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"Schott the Dohr" Man wird ja noch träumen dürfen ...

In unserer etwas anderen Jahresrückschau lassen wir die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren und diskutieren dabei auch über Dinge, für die im redaktionellen Alltag oftmals kein Platz ist.
29.12.2023, 18:00 Uhr
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Von Dennis Schott Tobias Dohr

Tobi, ich will jetzt mein Geschenk haben!

Weihnachten liegt noch nicht mal eine Woche zurück, und Du denkst schon wieder an Geschenke? Na gut, weil Du es bist. Und weil wir uns in unserem diesjährigen Jahresabschluss-Teil mal ganz lieb haben wollen. Ich schenke Dir eine Schlagzeile: "Dennis Schott schießt den SV Bornreihe zum Klassenerhalt". Mega, oder?

Absolut mega. Dann würde ich mich im Teufelsmoor ja noch unsterblicher machen als ohnehin schon (lacht). Aber theoretisch ist das ja sogar möglich. Der SV Bornreihe muss mich in der Winterpause nur verpflichten, für eine Bratwurst mit Senf von Ralf Brases Imbiss wäre ich schon zu haben. Und dann sehe ich es vor mir: Letzter Spieltag, der SV Bornreihe braucht gegen den STK Eilvese unbedingt einen Sieg, beim Stand von 1:1 werde ich in der 90. Minute eingewechselt und fälsche einen Schuss von Terry Becker so gekonnt mit dem Rücken ab, dass er zum 2:1 ins Eilveser Tor kullert. So werden Legenden geboren, Herr Kollege!

(lacht) Herr Schott, nun mal ganz ruhig. Ich hatte da eigentlich eher an den SV Blau-Weiß Bornreihe III gedacht. Letztes Punktspiel in der 1. Kreisklasse Ende Mai gegen die SG Freißenbüttel/Heilshorn. Der Rest mit dem abgefälschten Schuss, dem Du nicht rechtzeitig ausweichen kannst, passt aber so weit.

Verdammt, reingefallen. Na warte, das merk' ich mir. Aber wenn es sein muss, schieße ich auch beide Bornreiher Mannschaften zum Klassenerhalt. Nichts leichter als das. Aber die Überschrift mit dem Bornreiher Klassenerhalt (natürlich ohne meinen Namen) würden wir uns 2024 für die Oberliga-Mannschaft schon gerne wünschen, oder Tobi?

Definitiv steht die sehr weit oben auf der Überschriften-Wunschliste für das kommende Jahr. Los Dennis, das ist doch ne witzige Sache, wir spinnen das mal eben weiter und entwickeln die Top-5 unserer meist gewünschten Überschriften. Auf Platz 5: "Handballer der HSG LiGra schaffen den Durchmarsch in die Verbandsliga".

Platz 4: "Alexander Zverev sagt für die Lilienthaler Volksbank Open zu".

(lacht) Okay, Herr Schott denkt heute definitiv in großen Dimensionen. Alles klar, dann pass ich mich dem an und titel auf Platz 3 wie folgt: "Christoph Bargmann qualifiziert sich für die Dart-WM in London".

Man wird ja noch träumen dürfen... Platz 2: "Landrat Lütjen finanziert jedem Osterholzer Fußballverein einen Kunstrasenplatz."

Sehr gut. Und auf Platz 1 dann also "Dennis Schott schießt SV Bornreihe zum Oberliga-Klassenerhalt"? Oder haste noch eine andere Idee?

Herr Dohr, darf ich Sie an dieser Stelle daran erinnern, dass wir sehr genau darauf achten müssen, was wir hier von uns geben. Am Ende könnte es sogar dazu kommen.

Genau darauf will ich ja hinaus. Und gut, dass Sie es direkt ansprechen, Herr Kollege. Denn eine der besten Überschriften des Jahres, die wohl tatsächlich kommen wird, wird ungefähr so lauten: "Alle Augen auf Schott!" Unterzeile: "Souveräner Auftritt des Balljungen sorgt beim Damenfinale der LVO für Begeisterungsstürme".

Ein Nebensatz wäre mir diesbezüglich ehrlich gesagt lieber. Aber das kommt davon, wenn man den Mund zu voll nimmt. Wir hatten in unserer September-Ausgabe ja erwähnt, dass die Zukunft der Lilienthaler Volksbank Open ungewiss ist, weil sich erst noch ein neues Organisationsteam finden muss. In diesem Zusammenhang hast Du mich als Balljungen für das Damen-Finale 2024 ins Spiel gebracht, quasi als zusätzlichen Anreiz, die LVO am Leben zu halten. Und was habe ich gesagt?

"Ich wäre dabei, versprochen", hat Herr Schott gesagt.

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Genau. Und jetzt muss ich natürlich zu meinem Wort stehen. Denn die LVO finden 2024 tatsächlich statt. Das ist großartig, denn es bedeutet für den Sport-Standort Osterholz einen ungemeinen Mehrwert. Für mich hingegen hat es persönliche Konsequenzen, der TC Lilienthal hat mein Versprechen jedenfalls nicht vergessen. Aber ich werde das wirklich gerne machen, wenn es gewollt ist. Und nebenbei bemerkt: Ich betrete kein absolutes Neuland. Vor 30 Jahren habe ich meinen Sommerurlaub bei Freunden in Frankreich verbracht, die Familie engagierte sich in ihrem Tennisverein, der zu dieser Zeit ein Turnier austrug und für das Finale noch einen Balljungen brauchte. So kam ich ins Spiel, obwohl ich das vorher noch nie gemacht hatte.

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Und, wie war's?

Total unkompliziert. Nur einmal hat sich der Aufschläger gewundert, dass ich ihm einen dritten Ball zugeworfen habe. "J'en ai deja deux" – "Ich habe schon zwei", hat er mich angepflaumt. Damals war es halt nicht üblich, beim Aufschlag aus mehreren Bällen auszuwählen. Damals musste man den Spielern auch noch kein Handtuch reichen, aber das werde ich auch noch hinkriegen. Und wenn es sein muss, fecher ich den Spielerinnen in den Pausen frische Luft zu oder halte den Sonnenschirm.

Das wird ein Fest, Herr Kollege. Und vermutlich wird es einen neuen Zuschauerrekord am Finaltag geben. Ich werde mich dann zeitnah mit dem Orga-Team schon mal über ein passendes Outfit für Sie beraten. Aber wirklich wunderbar, dass dieses großartige Turnier auch zukünftig stattfinden wird. Es ist unbestritten einer der sportlichen Höhepunkte in unserer Region. Apropos Höhepunkte. Was ist denn Dein sportliches Highlight im vergangenen Jahr gewesen?

Ganz klar meine Wette mit Lars van Bree vom SV Komet Pennigbüttel. Das Lustige war ja, dass er mitten in einem Spiel bei einem Einwurf mit mir gewettet hat, dass Pennigbüttel nicht aus der Bezirksliga absteigt. Dabei kannten wir uns gar nicht und hatten vorher nicht ein Wort miteinander gesprochen. Und bei Dir?

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Hmm. Da kann ich mich tatsächlich kaum festlegen. Als ich neulich das ganze Jahr noch einmal durchgegangen bin, um unsere beiden Jahresrückblick-Seiten vorzubereiten, da wurde mir klar, wie viel in zwölf Monaten doch so passiert. Und wie viele unterschiedliche sportliche Highlights wir als kleiner Landkreis doch haben. Aber wenn ich mich festlegen müsste, würde ich mich wohl für die U12-Kreismeisterschaft mit meiner Fußballmannschaft entscheiden. Und natürlich für die Landesmeisterschaft meiner Tochter mit ihrer RSG-Gruppe von der SG Platjenwerbe. 

"SG Platjenwerbe bejubelt Landestitel" – so haben wir seinerzeit getitelt.

Und die Freude bei den Mädels, auch über diesen Artikel, war riesengroß. 

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Das bringt mich auf eine Idee, Tobi. Wir spielen zum Jahresende eine Runde "Heiteres Überschriften-Raten". Bekommst du diese hier noch zugeordnet? "Letzte Chance – vorbei"

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Puuuh. Könnte ja so ziemlich mit jeder Sportart was zu tun haben. Na komm, lös' mal auf.

Es ging um die Floorballer der Lilienthaler Wölfe, nachdem sie ihre letzte Aufstiegschance verspielt hatten. Aber ich geb's zu: War nicht leicht. Klingt auch mehr nach Michael Schanze und "1, 2 oder 3". Dafür weißt Du aber bestimmt mit dieser Überschrift mehr anzufangen: "Rücktritt nach nur fünf Spielen".

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Na logo, dafür ist das Thema auch noch zu frisch. Da ging es um den Rücktritt von Gerd Buttgereit als Trainer des FC Worpswede. Aber warte, ich hab auch noch was Gutes gefunden: "Gefeiert wird später". Na, welcher Artikel steckte dahinter?

Das kann ja nur eine Mannschaft gewesen sein, die vorzeitig Meister wurde. Die Bremenliga-Handballer der HSG LiGra?

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Knapp daneben. Es war die Badminton-Mannschaft der BSG Wallhöfen/Ihlpohl, als der Landesliga-Aufstieg vorzeitig feststand. Okay, einen noch: "Allein unter Männern". Und bevor Sie antworten, Herr Schott, denken Sie bitte daran, dass das hier ein Zeitungspodcast ohne Altersbeschränkung ist.

Dabei kann es sich ja nur um Janine Lebenstedt handeln, die Fußballerin, die beim SV Bornreihe III als erste Frau im Landkreis Osterholz in einem Herren-Punktspiel zum Einsatz gekommen ist. Und wo ich gerade drüber nachdenke, soll sie doch das entscheidende Tor zum Klassenerhalt der 3. Herren schießen und nicht ich. Ich bin ja Gentleman. So, und jetzt brauche ich noch eine Ausrede für Bornreihes 1. Herren. Haste 'ne Idee?

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Wie wär's mit der Wahrheit: Du musst halt leider arbeiten. Wobei man das ja vielleicht sogar miteinander verbinden kann. Siehe Volksbank Open. Dennis, vielleicht ist das sogar ne Idee für eine neue Serie: "Schott the Dohr - on tour". Dann probieren wir bei den American Footballern der Ritterhude Badgers mal aus, wie sich das in der O-Line so anfühlt. Oder wir steigen beim RC Tempo Ritterhude mal auf ein Voltigierpferd. Oder Du zeigst mal, was Du mit der Luftpistole so alles drauf hast.

Wie wäre es mit der Serie "Herr Dohr macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt". Unterzeile: Und zwar auf Kosten seines Kollegen.

Sie müssen es langsam akzeptieren, Herr Schott. Wir sind wie Stan und Laurel, wie Arnold und Sylvester, wie Niclas und Marvin. Zwar nicht so lustig, stark oder hässlich – aber irgendwie auch zusammen gehörend.

Solange wir nicht wie Siegfried und Roy rüberkommen, soll mir das recht sein (lacht)... So, und jetzt haben wir noch etwa 1400 Zeichen Platz, um diese Ausgabe zu einem halbwegs vernünftigen Ende zu bringen. Sind Sie dazu in der Lage, Herr Dohr? Zum Beispiel, indem Sie unseren Leserinnen und Lesern ein frohes neues Jahr wünschen?

Das wäre dann ja ungefähr 1200 Zeichen zu früh. Deshalb wage ich noch mal einen Ausblick auf das neue Jahr. Ich glaube nämlich, 2024 wird unglaublich spannend. Denn das ist ja wirklich das Tolle an unserem Beruf: Es gibt immer wieder neue Geschichten, neue Triumphe oder Dramen, neue Menschen, die in unser (Berufs-)Leben treten. 

Das stimmt. Selbst Sie muss man erlebt haben! Aber was ist denn jetzt mit Ihren Silvestergrüßen an die Nation, Herr Dohr? Noch knapp 700 Zeichen...

Knapp 700 Zeichen fülle ich in circa 100 Sekunden. Der Countdown läuft also. Und genau wie an Silvester kurz vor Mitternacht bin ich viel zu aufgeregt, als dass ich noch was Sinnvolles sagen könnte. Helfen Sie mir, Herr Kollege. Noch 400 Zeichen...

Vielleicht fängst Du an mit "Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger..." (lacht). Noch gute 300 Zeichen...

Vielleicht besser "Liebe Leserinnen und Leser...". Noch 250 Zeichen...

Liebe Leserinnen und Leser, weil Herr Dohr es offensichtlich nicht kann, wünsche ich Ihnen im Namen der Osterholzer Sportredaktion ein frohes neues Jahr. Bleiben Sie gesund, bleiben Sie zufrieden und bleiben Sie uns gewogen! Und Tobi, Du hast jetzt noch 47 Zeichen Zeit, Deine Rakete zu zünden.

Guten Rutsch (32) und ein frohes (13) neues (7) Jahr!

Info

Die Sportredaktion

schließt den Monat Dezember und gleichzeitig auch das Jahr 2023 ab. In unserer etwas anderen Rückschau lassen wir jeden letzten Sonnabend im Monat die vergangenen vier Wochen Revue passieren und diskutieren dabei auch über die Dinge, für die im redaktionellen Alltag oftmals kein Platz in der Zeitung ist. Nicht immer einer Meinung, aber meinungsstark. Nicht immer bierernst, aber mit voller Überzeugung für den hiesigen Amateursport. „Schott the Dohr“ – die Redakteure Dennis Schott und Tobias Dohr schließen die Tür.

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