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Theater im Nordwesten Was in dieser Saison noch läuft

Von Oper bis Kinderstück, von der Komödie bis zum Ballett: An den Theatern in Bremen, Bremerhaven und Oldenburg stehen bis Juni 2024 noch viele Premieren auf dem Programm.
04.01.2024, 05:00 Uhr
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Von Sebastian Loskant

Wenn die Welt den Jahreswechsel feiert, haben die Theater gerade erst Halbzeit. Bis Juni steht in Bremen, Bremerhaven und Oldenburg noch manche Premiere auf dem Spielplan. Wir geben einen Überblick.

Theater Bremen

Das Musiktheater meldet sich verschmitzt am 1. Februar im Brauhauskeller mit einer Oper ohne Noten: Mauricio Kagels "Zählen und Erzählen" wendet sich an Unerwachsene ab sechs Jahren. Das klingt nach Spaß für die ganze Familie. Einen Tag später geht es dann nicht mehr jugendfrei zu, wenn Stefan Klingele die Oper "Salome" von Richard Strauss im Großen Haus dirigiert. Regisseurin Ulrike Schwab möchte die Geschichte der Königstochter, die als Gegenleistung für den Tanz der sieben Schleier den Kopf des Propheten Jochanaan fordert, aus feministischer Perspektive erzählen. Mit Wolfgang Amadeus Mozarts Römeroper "Titus" (28. März, Regie: Marco Storman) und Sergei Prokofieffs ironischer Märchenoper "Die Liebe zu den drei Orangen" (18. Mai, Regie: Frank Hilbrich) stellt sich dann der neue erste Kapellmeister Sasha Yankevych vor.  Die einmalige Aufführung von "No Rain!", einer "Massenveranstaltung" mit Bürgerchören auf dem Goetheplatz setzt am 7. Juni den Schlusspunkt.

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Im Schauspiel bringt Armin Petras am 24. Februar im Großen Haus den Roman "Die Erfindung des Jazz im Donbass" auf die Bühne. Der ukrainische Autor Serhij ­Zhadan, 2022 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, erzählt vor dem Hintergrund des russischen Überfalls von einem Mann auf der Suche nach Heimat. Ebenfalls auf der großen Bühne hat am 19. April Gerhart Hauptmanns Klassiker "Vor Sonnenaufgang" von 1889 Premiere – ein Drama um persönliche und politische Konflikte in einer Unternehmerfamilie. Es inszeniert Klaus Schumacher, Leiter des Jungen Schauspielhauses in Hamburg.

Noch sechs Premieren stehen im Kleinen Haus bevor. Alize Zandwijk inszeniert wieder ein Stück von Dea Loher: "Das letzte Feuer" handelt vom Tod eines Kindes in einem Problemviertel und der Schuldfrage (22. Februar). Das Projekt "Die Töchter" der Darstellerinnen Irene Kleinschmidt und Franziska Mencz mit Regisseur Hans König erzählt von einer Autorin und ihrer Untermieterin, deren Lebenswege durch einen früheren Terrorakt verbunden sind (28. Februar). In der Version des "Don Quixote", die Regisseurin Caroline Anne Kapp am 15. März vorstellt, ist der Ritter von der traurigen Gestalt eine unbeugsame Frau. In "Sonne/Luft" von Elfriede Jelinek geht es am 4. Mai um die Klimakatastrophe, am 17. Mai inszeniert Felix Rothenhäusler den "Faust" von Goethe mit nur einem Schauspieler (Siegfried W. Maschek), und am 13. Juni erzählt "Hawaii" nach Cihan Acars Roman von einem Fußballstar, der nach einem Unfall wieder in sein migrantisch geprägtes Hochhausviertel zurückkehrt.

Die Tanzcompagnie Unusual Symptoms bringt am 20. Januar im Kleinen Haus "Fools at Work" von Samir Akika, am 18. April eine neue Arbeit von Renan Martins heraus. Das Projekt "Keine Ahnung" von Andy Zondag startet am 24. Mai im Brauhaus. Das Kinder- und Jugendtheater präsentiert im Brauhaus bis zum Sommer noch vier Produktionen: am 19. Januar "Alice im Wunderland" mit jungen Akteuren (ab 14 Jahren), am 17. Februar die Körpererkundung "Wunderdings" (ab 6 Jahren), am 6. April "Prinzessin" über Jugendträume (ab 14 Jahren) und am 27. April "Chaos" (ab 12 Jahren) zum Thema Kontrollverluste.

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Weitere Bremer Theater

Die Shakespeare Company bringt am 8. März die unsterbliche Komödie "Viel Lärm um nichts" ihres Namenspatrons heraus – es geht ums Heiraten und wie man es verhindert. Auch ein "Hamlet"-Projekt mit Theatern in Prag und Odessa ist geplant. Shakespeare im Park findet 2024 vom 14. bis zum 18. August statt.

Auf dem Theaterschiff serviert Travestie-Künstlerin Daisy Ray an der Bar "Kornröschen 2 cl" (1. Februar). Der Kater nach der Party ist am 29. Februar im Muisical "Boo – Boo – Boomerang" zu erleben: Zwei Freundinnen wachen mit Gedächtnislücken in einer völlig fremden Wohnung auf.  Mit einer Musical-Komödie lockt am 11. April auch die Komödie Bremen im Packhaustheater: Das defizitäre "Café Harmonie" soll verkauft werden, doch drei Stammgäste wollen das verhindern – mithilfe einer frisch entdeckten Fliegerbombe.

Das Boulevardtheater im Tabakquartier präsentiert am 1. Februar vier Lehrer, die als "Trockenschwimmer" Spenden für ihre Schule sammeln. Die Musikkomödie "Bella Italia" (ab 21. März) spielt in einem italienischen Dorf mit Männermangel. Und "Love Jogging" heißt es am 23. Mai, dann geht es um allerlei Seitensprünge.

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Im Schnürschuh-Theater kommen die Kinderbuch-Klassiker "Krabat" von Otfried Preußler (29. Februar) und "Tschick" von Wolfgang Herrndorf (24. März) auf die Bühne. Im Kriminal-Theater hat "Das Versprechen oder Es geschah am hellichten Tag" von Friedrich Dürrenmatt am 9. Februar Premiere – ein Kommissar verfolgt mit viel Geduld einen Kindermörder.

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Stadttheater Bremerhaven

Franz Lehárs beste Operette "Die lustige Witwe" sorgt am 3. Februar für Schmiss im Großen Haus. Das Musical "The Apple Tree" (Der Apfelbaum) des "Anatevka"-Komponisten Jerry Bock nimmt am 16. März paradiesische Versuchungen aufs Korn. Und "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss beschließt melodiös am 4. Mai die Saison. Ballettmeister Alfonso Palencia  choreografiert am 2. März seine Version von Vivaldis "Vier Jahreszeiten". Im Schauspiel inszeniert Frank Auerbach am 9. Februar das Stück "Tom auf dem Lande" über schwules Dasein in der Provinz. Ebenfalls im Kleinen Haus läuft "Waisen" von Dennis Kelly – ein Familienidyll erweist sich als Lügengespinst (5. April). Im Großen Haus setzt am 17. Februar "Der Vorfall", ein Drama über sexuelle Gewalt in Irland, einen wichtigen Akzent.

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Staatstheater Oldenburg 

Opernfreunde können sich auf Benjamin Brittens stürmisches Meeresdrama "Peter Grimes" (9. März) sowie Giacomo Puccinis "Il Trittico" (20. April) freuen, drei Einakter zwischen Dramatik und Witz. Am 9. Februar erlebt im Kleinen Haus die Finanz-Tragikomödie "The Crash" von Russell Hepplewhite ihre Premiere. Das Sprechtheater zeigt im Großen Haus Jean-Paul Sartres Stück "Das Spiel ist aus" über einen totalitären Staat, in dem Ermordete mit einer Botschaft der Liebe zurückkehren (24. Februar) und Carlo Goldonis Komödie "Der Impresario", in der Theaterleute einen neuen Job suchen (4. Mai). In der Exhalle wird an die Nürnberger Prozesse erinnert ("Saal 600", 13. Januar), im Kleinen Haus geht es um die Me-Too-Debatte ("Prima Facie", 8. März). Das Ballett lädt am 20. Januar und am 11. Mai zu Uraufführungen.

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