Klassenerhalt, Füllkrug-Wechsel und eine neue Stadionwurst: Im Jahr 2023 ist bei Werder Bremen so einiges passiert. Wir werfen in dieser Fotostrecke einen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate am Osterdeich, wo die Weser einen großen Bogen macht.
Das Werder-Jahr Der grün-weiße Rückblick auf das Jahr 2023
Wieder einmal sorgte Werder Bremen in den vergangenen zwölf Monaten für Euphorie, Wut und Trauer. Wir werfen in dieser Fotostrecke einen Blick zurück auf das Werder-Jahr 2023.
Die Rückrunde der Saison 2022/23 war für Werder wenig erfreulich. Am Ende holte man in den letzten 17 Spielen nur magere 15 Punkte. Das reichte für den vorletzten Platz in der Rückrundentabelle. Gerade im heimischen Weserstadion taten sich die Bremer schwer.

Mehrmals in diesem Jahr haben die Bremer Fans mit einem Fanmarsch ihren Support für die Mannschaft gezeigt. Besonders in Erinnerung blieben die Bilder vom 22. April, als 10.000 Werder-Fans durch Berlin in Richtung Olympiastadion zogen. Im Stadion wurde es dann noch grün-weißer. Rund 30.000 Bremer haben den 4:2-Sieg über Hertha BSC vor Ort mitverfolgt.
Einen weiteren Fanmarsch gab es am vorletzten Spieltag der Saison 2022/23, als Bremen den 1. FC Köln im heimischen Weserstadion empfing. Zuvor liefen rund 9.000 Fans durch die Innenstadt in Richtung der Bremer-Spielstätte. Das Spiel endete schließlich mit einem 1:1-Unentschieden, welches Werder reichte, um den Klassenerhalt zu sichern.
Und auch in der laufenden Saison waren die Werder-Fans auf der Straße. Rund 2.500 Anhänger zog es im Oktober zum Weserstadion. Anlass war das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am 8. Spieltag. Trotz der Unterstützung ging das Spiel mit 2:3 verloren.

Am Ende der Saison 2022/23 reichte es für Tabellenplatz 13 und die Bremer konnten den Klassenerhalt feiern.

Großen Anteil an Werders Klassenerhalt hatte Niclas Füllkrug. Dieser war bereits 2022 für Werders Wiederaufstieg in die erste Bundesliga mitverantwortlich und entwickelte sich zum deutschen Nationalspieler, der einer der wenigen Lichtblicke während der Weltmeisterschaft in Katar im Dezember 2022 war. Füllkrugs Bilanz fiel 2023 bei Werder allerdings etwas magerer aus. In der schwachen Rückrunde schoss Füllkrug insgesamt vier Tore, wobei der Stürmer auch einige Spieltage verletzt ausfiel. Nichtsdestotrotz reichten seine insgesamt 16 Tore zur Torjägerkanone.

Weniger Glück als die Profimannschaft hatte Werders U23. Der Bremer Nachwuchs stieg von der Regionalliga Nord in die Bremen-Liga ab. Dort schlagen sich die Bremer aber deutlich besser und beendeten das Jahr mit 16 Siegen aus 16 Spielen.

Am 12. Juni kam es zur großen Rückkehr der Nationalmannschaft ins Bremer Weserstadion. Zuletzt bestritt die DFB-Elf im Jahr 2012 ein Länderspiel in Werders Heimspielstätte – und unterlag Frankreich mit 1:2. Nach Elf Jahren hieß der Gegner Ukraine. Ein Freundschaftsspiel mit doppelt wichtiger Bedeutung: Zum einen war es ein Bekenntnis der Verbundenheit mit dem Osteuropäischen Land, welches sich im Krieg mit Russland befindet und zum anderen war es das insgesamt 1000. Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft. Die beiden Mannschaften trennten sich 3:3-Unentschieden.

Zur neuen Saison bekam Werder Bremen einen neuen Hauptsponsor. Statt mit dem Logo der Marke Wiesenhof beziehungsweise Green Legend der PHW-Gruppe, läuft die Bremer Mannschaft nun mit dem vom Bauunternehmen Matthäi auf der Brust auf. Die PHW-Gruppe blieb Werder jedoch als Top-Sponsor erhalten.
Auch einen neuen Ausrüster bekamen die Bremer. Statt von Umbro kommen die Trikots nun vom dänischen Sportartikelhersteller Hummel.

Es war eine Verpflichtung, die für viel Aufsehen sorgte. Naby Keita kam ablösefrei vom FC Liverpool an die Weser. Leider brachte Keita auch seine Verletzungshistorie mit. Während er bei RB Leipzig noch zu den absoluten Star-Spielern gehörte, schaffte er wegen vieler Ausfälle bei den Engländern nie den Sprung zum Stammspieler. Auch bei Werder glänzte er verletzungs- und krankheitsbedingt durch Abwesenheit. Bis zur Winterpause stand der Kapitän der Nationalmannschaft von Guinea insgesamt rund 80 Minuten während drei Pflichtspielen auf dem Platz.

Die neue Saison begann für Werder alles andere als optimal. In der ersten Runde des DFB-Pokals traf Werder auf Drittligist Viktoria Köln. Zwei Mal ging Werder in diesem Spiel in Führung und verlor ganz bitter in der vierten Minute der Nachspielzeit. Zum sechsten Mal seit 2011 flogen die Bremer damit in der ersten Runde gegen einen Gegner aus der dritten Liga aus dem Pokal.

Werder musste in diesem Jahr von einigen Legenden Abschied nehmen. Im Juni starb Ehrenspielführer, Deutscher Meister von 1965, Europameister von 1972 und Weltmeister von 1974, Horst-Dieter Höttges. Eine Karrierebetrachtung von Werders „Eisenfuß“ gibt es hier zu lesen.
Auch von Diethelm Ferner und Heinz Steinmann, beide ebenfalls Teil der Meistermannschaft von 1965, musste sich Werder verabschieden. Auch der Däne Per Røntved, der von 1972 bis 1979 in Bremen spielte, ist in diesem Jahr verstorben.

Viele Monate wurde spekuliert, ob Niclas Füllkrug den Verein im Anschluss an die Saison 2022/23 verlässt, oder ob er doch bleibt. Am Ende ging er – und das zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die neue Saison hatte bereits begonnen und das Transferfenster sollte bald schließen. Einen Tag vor dem Deadline Day wurden sich Werder und Borussia Dortmund über einen Wechsel einig. Rund 15 Millionen sollen als Ablöse geflossen sein, nicht wenige Fans hatten mit einer höheren Summe gerechnet. Werden gewisse sportliche Ziele erreicht, winken Werder wohl zusätzlich bis zu 3,25 Millionen Euro. Füllkrug könnte sich, wenn alles gut läuft, sogar zum drittbesten Verkauf der Vereinsgeschichte entwickeln.

Kurz bevor sich das Transferfenster schloss, präsentierte Werder einen „Füllkrug-Ersatz“. Rafael Borré wurde für die Saison von Eintracht Frankfurt ausgeliehen. Großer Haken bei der Verpflichtung: Es gibt keine Kaufoption. Allerdings ließ Borré durchblicken, dass er durchaus länger an der Weser bleiben würde. In der Hinrunde erzielte der Kolumbianer vier Tore in 13 Spielen.

Ein für viele Fans schmerzlicher Abgang war der von Niklas Schmidt. Das Bremer Eigengewächs verabschiedete sich für 2,5 Millionen Euro Ablöse nach Frankreich zum FC Toulouse. Dort konnte der Mittelfeldspieler einen Treffer erzielen und qualifizierte sich mit der Mannschaft für das Achtelfinale der Europa-League.

Mit Start der neuen Saison gab es eine neue Bratwurst im Bremer Weserstadion. Nach zehn Jahren löste die Goldschmaus-Wurst die Bratwurst von Friebel ab. Wie sie den Fans schmeckt, haben wir am ersten Spieltag gefragt.
Es gab zudem auch einige Preisanpassungen. Die Bratwurst sollte nun 4 Euro statt bisher 3,70 Euro kosten. Der Bierpreis blieb mit 5,50 Euro für den halben Liter hingegen stabil.

In diesem Jahr feierten einige Werder-Legenden runde Geburtstage. So feierte „Kugelblitz“ Ailton am 19. Juli seinen 50. Geburtstag. Der Double-Held und Torschützenkönig der Saison 2003/04 feierte seinen Ehrentag auf dem Fußballplatz. Mit seinen „Friends“ traf er auf den Bezirksligisten TSV Bassum. Mit dabei waren unter anderem Werder-Sportchef Frank Baumann, Philipp Bargfrede, Andreas Reinke und Nelson Valdez. Hier geht es zum Bericht vom Spiel.

Auch eine andere Double-Legende feierte in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag: „Le Chef“ Johan Micoud.

Auch im Jahr 2023 wurde es um Werders Ex-Torwart Tim Wiese nicht ruhig. Der Verein verhängte im April ein Stadionverbot bis Ende des Jahres gegen den ehemaligen Nationaltorhüter. Der Grund: Wiese soll sich beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen im März rassistisch geäußert haben. Wiese klagte gegen die Entscheidung. Im November kam es schließlich zur Verhandlung am Bremer Landgericht.
Abgeschlossen ist das Verfahren nicht und wird beide Seiten auch 2024 weiter beschäftigen.

Besonders umstritten war die Entscheidung, dass Werder in der laufenden Saison zu den Heimspielen keine Sonderbusse aus den Stadtteilen mehr einsetzt. Stattdessen fuhren zusätzliche Straßenbahnen. Die Entscheidung im August sollte für mehr Nachhaltigkeit und eine angenehmere An- und Abreise sorgen. Nach einiger Fan-Kritik wurde die Entscheidung wieder rückgängig gemacht und seit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt im November fahren die Busse wieder. Statt der früher rund 20 Sonderbusse jedoch insgesamt nur noch zehn, allerdings bleibt die höhere Taktung der Straßenbahnen erhalten.

Werder möchte sein Leistungszentrum in der Pauliner Marsch seit Jahren modernisieren. Sämtliche Ideen und Vorstellungen für einen Neubau am aktuellen Standort, der zudem den Regularien der Frauen-Bundesliga entsprechen soll, ließen sich aber nicht mit den Interessen der Anwohner übereinbringen. Die Suche nach einer möglichen Ausweichfläche im Stadtgebiet oder im näheren Umland blieb jedoch erfolglos. Umso entschlossener möchte Werder nun die Pläne auf der Pauliner Marsch wieder angehen – mit Unterstützung der Stadt. Denn im neuen Koalitionsvertrag der rot-grün-roten Regierung steht: "Die Koalition wird Werder Bremen bei dem Bau eines Leistungszentrums unterstützen. Wir sehen die Pauliner Marsch als Zentrum für Bewegung, Sport und Freizeit und verstehen Werder dabei als wichtigen strategischen Partner. Dies bedingt insbesondere die Modernisierung der Infrastruktur, vor allem der Bezirkssportanlage auf Platz 11, und die Förderung des Leistungssports." Die Arbeiten sollen schon 2024 beginnen.

Die neue Saison 2023/24 lief bis Jahresende für Werder nicht optimal. Die Bremer ließen zu oft wichtige Punkte liegen und haben zudem oft den nötigen Willen vermissen lassen, daran etwas zu ändern. In den vergangenen Wochen stieg die Moral und Einsatzbereitschaft jedoch wieder und nach Abschluss der ersten Hälfte der Spielzeit steht Werder mit 16 Punkten auf Tabellenplatz 13.

Zeitweise stand besonders die Defensive in der Kritik. Diese wurde zur neuen Saison nicht personell verstärkt und hatte zudem mit vielen Ausfällen und daraus folgenden Umbesetzungen zu kämpfen. Das offensivere System von Trainer Ole Werner machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Zuletzt kam jedoch mehr Stabilität in die Verteidigung.

Eine Personalie, die für Aufsehen sorgte war Werders Mittelfeldstratege Leonardo Bittencourt. Schon am ersten Spieltag gegen Bayern München zeigte er sich sichtlich verstimmt, nach seiner Auswechslung in der 68. Minute. Als er dann am dritten Spieltag erst von der Bank eingewechselt und dann noch ein Tor schoss, wirkte sein Torjubel arg sonderbar. Er habe seine Großeltern grüßen wollen, war Bittencourts Erklärung. Bittencourt fiel schließlich einige Wochen mit einer Rippenverletzung aus. „Erst seit Bittencourt wieder von Beginn an mitmacht, wirkt Werder stabiler“, schreibt unser Sport-Chefreporter in seiner Kolumne.

Nach seiner Leihe zu Borussia Dortmund, wo er zumeist in der zweiten Mannschaft in der dritten Liga gespielt hat, kam Justin Njinmah zurück nach Bremen und verstärkt seitdem den Profikader. Zum Einsatz kam der pfeilschnelle Offensivspieler vor allem als Joker. Als solcher konnte er gleich zwei Mal treffen. Nach seinem ersten Treffer wurde gleich ein schmeichelnder Vergleich gezogen – zu Bremens ehemaligen Mittelfeldstrategen Diego. Mehr dazu hier.

Am 28. Oktober feierte Felix Agu, genau ein Jahr nach seinem verletzungsbedingten Ausfall, beim 2:0-Heimerfolg gegen Union Berlin sein Bundesliga-Comeback. Agu musste über das Jahr immer wieder Rückschläge hinnehmen.

Seitdem Jiri Pavlenka 2017 nach Bremen kam, ist er eigentlich die unangefochtene Nummer eins bei Werder. Diese Position wackelte jedoch in der Hinrunde der Saison 2023/24. Nachdem der Tscheche sich bei einer Länderspielreise Probleme mit den Adduktoren zugezogen hatte, musste Ersatztorhüter Michael Zetterer für ihn einspringen.
Vier Spieltage verpasste Pavlenka verletzungsbedingt und in dieser Zeit machte Zetterer seine Sache gar nicht so schlecht. Werder verlor nur knapp gegen den BVB und war mit einem darauffolgenden Sieg gegen Union Berlin und zwei Unentschieden gegen Wolfsburg und Frankfurt auf einem guten Weg. Und als Pavlenka wieder fit war, blieb er auf der Bank.
Zuletzt bestätigte Trainer Ole Werner, dass Zetterer auch nach der Winterpause die Nummer eins im Tor bleibt. Wie und ob es für Jiri Pavlenka bei Werder weitergeht, ist noch unklar.

Wie bereits 2022 durften die Werder-Frauen auch in diesem Jahr ein Spiel der Frauen-Bundesliga im Bremer Weserstadion ausrichten. Vor genau 21.508 Zuschauern gewannen die Bremerinnen hier gegen den 1. FC Köln mit 3:0. Ein Spiel vor einer Rekordkulisse, denn im Vorjahr waren es noch rund 20.000 Zuschauer, die das Spiel live vor Ort mitverfolgt haben.
Die Bremerinnen gingen zunächst in der 32. Minute durch ein Eigentor der Kölnerin Celina Degen in Führung. Gegen Spielende traf dann Werder-Kapitänin Lina Hausicke in der 83. Minute zum Spielstand von 2:0. Die eingewechselte Melina Kunkel setzte dem Spiel dann in der 3. Minute der Nachspielzeit die Krone auf und sorgte für Treffer Nummer drei.
Unseren Bericht zum Spiel der Werder-Frauen im Bremer Weserstadion gibt es hier.

In diesem Jahr feierte Trainer-Legende Otto Rehhagel seinen 85. Geburtstag. Er machte Werder in den 80er Jahren vom Aufsteiger zur Spitzenmannschaft und führte Werder schließlich im Jahr 1993 zur deutschen Meisterschaft, holte 1992 den Europapokal der Pokalsieger und 1994 zum Sieg des DFB-Pokals. Insgesamt trainierte „König Otto“ die Bremer 14 Jahre lang von 1981 bis 1995.

Nach acht Jahren ist Schluss: Anfang November verkündete Frank Baumann, dass er zum Ende der Saison als Geschäftsführer Sport aus dem Verein ausscheiden wird.
Sofort folgten Spekulationen, wer auf Baumann folgen könnte. Die logische Option ist Clemens Fritz. Werders ehemaliger Kapitän wurde über Jahre aufgebaut und wurde nach einem Trainee-Programm gezielt befördert, von der Scouting-Abteilung bis zum "Leiter Profifußball". Eine Entscheidung über den Baumann-Nachfolger ist noch nicht gefallen.
Warum sich Clemens Fritz nicht vor dem Aufsichtsrat beweisen müsste, erklärt unser Sport-Chefreporter in seiner Kolumne.

Am 10. November ging für Marvin Ducksch ein Kindheitstraum in Erfüllung. Der Werder-Stürmer wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen. Zwei Testspiele standen an: Gegen die Türkei und gegen Österreich. Beide Spiele hat die DFB-Elf verloren, dennoch konnte sich Ducksch über zwei Kurzeinsätze freuen.

Bei der Nationalelf kam es auch zu einem Wiedersehen mit Duckschs ehemaligem Bremer-Sturmpartner und Kumpel Niclas Füllkrug. Gegen die Türkei standen die beiden auch für ein paar Minuten gemeinsam auf dem Feld. Ob die beiden selbst ernannten "Hässlichen Vögel" zukünftig öfter mit der DFB-Elf gemeinsam auf dem Feld stehen und vielleicht sogar bei der Heim-EM im kommenden Jahr 2024 antreten, bleibt abzuwarten.

Schon gewusst? Im kommenden Jahr 2024 feiert Werder das 125-jährige Bestehen des Vereins. Zu diesem Anlass hat Werder in Zusammenarbeit mit dem WESER-KURIER das Magazin "Grün-Weiße Liebe" zusammengestellt. Zu Wort kommen darin alle, die den Verein auch heute noch begleiten: Spieler, Trainer und vor allem die Fans.

Seit Jahren streiten sich das Land Bremen und die Deutsche Fußball Liga (DFL) über die teilweise Rückerstattung der Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) war in dieser Sache oft Einzelkämpfer, doch im November bekam er Unterstützung. Nach den Ausschreitungen beim Zweitligaderby am 5. November zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig brachte auch Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) eine Kostenerstattung für Polizeieinsätze ins Gespräch.
Zwar hatte die DFL in der Vergangenheit bereits einen Teil der gestellten Bremer Rechnungen bezahlt, aber nur unter Vorbehalt, nachdem das Bundesverwaltungsgericht im März 2019 die Praxis Bremens für rechtens erklärte – es folgte eine Beschwerde der DFL beim Bundesverfassungsgericht.

Werder und das Thema Geld. Nachdem für die Saison 2021/22 noch ein Plus von 6,3 Millionen Euro verkündet wurde, machte Werder in der Spielzeit 2022/23 wieder 3,8 Millionen Euro Minus. Werder-Boss Klaus Filbry war dennoch mit dem Ergebnis zufrieden. Bei der Mitgliederversammlung Mitte November blickte er optimistisch in die Zukunft.
Denn trotz eines stark gesunkenen Transferüberschusses erreichte man mit dem Klassenerhalt das sportliche Ziel, was für die finanzielle Entwicklung der wichtigste Faktor ist. Nach oben gingen Einnahmen im Spielbetrieb, was auch mit voller Besetzung des Stadions nach der Pandemie zu tun hatte. Auch die Sponsoren zahlten mehr und es gab mehr TV-Gelder. Demgegenüber stehen allerdings auch Mehrausgaben. Hier steht, wie die Zahlen genau aussehen.
Finanzielle Stabilität soll zukünftig auch ein Investor bieten. Warum Werder laut Präsident Hubertus Hess-Grunewald deswegen vorher nicht die Mitglieder befragen will lässt sich hier nachlesen.

Immer wieder flattern bei Werder Rechnungen der DFL für den unerlaubten Einsatz von Pyrotechnik in den Briefkasten - mehrfach auch im Jahr 2023. Das ist nicht nur finanziell schmerzhaft, sondern auch brandgefährlich. Negativer Höhepunkt in einer langen Serie war das Heimspiel gegen den FC Bayern München im Mai 2023. So haben die Gästefans, die in der Westkurve im Oberrang saßen, mehrfach Pyrotechnik gezündet und damit für Angst und Schrecken bei den heimischen Fans im Unterrang gesorgt. Gleich zwei Mal musste das Publikum aus Sicherheitsgründen die Plätze räumen – involviert waren auch Familien mit Kindern.
Daraufhin fiel die Entscheidung etwas zu unternehmen: Der Gästeblock soll verlegt werden. Eine konkrete Ankündigung dazu erfolgte auf der Mitgliederversammlung im November. So sollen die Umbaumaßnahmen im Sommer 2024 stattfinden. Künftig sollen die Gäste in Richtung Südkurve umziehen.

Doch es gab auch erfreuliche Nachrichten zu berichten: Seit September reiht sich das Weserstadion in die Liste der besonderen Orte ein, an denen man in Bremen heiraten kann. In Loge 80 können sich Paare jetzt standesamtlich trauen lassen.
Zudem möchte die Stadt Bremen, der das Weserstadion zur Hälfte gehört, dass bald wieder Konzerte in Werders Heimspielstätte stattfinden. In der Sommerpause 2025 soll es losgehen.

Welche Ereignisse in der Hansestadt im Jahr 2023 wichtig waren, haben wir in unserem Jahresrückblick " Bremen 2023 - das Jahr in Bildern " zusammengefasst.