- Das Prinzip Schwammstadt
- Die einzelnen Maßnahmen
- Die Förderungsmöglichkeiten
- Die Forderung des Beirats
Was kann jeder Einzelne tun, um das Konzept Schwammstadt zu unterstützen? Mit dieser Fragestellung hat sich der Schwachhauser Beirat jetzt ans Umweltressort gewandt – als Reaktion auf den jüngst vorgestellten Hitzeaktionsplan und auf diverse Bürgeranfragen, die zu dem Thema im Ortsamt eingegangen sind. Im Fokus stand dabei vor allem die Entsiegelung privater Flächen.
Das Prinzip Schwammstadt
Um sich den Hitzewellen und Starkregenereignissen anzupassen, die der Klimawandel mit sich bringt, gilt das Modell Schwammstadt als besonders geeignetes Mittel. Das Prinzip ist schnell erklärt: In Starkregenphasen sorgen unversiegelte Flächen dafür, dass überschüssiges Wasser versickern und in speziellen Vorrichtungen gespeichert werden kann. Auf dieses Wasser kann dann bei anhaltender Hitze zurückgegriffen werden. Damit dient das Konzept gleichermaßen als Überschwemmungs- und Trockenheitsvorsorge.
Die einzelnen Maßnahmen
Um die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten und den Grundwasserspiegel konstant zu halten, setzt das Prinzip Schwammstadt auf möglichst viele offenporige Flächen, die Wasser aufnehmen können. Zu diesem Zweck sieht das Schwammstadt-Modell die Entsiegelung von Flächen im großen Stil vor, aber auch Dach- und Fassadenbegrünung, die außerdem dafür sorgen, dass sich Gebäude innen wie außen weniger stark erhitzen.
Ein weiteres Modul beim Schwammstadt-Konzept sind spezielle Anlagen zur Regenwasserspeicherung. Aktuell ist Bremen dabei, einen Fahrplan zu erstellen, mit dem sich die Stadt auf den Weg in Richtung Schwammstadt machen will, berichteten Yasmin Heinemann und Katja Stolz vom Umweltressort dem Schwachhauser Beirat. Ende 2026 soll das Handlungskonzept fertig sein und in die Erprobung gehen.
Die Förderungsmöglichkeiten
Wer das Schwammstadt-Konzept schon jetzt im Kleinen unterstützen möchte, kann bei der Stadt dafür eine Förderung beantragen. Die gilt für die Umwandlung von versiegelten in durchlässige Flächen wie zum Beispiel Kiesböden, begrünte Dächer und Fassaden sowie Regen- und Grauwasserspeicheranlagen. Gefördert werden je nach Maßnahme 25 bis 50 Prozent der Kosten, die maximale Fördersumme beträgt 6000 Euro.

Ist der Vorgarten mit Kies bedeckt, kann das Wasser, vor allem bei Starkregen, besser ablaufen.
Für die in Schwachhausen besonders nachgefragten Flächenentsiegelungen greift die Förderung ab einer Fläche von 20 Quadratmetern für bis zu 30 Prozent der Kosten – hier beträgt die maximale Förderung 5000 Euro. Wer sich näher zu dem Thema beraten lassen oder direkt einen Antrag stellen möchte, kann sich unter www.bremer-umwelt-beratung.de an die Bremer Umwelt-Beratung wenden.
Die Forderung des Beirats
Die Notwendigkeit, den Stadtteil an den Klimawandel anzupassen, hat der Schwachhauser Beirat in einem einstimmigen Beschluss unterstrichen. Die schrittweise Entwicklung zur Schwammstadt sei dafür eine geeignete Strategie, betonte er. Deshalb hat er die Umweltsenatorin aufgefordert, in Kooperation mit den Ortsämtern und Beiräten Strategien für die konsequente Entsiegelung von Flächen im öffentlichen Raum zu entwickeln.
Außerdem müsse die Öffentlichkeit breiter als bisher über die Vorteile und Fördermöglichkeiten einer Entsiegelung von privaten Flächen informiert werden. In Richtung der Bausenatorin hat der Beirat gefordert, jährlich öffentliche Flächen im Stadtteil zu benennen, die entsiegelt werden können, und dafür finanzielle Mittel bereitzustellen.
Außerdem erwarten die Stadtteilpolitiker, dass geeignete Entsiegelungsvorschläge des Beirats und von Bürgern von den zuständigen Ressorts unterstützt werden. Um die Entsiegelung für möglichst viele Menschen attraktiv zu machen, schlägt der Beirat außerdem vor, einen Wettbewerb für Bremens Stadtteile zu entwickeln und modellhaft als Projekt in Schwachhausen durchzuführen. Damit könne das Thema Entsiegelung öffentlichkeitswirksam thematisiert und gefördert werden, ähnlich dem Wettbewerb „Naturnah statt Schotter“ in Bremen-Findorff oder „Abpflastern“ in Hamburg.