Grün-weißer Jahresrückblick
Das war das Werder-Jahr 2024
Jubiläen, Abschiede und Wechsel in Führungspositionen. Bei Werder war 2024 einiges los - auch sportlich. Alle Highlights aus dem "Werder-Jahr" haben wir in unserem Jahresrückblick zusammengefasst.
Das Jahr 2024 stand beim SV Werder Bremen ganz im Zeichen seines 125. Geburtstages. Auch der WESER-KURIER feierte mit und veröffentlichte gemeinsam mit dem Verein ein Magazin zum Jubiläum. Und die Fans? Mit einer beeindruckenden Choreografie vor einem Heimspiel im Bremer Weserstadion, rückten sie in das Zentrum der Geburtstagsfeierlichkeiten.
Gute Nachrichten in finanzieller Hinsicht gab es im Januar zu berichten. Es wurde damals verkündet, dass ein regionales Bündnis als Investor fast 40 Millionen Euro in die Kassen von Werders Profisportabteilung spülen wird - im Gegenzug für 18 Prozent der Anteile an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft.
Das Geld soll vor allem in die Profifußballmannschaft investiert werden, um junge Talente zu verpflichten, sie weiterzuentwickeln und anschließend teuer zu verkaufen.
Carmen Jaspersen/dpa
Rafael Borré kam im Sommer 2023 als Last-Minute-Ersatz für Niclas Füllkrug per Leihe von Eintracht Frankfurt an die Weser. Wirklich durchgesetzt hat sich der Kolumbianer in Bremen jedoch nicht. Entsprechend schmerzte der Abschied des Stürmers im März auch nicht allzu sehr, als er Werder in Richtung Brasilien verließ.
Andreas Gumz
Ein weiteres großes Jubiläum im Jahr 2024 war der Double Sieg 20 Jahre zuvor. Ailton, Micoud, Klasnic, Baumann, Borowski oder Valdez, viele der "Helden von 2004" waren zu Gast im Bremer Weserstadion und haben dieses ruhmreiche Ereignis der jüngeren Werder-Geschichte noch einmal mit den Fans Revue passieren lassen.
dpa
Einer der "Double-Helden" hatte es zwischenzeitlich weit gebracht und füllte seit 2016 die Rolle als Geschäftsführer Sport bei den Grün-Weißen aus: Frank Baumann. Nach turbulenten Jahren hat der Ehrenspielführer und ehemalige Kapitän schließlich nach fast 25 Jahren den Verein verlassen.
Andreas Gumz
Während in der Rückrunde der Saison 2023/24 einige Jubiläen der Grün-Weißen gefeiert wurden, sammelte die aktuelle Mannschaft fleißig Punkte – am Ende jedoch einen zu wenig, um das Ticket für Europa zu lösen. Werder beendete die Saison auf Platz neun mit 42 Punkten.
Andreas Gumz
Das Saisonende markierte auch das Ende der Karriere von Werders Routinier Christian Groß. Erst spät fand der Defensiv-Allrounder den Weg zu den Profis, absolvierte dann seit 2019 jedoch ganze 110 Pflichtspiele für Werder in der ersten und zweiten Bundesliga.
Andreas Gumz
Zwar nicht seine Karriere, aber seine Zeit bei Werder endete für Jiri Pavlenka am Saisonende an der Weser. Seinen Platz als Stammtorwart hatte "die Krake" da bereits an Michael Zetterer verloren. Mittlerweile hat der Tscheche beim griechischen Erstligisten PAOK Thessaloniki unterschrieben, fällt derzeit jedoch mit einer Knieverletzung aus.
Derweil macht Michael Zetterer mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Zuletzt adelte ihn Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der Zetterer als "einen der besten Bundesliga-Torhüter überhaupt in dieser Saison" bezeichnete.
Andreas Gumz
Am "Tach der Fans" wurde ein Neuzugang vorgestellt, der besonders Kinderaugen leuchten lässt: Möwe Toni. Das neue Maskottchen des SVW hat nur ein Problem: Er hat Stadionverbot. Mit Glück darf er aber 2025 auch mal das Weserstadion betreten.
Eine neue Saison bedeutet auch immer Neuzugänge in der Mannschaft. Einer davon war Keke Topp vom FC Schalke 04, der bereits die Werder-Jugend durchlief und damit quasi an die Weser zurückkehrte. Ein erstes Ausrufezeichen setzte er im Pokalspiel gegen Energie Cottbus, als er direkt einen Hattrick aus dem Hut zauberte. Bis jetzt bringt es der 20-Jährige aus Bremervörde auf zwölf Pflichtspieleinsätze, er fällt derzeit jedoch mit einem Syndesmosebandriss aus.
Nicht nur Werder musste in diesem Jahr einen schweren Verlust erleiden, als der frühere Manager und Senator Willi Lemke mit 77 Jahren unerwartet verstarb. Bei Lemkes Trauerfeier im Dom versammelten sich viele Größen aus Sport und Politik, um ihm zu gedenken. Die Fans taten dies auf ihre Art mit einer Choreografie im Bremer Weserstadion.
Zuvor arbeitete Niemeyer als Geschäftsführer Sport bei Preußen Münster und hatte großen Anteil daran, dass die Münsteraner in den vergangenen Saisons von der Regionalliga in die 2. Bundesliga durchmarschiert sind.
Nachdem das insolvente Immobilien-Unternehmen Wohninvest die Zahlungen für das Namens-Sponsoring des Bremer Weserstadions eingestellt hatte, verlor Werders Heimspielstätte "seinen Vornamen". Und dabei ist es bislang auch geblieben. Aus finanzieller Hinsicht müsse man die Namensrechte zwar verkaufen, so Werder-Boss Klaus Filbry, aber die Pläne sähen aktuell vor, dass man bis Ende der Saison einen neuen Partner präsentieren möchte.
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Naby Keita und Werder Bremen führten eine Beziehung, von der sich beide Seiten mehr erhofft hatten. Erst fiel der Guineer verletzungsbedingt oft aus, schließlich sorgte er für einen Eklat, als er sich entschied, nicht mit der Mannschaft zu einem Auswärtsspiel zu fahren. Was folgte, war die Suspendierung, Keita sollte den Verein verlassen. Ein Wechsel scheiterte im Sommer und Keita verbrachte die Hinrunde bei Werders U23. Im Winter verließ er Werder dann doch: per Leihe in Richtung Ungarn.
Großer Jubel bei Larissa Mühlhaus und Torschützin Sophie Weidauer beim 1:0 gegen Eintracht Frankfurt im Oktober. Ein historischer Treffer, wie sich später herausstellen sollte. Denn Weidauers Weitschuss wurde zum "Tor des Monats" gewählt – eine Auszeichnung, die zuvor noch keine Werder-Spielerin erhalten hatte.
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Auch darüber hinaus hatten die Spielerinnen des SV Werder Bremen in der aktuellen Saison mehrfach Grund zum Jubeln: nach zwölf Spielen liegen die Grün-Weißen mit 17 Punkten (fünf Siege, zwei Unentschieden, fünf Niederlagen) auf Platz sieben der Bundesliga-Tabelle. Im Februar 2025 wartet außerdem die Chance auf den Halbfinaleinzug im DFB-Pokal.
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Auch für die grün-weißen Männer läuft es in der aktuellen Saison bislang ziemlich gut. In den ersten 15 Spielen der Saison 2024/25 konnte sich die Mannschaft 25 Punkte erarbeiten und überwintert damit auf Platz sieben in der Tabelle. Zudem stehen die Werder-Männer wie auch die Frauen im Viertelfinale des DFB-Pokals.
Sportlich lief es zuletzt ganz ordentlich beim SV Werder, auch insgesamt kann man das Jahr 2024 als durchaus erfolgreich für die Grün-Weißen beschreiben – auch wenn es im Frühjahr nicht ganz für die Qualifikation fürs internationale Geschäft reichte. Auch abseits des Platzes hat sich einiges getan: Legenden nahmen Abschied, neues Führungspersonal hat übernommen – und zudem hat der SVW wieder ein Maskottchen. Alle Highlights des Werder-Jahres 2024 haben wir in unserem Jahresrückblick einmal zusammengefasst.