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Q45 in der Bahnhofsvorstadt Neues Bremer Wohnquartier ab Ende 2025 bezugsfertig

Nachdem die Groß-Baustelle auf dem Areal des ehemaligen Bundeswehrhochhauses die Bahnhofsvorstadt Jahre lang geprägt hat, ist nun 2025 ein Ende abzusehen. So sehen die Planungen der Gewoba aus.
09.12.2024, 05:00 Uhr
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Neues Bremer Wohnquartier ab Ende 2025 bezugsfertig
Von Sigrid Schuer
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Nicht alle Wünsche können in Erfüllung gehen, das räumte Johann Christian Plagemann, Gesamtleiter des Q45-Projektes der Gewoba auf dem Areal des ehemaligen Bundeswehrhochhauses, jüngst ein. Auf dem vierteljährlichen Netzwerktreffen der Bahnhofsvorstadt sagte Plagemann, dass es für die Gewoba "ein wunder Punkt" sei, dass die Planungen für das Panorama-Café in der obersten Etage des vormaligen Bundeswehrhochhauses sich aus finanziellen Gründen nicht realisieren lassen, auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt. Sonst rückt ein Ende der Baustelle im nächsten Jahr mit großen Schritten näher, wie er im Begegnungszentrum der St. Michaelis/St. Stephani-Gemeinde betonte.

Wann sind die Wohnungen bezugsfertig?

Plagemann stellte in Aussicht, dass die Wohnungen im sogenannten Punkthaus und im Atelier-Haus voraussichtlich Ende 2025 und im ehemaligen Bundeswehrhochhaus zum 1. Januar 2026 bezugsfertig sein werden, das hänge auch immer etwas von dem Baufortschritt in der winterlichen Witterung ab. Im Hochhaus werden es 117 Wohnungen ohne Balkon mit sogenannten französischen Fenstern in einer Größe zwischen 30 und 60 Quadratmetern sein. Zudem soll das Objekt rund um die Uhr von einer Concierge betreut werden.

In den beiden Neubauten werden 161 barrierefreie Wohnungen mit einer Größe zwischen 55 und 99 Quadratmetern mit Balkon oder Loggia angeboten. Der Mietpreis für die Objekte liegt zwischen 6,50 und 7,20 Euro pro Quadratmeter. Jedes Haus wird zudem über einen eigenen Müllstandort verfügen. Aktuell ist mit dem Trockenbau bereits begonnen worden. In der 13. Etage sei er bereits fertig, genauso wie die die Fassade an der Nordseite. Laut Gewoba sollen auf dem Areal rund 250 Fahrrad-Stellplätze, auch für Lastenräder, zur Verfügung gestellt werden. Zudem soll es ein Carsharing-Angebot geben.

Ab wann läuft die Anmeldefrist?

Also, Weihnachten könnten Wohnungsinteressenten noch in Ruhe feiern, sagte Thomas Grabley, bei der Gewoba für die Vermietung zuständig. Mit Beginn des neuen Jahres könnten sich Interessenten auf eine Liste auf der Homepage der Gewoba eintragen lassen. Die Bewerbungsfrist läuft bis März. Besichtigungstermine soll es im Sommer 2025 geben. Einzige Bedingung: Die Wohnungen werden nur an Mieter vergeben, die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen, da es sich um geförderte Wohnungen handele. Ein Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein, der im Schnitt ein Jahr gültig ist, hätten inzwischen breite Schichten der Bevölkerung und nicht nur Sozialhilfeempfänger, führte Grabley weiter aus und fügte hinzu, dass 20 Prozent der Wohnungen allerdings über die zentrale Fachstelle Wohnen vergeben werden sollen. Wie inzwischen auch bei der Brebau üblich, werden die Wohnungen verlost, so Grabley. Bewerben können sich Interessenten aus ganz Bremen. Allerdings räumte er ein, dass bei der Gewoba aktuell insgesamt 20.000 Menschen auf der Warteliste für eine Wohnung stünden. Die neuen Wohnungen seien also nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Wie wird das Areal beheizt?

Das Quartier, das mittlerweile an eine Großbaustelle gewohnt ist, die sich über Jahre hingezogen hat, wird 2025 eine weitere Baustelle in Kauf nehmen müssen. 2025 werde eine Fernwärmetrasse verlegt, sagte der Projektleiter. Denn bei der Beheizung der Wohnungen wolle die Gewoba den höchsten Energieeffizienzstandard erreichen, sagte Plagemann.

Wird es auf dem neu gestalteten Areal einen Supermarkt geben?

Eine Anwohnerin wies darauf hin, dass im Quartier rund um die Daniel-von-Büren- und Falkenstraße dringend eine Vollversorgung mit frischen Lebensmitteln fehle. "Wir wollen eine Vollversorgung auf dem Niveau von Edeka", betonte sie. Darauf seien besonders die älteren Mieter im Viertel angewiesen. Sie wollte wissen, ob in den zu vermietenden Gewerbeeinheiten ein Supermarkt mit Frischetheke eingeplant worden sei. Thomas Grabley räumte ein, dass sich kein Betreiber dafür habe gewinnen lassen. Wie die 400-Quadratmeter-Fläche bespielt werden soll, ist noch offen.

Welche Wünsche gibt es noch?

Ganz oben auf der Wunschliste der Anwohnerschaft steht die Ansiedlung einer Hausarztpraxis im Quartier. Grabley betonte, dass die Gewoba bemüht sei, diesen Wunsch zu erfüllen.

Welches Gewerbe ist bis jetzt fest eingeplant?

Ein Mobilitäts- und Repaircafé für Fahrräder und Pedelec-Sharing sowie soziale Einrichtungen wie ein Jugendklub und eine Kita für zwei Gruppen von unter Dreijährigen wird es auf dem Areal geben. Außerdem wird das Quartiersmanagement, das gerade einen Raum am Doventorsteinweg 45 eröffnet hat, auf dem Gelände ebenfalls ein Büro beziehen. Außerdem soll es ein gastronomisches Angebot sowie einen Waschsalon geben.

Wie sieht es mit den aktuellen Verkehrsplanungen aus?

Eine Anwohnerin wollte wissen, ob die Haltestelle der Linie 25, die seit Langem verlegt ist, wieder auf ihren angestammten Platz zurückverlegt werde. Plagemann sicherte das für den Jahreswechsel 2025/2026 zu und stellte in Aussicht, dass im Februar am Kaufmannsmühlenkamp auf Baustellenseite eine weitere, durchgehende Spur für den Radverkehr eingerichtet werden soll, der aktuell durch die Baustelle unterbrochen ist. Dafür soll die bisherige Doppelspur für den Kraftfahrzeugverkehr auf eine Spur verengt werden. Der Hauptkran, der mitten auf dem Areal steht, soll im Januar oder Februar abgebaut werden. Plagemann räumte ein, dass sich gegenwärtig die Ladezonen der Baustelle bis weit in die Straße erstrecken. Der Rohbau soll bis Weihnachten abgeschlossen sein, danach soll auch die Ampel an der betreffenden Kreuzung wieder zugänglich sein.

Was ist mit der Beschulung der Kinder?

Da im neuen Quartier mit rund 222 zusätzlichen, neuen Bewohnern kalkuliert wird, wollte die Direktorin der Schule an der Admiralstraße wissen, wie viele neue Schülerinnen und Schüler sie zu erwarten habe. Thomas Grabley sagte, dass sechs Wohnungen von Alleinerziehenden und 17 Wohnungen von Familien mit ein bis zwei Kindern bezogen werden sollten. Gemeinsam mit der Quartiersbeauftragten Iris Wensing versicherte er, dass das Thema beim Bildungsressort bekannt sei und es dazu einen weiteren Austausch geben werde.

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