Bremen ist derzeit eine einzige Baustelle: In allen Teilen der Stadt werden Gebäude abgerissen, umgestaltet oder neu gebaut. Diese Fotostrecke gibt einen Überblick über einige aktuelle und geplante Bauprojekte.
Stadtentwicklung Wo in Bremen gebaut wird
Bremen ist derzeit eine einzige Baustelle: In allen Teilen der Stadt werden Gebäude abgerissen, umgestaltet oder neu gebaut. Diese Fotostrecke gibt einen Überblick über einige aktuelle und geplante Bauprojekte.
Das Bremer Loch ist aktuell wohl Bremens größte Baustelle. Dort soll das City Gate entstehen, ein Gebäudekomplex mit zwei Hotels, Restaurants, Burger-Läden, Supermärkten, Büros und Arztpraxen. ( Zum Artikel )

So soll das City Gate einmal aussehen. Fertiggestellt sein soll es Anfang 2019.

In unmittelbarer Nähe befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Bremer Breitenweg. Die Situation vor Ort ist kritisch: Es fehlt an Unterstellmöglichkeiten für die Fahrgäste, und die Verhältnisse vor Ort sind beengt. Darum plant die Stadt seit zwei Jahren einen neuen ZOB, der am Rande des Güterbahnhofs entstehen soll. Baustart sollte ursprünglich 2018 sein, doch die Pläne stagnieren, weil die Stadt sich bislang nicht mit dem Eigentümer der Fläche einigen kann ( siehe Artikel ).

Geplant sind neben dem ZOB mit elf Haltebuchten und Serviceräumen ein Hotel und ein Parkhaus. Sollten die Pläne realisiert werden, müsste die Diskothek Gleis 9 weichen.

Doch nicht nur für die Bahnhofsvorstadt gibt es neue Impulse, auch in der Bremer City soll sich etwas tun: Christian Jacobs, Spross der Bremer Kaffee-Dynastie, will das Johann-Jacobs-Haus in der Obernstraße, in dem momentan ein Fossil-Shop ist, und das Nachbarhaus voraussichtlich Anfang 2018 abreißen lassen, um stattdessen ein zusammenhängendes neues Haus zu erbauen.

Doch das ist nicht alles: Jacobs hat außerdem die historische Stadtwaage gekauft, die hinter dem künftigen Neubau liegt. Zwischen den beiden Häusern soll der sogenannte Jacobs-Hof entstehen, ein lauschiges Plätzchen. Was genau geplant ist, steht in diesem Artikel.

Auch für den Domshof gibt es Pläne: Vor dem Café Alex sollen Wasserfontänen aus dem Boden schießen, links und rechts vom Platz neue Bänke stehen und rund um den Neptunbrunnen herum weitere Bäume gepflanzt werden, unter denen die Marktstände Platz finden. Zudem ist für die Abende ein Lichtkonzept angedacht. ( Details zu den Plänen gibt es hier. )

Einiges verändern soll sich auch am Wall in Bremen: Anstelle der drei Brandruinen soll dort ein neues Gebäude entstehen. Die Fassade könnte so aussehen wie auf dem Foto. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sollen dem Vernehmen nach Geschäfte einziehen. Die Etagen darüber sind für Büros gedacht.

Auch der Weserdeich in der Neustadt, die sogenannte Bremer Stadtstrecke, soll neu gestaltet werden. Der Siegerentwurf eines städtebaulichen Wettbewerbs, auf dessen Grundlage der Abschnitt verändert werden soll, sieht eine Spitzahornallee anstelle der Platanen vor sowie Terrassen mit Sitz- und Liegeflächen (siehe Abbildung). Frühestens 2020 soll mit den Maßnahmen begonnen werden. ( Z um Artikel.)

Wenn alles nach Plan läuft, soll dieses Gebäude in zwei Jahren an der Weser stehen: Die Seehafenspedition Kühne + Nagel lässt sich derzeit an der Wilhelm-Kaisen-Brücke ein neues Firmendomizil bauen. Der Grundstein dafür wurde im Oktober gelegt. ( Mehr Informationen dazu gibt es hier. )

Viele Bremer Brücken sind in einem schlechten Zustand: Verkehrssenator Lohse forderte schon im Februar mehr Mittel für den Neubau und die Instandsetzung der insgesamt 760 Brücken im Bremer Stadtgebiet. Besonders die Stephanibrücke ist marode. Sie muss in den nächsten Jahren grundlegend instand gesetzt und der Verkehr in Teilen eingeschränkt werden. Zudem soll ein Neubau geplant werden. ( S iehe Artikel.)

Wegen Hitzeschäden ist die Weserbrücke in Fahrtrichtung Osnabrück teilweise gesperrt.

Rund um die Hochschule Bremen am Neustadtswall soll ein Fahrradquartier entstehen — ein ganzes Netz aus Fahrradstraßen, dass miteinander verbunden ist und an weitere Fahrradstrecken zu anderen Stadtteilen anbindet. Dort haben dann die Radfahrer Vorfahrt, Autos müssten sich unterordnen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich Mitte Oktober beginnen. Bereits im Sommer 2019 muss alles fertig sein. Das Vorhaben kostet knapp drei Millionen Euro — 2,4 Millionen übernimmt das Bundesumweltministerium. Mehr darüber erfahrt ihr in diesem Artikel .

Zudem Altstadt und Neustadt in Bremen über eine neue Fahrradbrücke besser miteinander verbunden werden. Auf diese Weise soll auch die Wilhelm-Kaisen-Brücke entlastet werden. Die neue Route für Radler und Fußgänger könnte 2021 fertig sein. ( Hier geht's zum Artikel.)

Auch am Brill wird sich etwas tun: Die Sparkasse Bremen hat Ende 2016 verkündet, ihren Hauptsitz verlassen zu wollen. ( Wir berichteten. ) Stattdessen will sie in den Technologiepark ziehen. Ob daraus etwas wird und was anstelle des Finanzzentrums entstehen könnte, ist noch offen.

Fest steht dagegen, dass direkt neben dem Wunschgrundstück der Sparkasse eine neue Aldi-Filiale, ein Bio-Supermarkt und ein Café gebaut werden. Für das Projekt erfolgte im Mai die Grundsteinlegung , im Sommer 2018 sollen die Läden eröffnen.

Neben der Sparkasse hat auch Nahrungs- und Genussmittelhersteller Mondelez angekündigt, die Bremer Innenstadt verlassen zu wollen. Der Verwaltungssitz soll 2018 in ein sechsstöckiges Gebäude in der Überseestadt ziehen, das derzeit noch im Bau ist. ( Wir berichteten.) Wer das Gebäude an der Langemarckstraße künftig nutzt, ist noch ungewiss. Wenn alles klappt, soll das Gebäude noch in diesem Jahr den Besitzer wechseln.

In Oberneuland sind im vergangenen Jahr bereits zwei Bahnunterführungen fertiggestellt worden, damit die Züge auf der Strecke Hamburg - Bremen künftig schneller fahren können und die langen Wartezeiten vor den Schranken wegfallen. Die Unterführungen in der Straße Auf der Heide und der Franz-Schütte-Allee wurden bereits 2016 fertiggestellt, aktuell laufen die Bauarbeiten für den Tunnel in der Mühlenfeldstraße - unser Foto entstand im Mai2017. Die Arbeiten werden vorraussichtlich 2019 abgeschlossen.

Der Bahnhof Oberneuland soll künftig barrierefrei werden. Dafür sollen die Bahnsteige so angehoben werden, dass sie auf Höhe der Einstiegstüren sind. Die Bahnsteige sollen aber nicht nur höher werden, sondern auch breiter, länger, besser beleuchtet und mit neuen Wartehäuschen, Anzeigentafeln und Fahrkartenautomaten ausgestattet. Baustart soll im Juli 2019 sein, gebaut wird nachts, um den Bahnverkehr nicht zu beeinträchtigen. Weitere Infos zum Umbau gibt es hier .

2011 wurde mit dem Neubau des Klinikums Bremen-Mitte begonnen, Ende 2018 soll er eröffnet werden. Zuletzt wurde bekannt, dass der Neubau wesentlich teurer wird, als zunächst angenommen. Die Gesamtkosten werden voraussichtlich die 400-Millionen-Grenze überschreiten. ( Zum Artikel.)

Das Unibad wird schließen, das hat die Bürgerschaft im Rahmen eines Bäderkonzeptes beschlossen. Stattdessen werden neue Schwimmhallen in Walle und in Horn gebaut. Die Bauarbeiten im Horner Bad sollen voraussichtlich im Anschluss an die Freibadsaison 2018 starten; im Waller Westbad sollen sie in den Sommerferien des Jahres 2019 beginnen.

Die Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr an der Ellmerstraße ist marode, eine Sanierung wirtschaftlich unsinnig. Darum hat der Senat im Juli den Weg für einen Neubau in der Überseestadt freigemacht. Die neue Schule soll im Herbst 2020 in Betrieb gehen. Die Kosten für den Neubau beziffert die Stadt auf 18,4 Millionen Euro.

Bremen bekommt einen neuen Sandstrand in der Überseestadt: Im August haben die Bauarbeiten für die "Weiche Kante" begonnen, die anstelle der grauen Steine entstehen soll. Dort darf zwar nicht geschwommen werden, aber die Aussicht auf die Hafensilhouette mit dem Molenturm, der Waterfront, der Getreideverkehrsanlage, dem Kühlhaus und der Einfahrt in den Holz- und Fabriken-Hafen könnte dafür entschädigen. Der Strandpark entsteht bis Ende 2018; 8,68 Millionen Euro fließen in das Projekt.

Die Gartenstadt Werdersee wurde bereits im Herbst 2013 von der Baudeputation beschlossen. Auf der Grünfläche zwischen dem Friedhof Huckelriede, dem Werdersee und der Habenhauser Landstraße sollen 590 Wohnungen entstehen. Die ersten Häuser sollen dem Senat zufolge 2018 gebaut werden. ( Zum Artikel.)

Und auch im Bremer Norden tut sich was: Seit April wird der Blumenthaler Busbahnhof umgestaltet. Dort werden neue Wartehäuschen aufgestellt, zusätzliche Bäume gepflanzt und auch die Straßenführung verändert. Wenn alles glatt läuft, sind die Bauarbeiten im Oktober beendet. Dann werden gut 3,9 Millionen Euro verbaut worden sein. ( Zum Artikel.)

Weil der Blumenthaler Busbahnhof umgestaltet wird, sollen 2019 auch neue Wege zwischen ihm und dem Gelände der ehemaligen Bremer Woll-Kämmerei (siehe Foto) angelegt werden. So soll eine direkte Verbindung zur sogenannten Historischen Achse samt Weser-Promenade geschaffen werden. ( Mehr zum Thema.)

Doch nicht nur rund um den Busbahnhof wird in Blumenthal investiert, sondern auch in die Hafenspitze des Rönnebecker Hafens. Sie soll halb Grünfläche, halb Holzterrasse werden und künftig sowohl als Aufenthalts- und Aussichtspunkt genutzt werden. Auch Veranstaltungen sollen dort möglich sein. Die Hauptarbeiten für das Projekt sind in 2019 und 2020 vorgesehen. ( Hier gibt es weitere Informationen zum Thema. )

Ein weiteres nordbremer Bauprojekt ist die Erneuerung der Brücke über die Schönebecker Aue. In die neue Überführung fließen rund 850.000 Euro. Ursprünglich sollte die Holzbrücke schon 2014 erneuert werden, weil ihr Zustand schon damals kritisch war - doch die finanziellen Mittel fehlten. ( Zum Artikel.)