Ottersberg erwartet worden war. Wenn er gefordert war, strahlte er allerdings viel Sicherheit aus, auch bei hohen Bällen. Bewahrte seine Mannschaft in Überzahl vor dem wohl entscheidenden 0:2, als er gegen Artur Janot glänzend im Eins-gegen-Eins parierte.
ABWEHR
Dimitri Khoroshun (FC Worpswede): Dass die Weyerberg-Elf nach zwei Spielen noch keinen Gegentreffer hinnehmen musste, ist auch sein Verdienst. Khoroshun trat gegen Ippensen äußerst abgeklärt auf, verlor kaum Zweikämpfe und war ein Stabilisator seiner Elf. In der Schwächephase nach der Pause hatte auch er seine Probleme, kämpfte sich aber mit seinen Teamkollegen gemeinsam zurück in die Partie.
Julian Buhl (FC Hambergen): Hier hätte genauso gut auch sein Nebenmann Garrit Hamdy stehen können. Das Hamberger Innenverteidigerduo lieferte eine ganz starke Vorstellung ab, nahm zunächst Herman Mulweme aus dem Spiel. Dass der Angreifer zur Pause ausgewechselt wurde, war ein Beleg für die gute Arbeit Buhls und Hamdys. Und auch der eingewechselte Maximilian Schulwitz schien schnell entnervt zu sein, leistete er sich doch eine Tätlichkeit gegen Buhl. Ein voll und ganz landesligareifer Auftritt der Innenverteidiger.
Timo Dressler (FC Hagen/Uthlede): Der neue Kapitän der Blumenstraßen-Kicker ging beim 5:0-Sieg in Westercelle voran und war in der defensiven Dreierreihe ein echter Ruhepol. Gleichzeitig schaltete er sich immer wieder ins Angriffsspiel der Gäste ein und initiierte einige Angriffe. Vor allem aber ist er mit seiner höherklassigen Erfahrung ein ganz entscheidender Faktor in der Mannschaft der Grün-Schwarzen.
Vinzenz van Koll (SV Bornreihe): An dem 30-Jährigen, der alleine in den vergangenen sieben Jahren sage und schreibe zehn (!) Vereinswechsel in seiner Vita stehen hat, scheiden sich die Geister. Sportlich indes gibt es bei dem Wandervogel aber keine zwei Meinungen: Bereits in der Vorbereitung hat van Koll gezeigt, wie wichtig er für die "Moorteufel" sein kann, nun knüpft der Innenverteidiger auch in den Punktspielen nahtlos dort an. Spielte in der Defensive eine fehlerlose Partie und beteiligte sich in der Offensive mit einem Treffer und einer Vorarbeit am 3:0-Erfolg seiner Bornreiher.
MITTELFELD
Phillip Brouwer (TuSG Ritterhude): Erzielte bereits in der zweiten Minute sein erstes Bezirksliga-Tor im Herrenbereich für die TuSG. Behauptete sich dabei stark und war mit seiner Dynamik nicht zu halten. Dazu der präzise Abschluss. Auch danach zeigte Brouwer an der Seite seines Bruders Patrick, dass er ein guter Griff für die Hammestädter sein kann: Er versteckte sich in den Zweikämpfen nicht, hielt auch körperlich gut dagegen und traute sich viel zu. Ein vielversprechender Auftritt, auch wenn Brouwer am Ende die Kraft ausging.
Jorit Bierwald (FC Hambergen): Er war Torschütze und Vorbereiter beim starken 3:3 der Hamberger in Harsefeld – und zugleich noch so viel mehr: Bierwald war ein Anführer, der sein Team mitriss – sowohl mit seiner gewohnten Lautstärke, aber auch mit seiner Intensität, Ausstrahlung und fußballerischen Klasse. Seine Ballan- und -mitnahme mit der Brust vor seinem Tor war klasse, sein Sprint vor seiner Vorarbeit an zwei Gegenspielern vorbei ebenso. Einen Bierwald in dieser Form brauchen die „Zebras“.
Christian Lübsin (SV Lilienthal-Falkenberg): Ging bis ans Limit – und in der Schlussphase manches Mal auch darüber hinaus. Legte gegen Ottersberg unglaublich weite Wege zurück, die meisten davon im Vollsprint. Lübsin war vorne und hinten zu finden und aus seiner zentralen Rolle vor den Sechsern Andrej Ebert und Tom Meierdierks immer wieder Initiator der klugen Lilienthaler Gegenangriffe. Spielte viele gute Pässe auf Tom Stel oder Cedric Grün.
Jan-Henrik Kück (FC Worpswede): Der stabilste Worpsweder gegen Ippensen, auch in den Zweikämpfen gegen den unangenehmen Kontrahenten richtig griffig. Darüber hinaus agierte Kück lauf- und spielfreudig wie eh und je und war von seinen Gegenspielern kaum zu halten. Ein absoluter Leckerbissen war sein Freistoßtor, als er den Ball aus recht spitzem Winkel ins Eck zirkelte. Das Tor des Tages – für Kück der zweite Treffer im zweiten Spiel – war die Krönung des starken Auftritts.
Jan Hasselmann (FC Hagen/Uthlede): Der Offensivakteur war die Überraschung der Sommer-Vorbereitung und erspielte sich mit starken Auftritten einen Platz in der Startelf der Hagener. Zum Saisonauftakt gegen Bornreihe schien Hasselmann noch mit dem hohen Tempo zu kämpfen zu haben, in Westercelle zeigte er nun im zentralen Mittelfeld eine ganz starke Partie. Eröffnete den Torreigen beim 5:0-Auswärtssieg der Grün-Schwarzen, rieb sich in den Zweikämpfen auf und war immer wieder um viel Tempo bemüht.
STURM
Finn-Niklas Klaus (FC Hagen/Uthlede): Wer zwei Tore erzielt und an zwei weiteren in ihrer Entstehung beteiligt ist, landet zwangsläufig in der Top-11 der Woche. So geschehen beim Hagener Stürmer, der beim 5:0-Auswärtssieg der Hagener in Westercelle beinahe an jeder gefährlichen Offensivaktion der Gäste beteiligt war. Stellte zudem einmal mehr seine Stärke bei Standardsituationen unter Beweis und traf per direktem Freistoß zum 4:0. In dieser Form dürfte er nur von wenigen Landesligisten auszuschalten sein.