Landkreis Osterholz. Manchmal geht es der Redaktion wie den Trainern. Gerne würde man mehr als elf Spieler aufbieten, weil es der zwölfte Mann genauso verdient hätte zu spielen. Die Auswahl vom vergangenen Spieltag war ebenfalls nicht unbedingt klein. Für unsere "11 der Woche" aus dem Landkreis Osterholz kamen ebenfalls mehrere Kandidaten in die nähere Betrachtung. Letztlich hat sich die Redaktion für jeweils drei Spieler vom VSK Osterholz-Scharmbeck und SV Blau-Weiß Bornreihe entschieden, zwei vom SV Lilienthal-Falkenberg und je einen vom FC Worpswede, FC Hagen/Uthlede und TuSG Ritterhude.
TOR
Henner Lohmann (SV Blau-Weiß Bornreihe): Er ist momentan ein absolut sicherer Rückhalt für die "Moorteufel" – und das ist mitunter gar nicht so einfach. Denn oft hat Lohmann nicht viel zu tun, muss dann aber zur Stelle sein, wenn es drauf ankommt. So war es auch im Heimspiel gegen die SV Drochtersen/Assel, bei der Lohmann zweimal ganz stark parierte und so das zwischenzeitliche 1:1 verhinderte. Am Ende war die Null auch zu großem Teil sein Verdienst.
ABWEHR
Nico Apitz (SV Lilienthal-Falkenberg): Der Anführer der Lilienthaler Defensive. Nico Apitz war resolut und kompromisslos in den Zweikämpfen, antizipierte gut und ließ seine Gegenspieler kaum zur Entfaltung kommen. Dazu mit klaren Ansagen an seine Kollegen in der Kette. Der Kapitän machte das, was von einem Kapitän erwartet wird: Er ging voran.
Dimitri Khoroshun (FC Worpswede): Zeigte im Spitzenspiel gegen Ottersberg eine ganz starke Leistung. Obwohl die Gäste enorm hoch und enorm aggressiv anliefen, blieb Dimitri Khoroshun stets cool und war überhaupt nicht aus der Ruhe zu bringen. Auch in hektischen Momenten stets gelassen und mit einem wahnsinnig guten Stellungsspiel. Entschied den Großteil der direkten Duelle, auch gegen Bezirksliga-Topstürmer Daniel Throl, für sich und war der Fixpunkt der insgesamt starken Worpsweder Abwehrkette, die erneut kaum Chancen zuließ.
Vinzenz van Koll (SV Blau-Weiß Bornreihe): Wenn er sich nicht zwischenzeitlich eine Rote Karte eingehandelt hätte, würde er sicherlich zu den vier Spielern hinzustoßen, die bislang in jedem Spiel zum Einsatz gekommen sind. Auch gegen Drochtersen/Assel II ein Stabilitätsfaktor im Bornreiher Spiel. Zuverlässig in der Abwehrarbeit, anspielbar im Aufbau und zuweilen mit Vorstößen in die Offensive.
Hussain Taha (VSK Osterholz-Scharmbeck): Ob er seine neue Position wirklich so richtig liebt, sei mal dahingestellt. Fakt ist: Hussain Taha tut der defensiven Stabilität des VSK eindeutig gut. Mit seiner Schnelligkeit kann er viele Situation souverän klären, auch seine Zweikampfstärke kommt ihm zugute. Und wenn er den Ball am Fuß hat, kann er ihn auch gerne mal blitzartig nach vorne treiben oder tolle öffnende Pässe spielen. Es wird spannend zu sehen sein, ob der eigentliche Mittelfeldmotor auch in der Rückrunde in der Innenverteidigung zu finden sein wird.
MITTELFELD
Marlo Burdorf (VSK Osterholz-Scharmbeck): Es hat einige Monate gedauert, aber mittlerweile ist Burdorf ein absoluter Fixpunkt im Mittelfeld der Kreisstädter. Mit seiner Präsenz zieht er automatisch das Spiel auf sich, im Stadtderby gegen den SV Komet Pennigbüttel löste er so gut wie alle Zweikampfsituation zu seinen Gunsten und spielte obendrein mehrere öffnende Pässe in die Spitze. Dass er das Team zudem als Kapitän aufs Feld führte, verdeutlicht den Stellenwert Burdorfs für die junge VSK-Mannschaft.
Fabio Hausmann (FC Hagen/Uthlede): Unter der Woche noch angeschlagen, musste er sich beim 2:2 in Etelsen zunächst mit einem Platz auf der Bank begnügen. Nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit riss er im Mittelfeld das Geschehen an sich und brachte die dringend nötige Struktur in das Hagener Spiel. Dass sich die Blumenstraßen-Elf deutlich steigerte, hing ganz eng mit ihm zusammen.
Hendrik Lütjen (SV Blau-Weiß Bornreihe): Zählt unbestritten zu den Säulen im Bornreiher Spiel, strahlte gegen Drochtersen/Assel II zudem seine Torgefahr aus. Steuerte das 1:0 bei, obwohl er den Ball gar nicht richtig getroffen hatte. Sein satter Distanzschuss, der nur ungenügend abgewehrt wurde, führte zum zwischenzeitlichen 2:0.
STURM
Patrick Hirsch (VSK Osterholz-Scharmbeck): Auf lediglich zwei Tore hatte der Stürmer der Kreisstädter es in seinen bisherigen zwölf Einsätzen gebracht, im Stadtderby beim SV Komet Pennigbüttel kamen nun gleich drei dazu. Vor allem sein wunderschöner Kopfballtreffer zum 4:0 war dabei eine Augenweide. War ein ständiger Unruheherd und bot sich immer wieder in der Spitze an. In der Schlussphase beorderte ihn VSK-Trainer Thorsten Westphal dann auf die Achter-Position zurück und auch dort hatte Patrick Hirsch noch starke Aktionen.
Fabian Lübsin (SV Lilienthal-Falkenberg): Wird nach seiner langen Verletzungspause immer fitter und in gleichem Maße immer besser und immer wichtiger für den SV Lilienthal-Falkenberg. Beim 4:2-Erfolg in Anderlingen war Fabian Lübsin die prägende Figur des LiFa-Spiels, trug mit zwei Toren entscheidend zum Auswärtssieg bei. Darüber hinaus auch im Anlaufen enorm fleißig und gut im Erkennen der richtigen Pressingmomente.
Chris Hybsz (TuSG Ritterhude): Hätte die Partie einen normalen Ausgang genommen, wäre der im Sommer vom SV Löhnhorst gekommene Stürmer ganz klar zum Matchwinner avanciert. Zwei Tore vorbereitet, eines selbst erzielt – mehr gibt es über den Leistungsnachweis nicht zu sagen. Aber Hybsz spielte nicht die Hauptrolle, was er wohl selbst nach seinem 3:0 nicht für möglich gehalten hätte. Denn das Spiel kippte, es stand bereits 3:3, als der TuSG doch der erlösende 4:3-Siegtreffer gelang. Ausnahmsweise war Hybsz daran nicht beteiligt.